Warmer Geldregen für Helfer
Ökumenische Kleiderkammer schüttet 8500 Euro für soziale und wohltätige Zwecke aus
SPAICHINGEN - 8500 Euro Überschuss hat die ökumenische Kleiderkammer Spaichingen im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet. Das Geld wird wie gehabt für soziale und wohltätige Zwecke gespendet. Am Donnerstag konnten sich die Vertreterinnen verschiedener Einrichtungen über einen warmen Geldsegen für ihre Arbeit freuen.
Zum wiederholten Mal wurde die ambulante Hospizgruppe bedacht – diesmal mit 2000 Euro. „Uns ist wichtig, dass Spaichinger Einrichtungen zum Zug kommen und nicht alles nach außen geht“, sagte Lieselotte Aicher vom Leitungskreis der Kleiderkammer. Schließlich kämen die Spenden aus der hiesigen Bevölkerung. Weitere 2000 Euro nahm Elisabeth Grimm für ein WaisenhausProjekt in Burundi entgegen, das zum zweiten Mal berücksichtigt wurde. Jeweils 500 Euro gingen an die fünf Spaichinger Kindergärten, die ebenfalls zum zweiten Mal zum Zug kamen. „Oft kommen Kleiderspenden von den Kindergärten“, meinte Aicher dazu. Diese wollen das Geld unter anderem für ein Gartenprojekt und Anschaffungen zur Unterstützung der Motorik der Kinder einsetzen.
Ebenfalls 2000 Euro konnte Carmen Gerber in Empfang nehmen, die erstmals in den Genuss der Spende kam. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Spaichinger Arzt Thomas Gerber, engagiert sie sich für den „Freundeskreis Indien“. Einmal jährlich, das nächste Mal im Dezember, sind sie im indischen Ort Tiruvannamalai bei Madras und informieren sich über Fortschritte von Hilfsprojekten. „Es hat dort ein Jahr nicht geregnet – Landwirtschaft ist kaum möglich.“Unterstützt werden etwa 250 Frauen bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit, „die so ihren Lebensunterhalt bestreiten“.
Sie helfe in Indien dabei, „Ideen zu entwickeln und den Verkauf hier zu managen“, erläuterte Carmen Gerber. So stelle sie Kontakte zu Weltläden her und sei mit dem Freundeskreis bei Fair-Trade-Messen vertreten. Zudem verkauft Carmen Gerber mit vier weiteren Spaichingern indische Produkte auf Weihnachtsmärkten. Auch einer indischen Schule mit 1200 Schülern wird mit dem Geld aus Spaichingen geholfen. Der Freundeskreis übernehme für einen Teil der Kinder und Jugendlichen Patenschaften, sagte Carmen Gerber.
Unterstützung seit 17 Jahren
Die insgesamt 8500 Euro seien nach Abzug aller Ausgaben wie Miete übrig geblieben, berichtete Lieselotte Aicher. „Wir haben uns immer selber getragen“, betonte sie. Seit inzwischen 17 Jahren sorge die Einrichtung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde dafür, dass sich bedürftige Menschen kostengünstig mit Kleidung versorgen können. „Die Preise sind klein – ein Anzug oder Wintermantel kostet fünf Euro.“Neben den „Stammkunden“kämen in jüngster Zeit verstärkt Flüchtlinge.