„Balgheimer Windräder ersetzen keine Atomkraftwerke“
BALGHEIM (sz) - Zur Diskussion um mögliche Windkraftanlagen auf Balgheimer Gemarkung hat uns ein Leserbrief erreicht: Es wird immer behauptet „Wer in Balgheim gegen Windkraft ist, ist für Atomkraft und unterstützt somit die Atom-Lobby. Wer für Windkraft ist, denkt an zukünftige Generationen.“Atomkraft hat ganz zweifelsfrei mehr Nachteile als Vorteile. In Deutschland wurde lange Zeit versucht, die Bedenken gegen Atomkraft mit dem Hinweis der Alternativlosigkeit zu entkräften. „Atomkraft schont die Umwelt und macht Deutschland von fossilen Energieträgern unabhängig“– das waren die Pro-Argumente in den 70er-Jahren für Atomkraft, die uns heute wieder begegnen, wenn es um das Durchsetzen der Windkraft in Balgheim geht.
Die Atomkraft birgt tatsächlich ein hohes Gefahrenpotenzial. Da es genügend Alternativen gibt, sollte man nicht weiter auf diese Technik setzen. Die Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima zeigen, dass diese Gefahr auch real eintreten kann. Diesen Umstand macht sich die Politik zu eigen und schürt bewusst Ängste gegen Atomkraft.
Unverantwortlich von politischer Seite ist, dass versucht wird, die berechtigten Bedenken gegen Atomkraft mit dem Dogma der Windkraft zu verknüpfen! Windkraft kann ohne vorhandene Speichermöglichkeiten die Atomkraft nicht ersetzen – zu unstetig und schwach ist der Wind, das ist in Balgheim nicht anders. Im Hintergrund müssen schmutzige Kohlekraftwerke herhalten, um unsere Grundsicherung zu gewährleisten. Parallel bauen Belgien, Schweiz und Frankreich neue AKWs.
Dass die Windlobby nun alles versucht, Windkraftgegner in die Schublade der Atombefürworter zu stecken, ist einfach zu erklären – es geht um das ganz große Geld, das über die EEG-Umlage von unten nach oben umverteilt wird! Die aktuelle Aussage, dass mit den Balgheimer Windrädern die Energiewende vorangetrieben und das Klima geschont wird, ist nur ein Märchen, um uns weiterhin mit gutem Klimagewissen zahlen zu lassen. Josef Plass, Balgheim