Rasen lässt sich nur schwer sauber halten
Kunstrasen im Trossinger Stadion ist gereinigt – Diskussion über offenes Stadiongelände hält an
TROSSINGEN (fawa/sfk) - Jetzt ist er wieder gründlich sauber: Der Kunstrasenplatz im Trossinger FritzKiehn-Stadion. Während der Ferien hat eine Spezialfirma den Platz im Auftrag der Stadt Trossingen, die für das Stadion zuständig ist, gründlich gereinigt. Nicht gelöst ist damit allerdings ein anderes Problem: Nicht alle Nutzer gehen im öffentlich zugänglichen Stadion pfleglich mit den Spielfeldern um.
„Durch den Regen wird langsam das Granulat ausgewaschen“, erläutert der Vorsitzende der Spielvereinigung Trossingen, Matthias Geist, einen der Gründe, warum der Rasen immer mal wieder gewartet und gründlich gereinigt werden muss. „Da das Stadion öffentlich zugänglich ist,“fügt Geist hinzu, „gibt es auch immer wieder Müll und Dreck und jetzt im Sommer wird viel Blütenstaub hineingeweht.“
Sogar Glasscherben finden Spieler gelegentlich auf dem Rasen des Stadions. Deshalb hat Spielvereinigung-Präsident und FDP-Stadtrat Willy Walter das Thema auch kürzlich im Gemeinderat angesprochen. Die Glasscherben scheinen manchmal sogar absichtlich ins Gras oder den Kunstrasen gesteckt zu sein.
„Wir sollten das Sportgelände nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich machen“, forderte Willi Walter (FDP) im Gemeinderat mit Blick auf die Umtriebe. „Der Rasen ist voller Scherben, Ballfangnetze werden runter gerissen, die Trainer und Betreuer müssen sich mit fremden Nutzern streiten, wenn das Training ansteht und sie die Plätze brauchen.“
Vereine haben das Hausrecht
Zumindest für letzteres Problem sah Bürgermeister Clemens Maier einen Ansatzpunkt: „Die Vereine haben das Hausrecht. Sie können fremde Spieler des Platzes verweisen.“Maier räumte allerdings ein, dass die Umsetzung des Platzverweises nicht zwangsläufig problemlos verlaufen müsse. Das Gelände abzuschließen, so dass nur die von der Stadt authorisierten Nutzer Zugang haben, das sei schwierig, so der Bürgermeister weiter.
„Die Frage ist, wer schließt auf und zu, wenn Kinder nach und nach zum Training kommen oder ein Kind früher gehen muss?“Sowohl für die Vereine, als auch für die Schulen, die das Stadion regelmäßig nutzen, würde das bedeuten, zumindest zu Beginn und Ende des Trainings jemanden an der Tür positionieren zu müssen, so Maier weiter. „In der Praxis haben wir leider noch nie einen Weg gefunden, wie wir das Problem lösen können.“
Matthias Geist hat jedenfalls Verständnis dafür, dass der zuständige Hausmeister nicht überall ein Auge haben kann.
Obwohl für die Aktiven die Saison bereits wieder begonnen hat, ist auf dem gereinigten Kunstrasenplatz zunächst noch nicht gleich offiziell Fußball gespielt worden: „Bei dem Wetter spielen wir nicht auf dem Kunstrasen, sondern auf dem Naturrasen“, so Matthias Geist.
Der Kunstrasenplatz wird für die Fußballspieler dann aber vor allem ab Herbst wichtig. Wenn es mal ein paar Tage geregnet hat, würde der natürliche Rasen bei der intensiven Beanspruchung durch Training und Rundenspiele rasch zum MatschAcker werden.
Etwa ab Oktober beginnt deshalb die Phase, „wenn fast alle auf dem Kunstrasenplatz trainieren“, so Matthias Geist.