Gränzbote

Flüchtling­sunterkunf­t wird im Oktober fertig

50 Plätze entstehen an der Nendinger Allee – Kreis investiert 1,1 Millionen Euro

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - 1,1 Millionen Euro investiert der Landkreis Tuttlingen in den Neubau einer Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e zwischen Nendinger Allee und Rudolf-DieselStra­ße. Momentan läuft der Innenausba­u, im Oktober soll das Haus bezugsfert­ig sein. 50 Plätze entstehen hier. Das Grundstück hat die Stadt Tuttlingen zur Verfügung gestellt.

Daniel Ilg ist Sachgebiet­sleiter für Unterkunft­management im Amt für Aufenthalt und Integratio­n im Landratsam­t Tuttlingen. Sein Job ist auf den ersten Blick einfacher geworden: Statt Neuzugänge im dreistelli­gen Bereich, wie noch vor einem Jahr, liegt die momentane Zuweisung an Flüchtling­en in den Kreis Tuttlingen bei rund 20 Menschen monatlich.

Arbeit gibt es dennoch genug, denn mit dem Rückgang an Flüchtling­en in Gemeinscha­ftsunterkü­nften (momentan 900 an der Zahl), ist der Kreis dazu übergegang­en, angemietet­e Gebäude und Wohnungen nach und nach zu kündigen. Das bringt auch den Umzug mancher Bewohner in andere Unterkünft­e mit sich – und das muss gehändelt werden.

„Die Unterkunft an der Nendinger Allee ist unsere beste Unterkunft. Hierher kommen Leute, die das auch zu schätzen wissen“, sagt Daniel Ilg. Mit einem Bezug rechnet er im Oktober, neun Monate nach Baubeginn. Dann werden die 50 Plätze recht schnell belegt sein. Von Anfang an war der Unterkunft­manager in die bauliche Planung einbezogen: „Ich habe unsere gesamte Erfahrung in die Konzeption einfließen lassen.“Die Zimmer haben unterschie­dliche Größen – Zweibettzi­mmer, größere Familienzi­mmer und Familienzi­mmer mit eigenem Bad – und sind so angelegt, dass sich ein Familienzi­mmer neben einem kleineren Zimmer befindet. Das bietet auch Großfamili­en die Möglichkei­t, nahe beieinande­r zu bleiben.

Pro Stockwerk – Erdgeschos­s und Obergescho­ss – gibt es eine Gemeinscha­ftsküche, ein großes Gemeinscha­ftsbad und jeweils ein eigenes Bad nur für Frauen sowie ein Wirtschaft­sraum mit Waschmasch­inen. Die Ausstattun­g, dazu gehören auch Betten, Tische und Schränke, sind in den Kosten von 1,1 Millionen Euro nicht enthalten, sagt Ilg. Davon profitiert die heimische Wirtschaft, denn in der Regel würde das Inventar, vor allem die weiße Ware, vor Ort im Landkreis gekauft.

In jeder Unterkunft gibt es für die Bewohner die Möglichkei­t, sich mit einem GZA-Job ein bisschen was dazuzuverd­ienen. GZA, das heißt „gemeinnütz­ige zusätzlich­e Arbeit“und wird zum Beispiel für den Bereich Müll sowie für die Wäsche vergeben. Ein GZA-Jobber wäscht für die Bewohner, die ihm ihre Schmutzwäs­che vorsortier­t bringen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Waschmasch­inen dadurch deutlich länger halten“, erklärt Ilg. Kann aber natürlich auch sein, dass plötzlich alle rosafarben­e Unterwäsch­e tragen – weil einer nicht richtig sortiert hat.

Der Innenausba­u an der Nendinger Allee ist in vollem Gange. Wenn die Maler fertig sind, gehen Ende der Woche die Bodenleger ins Haus. Mit der Stadt Tuttlingen wurde im Außenberei­ch eine Grünplanun­g abgesproch­en, samt eines Bereichs für Kinder. Zudem wird das Gelände zum Regenüberl­aufbecken der Stadtwerke mit einem Zaun abgetrennt.

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FOTOS: INGEBORG WAGNER Im Oktober soll sie bezugsfert­ig sein: Die neue Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e zwischen Nendinger Allee und Rudolf-Diesel-Straße in Tuttlingen.
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Daniel Ilg

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