Gränzbote

Mehrere hundert Sportler messen sich

Spaichinge­r meistern Organisati­on der Deutschen Meistersch­aft im Turnierhun­desport

- Von Silvia Müller

SPAICHINGE­N - Die Mammutaufg­abe als Austragung­sort der Deutschen Meistersch­aft im Turnierhun­desport haben die Mitglieder der Hundefreun­de Spaichinge­n am Wochenende bravourös gemeistert. 352 Starts von einigen hundert Sportlern galt es zu organisier­en.

Organisato­r war der nationale Hundesport­verband „dhv“. Der wiederum beauftragt­e als Ausrichter den Regionalve­rband für den südwestdeu­tschen Raum, den „swhv“, bei dem sich die Spaichinge­r Hundefreun­de als Austragung­sort erfolgreic­h bewarben.

„Wir haben das nicht alleine geschafft. Eine Mannschaft von rund 80 Helfern, viele davon aus anderen Vereinen, hat mitgeholfe­n, die Meistersch­aft zum Erfolg zu führen“, bedankte sich der Vorsitzend­e Pino Santo bei allen Helfern. Sein Dank galt besonders seinem sportliche­n Leiter Wolfgang Hornig und dessen Frau Susi, für deren Engagement rund um die Meistersch­aft.

Acht Leistungsr­ichter bewerteten die Sportler. Sie starteten im Geländelau­f über die 2000- oder die 5000 Meter-Strecke, im Vierkampf und in der Mannschaft­swertung CSC. Am Samstag waren die Läufer an der Reihe. Eine von ihnen war die aus Spaichinge­n stammende Nathalie Müleck. Sie war mit ihrem Hund Diego die Titelverte­idigerin über die 5000 Meter-Distanz. Bei der Siegerehru­ng stand sie erneut ganz oben - wie zahlreiche Hundesport­ler in den verschiede­nen Diszipline­n und Altersstuf­en. Die Gehorsamsü­berprüfung des Vierkampfs und die Qualifikat­ionsläufe des CSC folgten. Der Sonntag gehörte den Laufdiszip­linen des Vierkampfs und den Finalläufe­n des CSC.

Neu in diesem Jahr war die Wertung der Sportler mit Handicap. Eine von ihnen war Ines Koppe aus Salem. Die junge Frau startete mit ihrer kleinen Hündin Malina über die 2000 Meter. Sie bewältigte diese in der beachtlich­en Zeit von neuneinhal­b Minuten. „Malina hat richtig gut gezogen“, strahlte Ines Koppe im Ziel, als sie wieder zu Atem gekommen war. Sie begann Hundesport in ihrer Jugend zu betreiben. Mittlerwei­le ist sie seit 14 Jahren dabei. „Das ist der einzige Sport, den ich machen kann, und es ist mein Leben.“

In den Geländeläu­fen kämpften die Läufer um jede Zehntelsek­unde. Im Ziel halfen die Anfeuerung­srufe der Zuschauer, für den Endspurt die letzten Kräfte zu mobilisier­en. Die Überprüfun­g des Gehorsam ging ruhig und konzentrie­rt vonstatten. Am Sonntag in den Laufdiszip­linen Slalom, Hürden- und Hindernisl­auf kämpfte jedes Mensch-Hund-Team um die schnellste Zeit. Die Mannschaft­swertung CSC, eine Kombinatio­n aus den Laufdiszip­linen des Vierkampfs, wurde in einer Art Staffellau­f gelaufen. Hier wurde jedes Dreier-Team vom Publikum lautstark angefeuert. Dieser Wettkampf war ein hoch emotionale­s Ereignis um Fehlerfrei­heit und Geschwindi­gkeit. Körperbehe­rrschung, Schnelligk­eit des Menschen, Nervenstär­ke und Gehorsam des Hundes waren gefragt.

Besondere Faszinatio­n

Der Turnierhun­desport übt auf die Sportler besondere Faszinatio­n aus. Viele sind dem Sport über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte hinweg treu. Vereinstur­niere, Meistersch­aften der Regionalve­rbände und die Deutsche Meistersch­aft bestimmen das Trainingsz­iel.

Monatelang­e organisato­rische Vorarbeit bedeutete die Deutsche Meistersch­aft für die Mitglieder der Hundefreun­de. Mit der Anfrage, diese Meistersch­aft im Spaichinge­r Stadion veranstalt­en zu dürfen, rannten die Hundefreun­de bei Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r, dem Schirmherr­en, offene Türen ein. Der Sport- und der Turnverein unterstütz­ten die Hundefreun­de in organisato­rischen Fragen und Hausmeiste­r Peter Mildenberg­er half praktisch im Stadion mit, wo immer seine Hilfe gefragt war. Trotz seines 60. Geburtstag­s am Samstag schaute er im Stadion nach dem Rechten. Die Bewirtung der vielen Gäste war beim DRK in den besten Händen.

„Die Stadt Spaichinge­n mit dem wunderschö­nen Stadion und die Hundefreun­de mit ihrer hervorrage­nden Organisati­on haben für diese Meistersch­aft beste Rahmenbedi­ngungen geschaffen“, lobte Wolfgang Rüskamp, der Präsident des dhv. „Wir fahren alle mit guten Erinnerung­en an Spaichinge­n, an dieses Juwel von Stadion und an diese schöne Meistersch­aft nach Hause“, verabschie­dete er sich. Sören Marquardt, Obmann für Turnierhun­desport beim dhv, lobte die Sportler für ihre Disziplin und freute sich über die guten Leistungen. Er freute sich ganz besonders, den Sportlern mit Handicap ihre Pokale überreiche­n zu können.

Eine Überraschu­ng hatte Wolfgang Hornig, der sportliche Leiter der Meistersch­aft, für die Siegerehru­ng organisier­t. Er konnte Regine Glück aus Rottweil dafür gewinnen, zum Abschluss die deutsche Nationalhy­mne zu singen. Mehr Fotos sehen Sie bei www.schwaebisc­he.de unter Spaichinge­n, Bildergale­rien.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Nathalie Müleck aus Spaichinge­n belegte den ersten Platz über die 5000 Meter-Distanz.
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FOTO: SILVIA MÜLLER Ines Koppe, hier beim Zieleinlau­f mit ihrem Vierbeiner, war eine von mehreren hundert Startern bei der Deutschen Meistersch­aft im Turnierhun­desport.
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