Mehrere hundert Sportler messen sich
Spaichinger meistern Organisation der Deutschen Meisterschaft im Turnierhundesport
SPAICHINGEN - Die Mammutaufgabe als Austragungsort der Deutschen Meisterschaft im Turnierhundesport haben die Mitglieder der Hundefreunde Spaichingen am Wochenende bravourös gemeistert. 352 Starts von einigen hundert Sportlern galt es zu organisieren.
Organisator war der nationale Hundesportverband „dhv“. Der wiederum beauftragte als Ausrichter den Regionalverband für den südwestdeutschen Raum, den „swhv“, bei dem sich die Spaichinger Hundefreunde als Austragungsort erfolgreich bewarben.
„Wir haben das nicht alleine geschafft. Eine Mannschaft von rund 80 Helfern, viele davon aus anderen Vereinen, hat mitgeholfen, die Meisterschaft zum Erfolg zu führen“, bedankte sich der Vorsitzende Pino Santo bei allen Helfern. Sein Dank galt besonders seinem sportlichen Leiter Wolfgang Hornig und dessen Frau Susi, für deren Engagement rund um die Meisterschaft.
Acht Leistungsrichter bewerteten die Sportler. Sie starteten im Geländelauf über die 2000- oder die 5000 Meter-Strecke, im Vierkampf und in der Mannschaftswertung CSC. Am Samstag waren die Läufer an der Reihe. Eine von ihnen war die aus Spaichingen stammende Nathalie Müleck. Sie war mit ihrem Hund Diego die Titelverteidigerin über die 5000 Meter-Distanz. Bei der Siegerehrung stand sie erneut ganz oben - wie zahlreiche Hundesportler in den verschiedenen Disziplinen und Altersstufen. Die Gehorsamsüberprüfung des Vierkampfs und die Qualifikationsläufe des CSC folgten. Der Sonntag gehörte den Laufdisziplinen des Vierkampfs und den Finalläufen des CSC.
Neu in diesem Jahr war die Wertung der Sportler mit Handicap. Eine von ihnen war Ines Koppe aus Salem. Die junge Frau startete mit ihrer kleinen Hündin Malina über die 2000 Meter. Sie bewältigte diese in der beachtlichen Zeit von neuneinhalb Minuten. „Malina hat richtig gut gezogen“, strahlte Ines Koppe im Ziel, als sie wieder zu Atem gekommen war. Sie begann Hundesport in ihrer Jugend zu betreiben. Mittlerweile ist sie seit 14 Jahren dabei. „Das ist der einzige Sport, den ich machen kann, und es ist mein Leben.“
In den Geländeläufen kämpften die Läufer um jede Zehntelsekunde. Im Ziel halfen die Anfeuerungsrufe der Zuschauer, für den Endspurt die letzten Kräfte zu mobilisieren. Die Überprüfung des Gehorsam ging ruhig und konzentriert vonstatten. Am Sonntag in den Laufdisziplinen Slalom, Hürden- und Hindernislauf kämpfte jedes Mensch-Hund-Team um die schnellste Zeit. Die Mannschaftswertung CSC, eine Kombination aus den Laufdisziplinen des Vierkampfs, wurde in einer Art Staffellauf gelaufen. Hier wurde jedes Dreier-Team vom Publikum lautstark angefeuert. Dieser Wettkampf war ein hoch emotionales Ereignis um Fehlerfreiheit und Geschwindigkeit. Körperbeherrschung, Schnelligkeit des Menschen, Nervenstärke und Gehorsam des Hundes waren gefragt.
Besondere Faszination
Der Turnierhundesport übt auf die Sportler besondere Faszination aus. Viele sind dem Sport über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte hinweg treu. Vereinsturniere, Meisterschaften der Regionalverbände und die Deutsche Meisterschaft bestimmen das Trainingsziel.
Monatelange organisatorische Vorarbeit bedeutete die Deutsche Meisterschaft für die Mitglieder der Hundefreunde. Mit der Anfrage, diese Meisterschaft im Spaichinger Stadion veranstalten zu dürfen, rannten die Hundefreunde bei Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher, dem Schirmherren, offene Türen ein. Der Sport- und der Turnverein unterstützten die Hundefreunde in organisatorischen Fragen und Hausmeister Peter Mildenberger half praktisch im Stadion mit, wo immer seine Hilfe gefragt war. Trotz seines 60. Geburtstags am Samstag schaute er im Stadion nach dem Rechten. Die Bewirtung der vielen Gäste war beim DRK in den besten Händen.
„Die Stadt Spaichingen mit dem wunderschönen Stadion und die Hundefreunde mit ihrer hervorragenden Organisation haben für diese Meisterschaft beste Rahmenbedingungen geschaffen“, lobte Wolfgang Rüskamp, der Präsident des dhv. „Wir fahren alle mit guten Erinnerungen an Spaichingen, an dieses Juwel von Stadion und an diese schöne Meisterschaft nach Hause“, verabschiedete er sich. Sören Marquardt, Obmann für Turnierhundesport beim dhv, lobte die Sportler für ihre Disziplin und freute sich über die guten Leistungen. Er freute sich ganz besonders, den Sportlern mit Handicap ihre Pokale überreichen zu können.
Eine Überraschung hatte Wolfgang Hornig, der sportliche Leiter der Meisterschaft, für die Siegerehrung organisiert. Er konnte Regine Glück aus Rottweil dafür gewinnen, zum Abschluss die deutsche Nationalhymne zu singen. Mehr Fotos sehen Sie bei www.schwaebische.de unter Spaichingen, Bildergalerien.