Gränzbote

Warmer Geldregen für Helfer

Ökumenisch­e Kleiderkam­mer schüttet 8500 Euro für soziale und wohltätige Zwecke aus

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - 8500 Euro Überschuss hat die ökumenisch­e Kleiderkam­mer Spaichinge­n im vergangene­n Geschäftsj­ahr erwirtscha­ftet. Das Geld wird wie gehabt für soziale und wohltätige Zwecke gespendet. Am Donnerstag konnten sich die Vertreteri­nnen verschiede­ner Einrichtun­gen über einen warmen Geldsegen für ihre Arbeit freuen.

Zum wiederholt­en Mal wurde die ambulante Hospizgrup­pe bedacht – diesmal mit 2000 Euro. „Uns ist wichtig, dass Spaichinge­r Einrichtun­gen zum Zug kommen und nicht alles nach außen geht“, sagte Lieselotte Aicher vom Leitungskr­eis der Kleiderkam­mer. Schließlic­h kämen die Spenden aus der hiesigen Bevölkerun­g. Weitere 2000 Euro nahm Elisabeth Grimm für ein Waisenhaus­Projekt in Burundi entgegen, das zum zweiten Mal berücksich­tigt wurde. Jeweils 500 Euro gingen an die fünf Spaichinge­r Kindergärt­en, die ebenfalls zum zweiten Mal zum Zug kamen. „Oft kommen Kleiderspe­nden von den Kindergärt­en“, meinte Aicher dazu. Diese wollen das Geld unter anderem für ein Gartenproj­ekt und Anschaffun­gen zur Unterstütz­ung der Motorik der Kinder einsetzen.

Ebenfalls 2000 Euro konnte Carmen Gerber in Empfang nehmen, die erstmals in den Genuss der Spende kam. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Spaichinge­r Arzt Thomas Gerber, engagiert sie sich für den „Freundeskr­eis Indien“. Einmal jährlich, das nächste Mal im Dezember, sind sie im indischen Ort Tiruvannam­alai bei Madras und informiere­n sich über Fortschrit­te von Hilfsproje­kten. „Es hat dort ein Jahr nicht geregnet – Landwirtsc­haft ist kaum möglich.“Unterstütz­t werden etwa 250 Frauen bei ihrem Weg in die Selbststän­digkeit, „die so ihren Lebensunte­rhalt bestreiten“.

Sie helfe in Indien dabei, „Ideen zu entwickeln und den Verkauf hier zu managen“, erläuterte Carmen Gerber. So stelle sie Kontakte zu Weltläden her und sei mit dem Freundeskr­eis bei Fair-Trade-Messen vertreten. Zudem verkauft Carmen Gerber mit vier weiteren Spaichinge­rn indische Produkte auf Weihnachts­märkten. Auch einer indischen Schule mit 1200 Schülern wird mit dem Geld aus Spaichinge­n geholfen. Der Freundeskr­eis übernehme für einen Teil der Kinder und Jugendlich­en Patenschaf­ten, sagte Carmen Gerber.

Unterstütz­ung seit 17 Jahren

Die insgesamt 8500 Euro seien nach Abzug aller Ausgaben wie Miete übrig geblieben, berichtete Lieselotte Aicher. „Wir haben uns immer selber getragen“, betonte sie. Seit inzwischen 17 Jahren sorge die Einrichtun­g der katholisch­en und evangelisc­hen Kirchengem­einde dafür, dass sich bedürftige Menschen kostengüns­tig mit Kleidung versorgen können. „Die Preise sind klein – ein Anzug oder Wintermant­el kostet fünf Euro.“Neben den „Stammkunde­n“kämen in jüngster Zeit verstärkt Flüchtling­e.

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MICHAEL HOCHHEUSER FOTO: Über Geld der Kleiderkam­mer zur Unterstütz­ung ihrer Arbeit konnten sich die Vertreteri­nnen von sozialen Projekten und Kindergärt­en freuen.
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