Nicht alle können zufrieden sein
Die Lehrerversorgung in Trossingen ist je nach Schulart unterschiedlich
TROSSINGEN - So richtig zufrieden mit der Lehrerversorgung im nun beginnenden neuen Schuljahr ist eigentlich nur der Schulleiter des Gymnasiums Trossingen, Markus Eisele. Während bei den Trossinger Grundschulen, der Realschule und der Förderschule Solwegschule wenigstens die Grundversorgung gesichert ist, sieht es bei der Werkrealschule Löhrschule schlechter aus.
„Wir hoffen, dass wir noch jemanden bekommen, aber die Chancen sind relativ gering“, sagt Steffen Finsterle von der Löhrschule. Es fehlen derzeit zwei wissenschaftliche Lehrkräfte für den regulären Unterricht und eine Lehrkraft für die Vorbereitungsklassen (VKL), in denen vor allem Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, sprachlich gefördert werden. Sollte die Schule keine zweite Lehrkraft dafür bekommen, so müssten die Kinder aus einer der VKL-Klassen in den Regelklassen verteilt werden – was dort die Situation noch „enger“machen würde.
Besser sieht es in der Realschule aus: „Wir sind jetzt zu hundert Prozent versorgt“, stellt Schulleiter Udo Kohler fest. Der Regelunterricht kann damit voll abgedeckt werden. Für Zusatzangebot wie AGs ist allerdings nicht viel Spielraum. Doch wird die Realschule von zwei Lehrkräften der Musikschule Trossingen unterstützt, sodass in den Klassenstufen fünf und sechs wahlweise Mundharmonikaunterricht oder das Mitsingen in einem Chor angeboten werden können. Außerdem ist eine Pensionärin mit einem Deutsch-Deputat an der Schule tätig sowie eine befristete 20-Stunden-Kraft.
Allerdings, so betont Schulleiter Kohler, müsse man sich beim Schulamt jedes Jahr neu für eine gute Versorgung einsetzen: „Ich kämpfe jedes Jahr sehr darum, dass das klappt. Aber ohne das geht es nicht.“
Auch in den Trossinger Grundschulen sieht es so aus, dass die Grundversorgung gewährleistet ist, allerdings kein großer Spielraum „nach oben“besteht: „Grundsätzlich bin ich zufrieden“, sagt zum Beispiel Yvonne Kissendorfer, Rektorin der Rosenschule: „Wir sind so weit versorgt, dass wir bis auf evangelische Religion alles anbieten können.“Das gelingt auch dank externer Fachlehrkräfte, zum Beisiel in Bildender Kunst.
„Besser als im vergangenen Jahr“, sehe es an der Grundschule Friedensschuler aus, so Rektorin Lotte Lehmann. Sollte es allerdings zu unerwarteten Ausfällen kommen, könnte die pädagogische Decke – wie an allen Trossinger Grundschulen– auch an der Friedensschule schnell wieder knapp werden.
„Wir haben im neuen Schuljahr für jede Klasse einen Klassenlehrer“, sagt Rektorin Carolin Ladenburger von der Schuraer Kellenbachschule. Sie ist froh, dass sie mit ihrem vollständigen alten Team und einem zusätzlichen Relgionslehrer weiterarbeiten und damit alle Unterrichtsstunden abdecken kann.
„Hervorragend“sei die Lehrerversorgung am Gymnasium Trossingen, befindet dessen Schulleiter Markus Eisele: „Wir können den Unterricht voll abdecken und haben sogar noch Luft für AGs.“Das liege daran, dass es im Gymnasialbereich derzeit ein Überangebot an Absolventen gebe. Somit kann das Kollegium am Gymnasium mit rund 60 Personen ungefähr auf dem gleichen Personalniveau arbeiten wie im vergangenen Schuljahr.
Anders sieht es dagegen im Bereich der Sonderpädagogik aus: „Es sind zwar Stellen ausgeschrieben, es fehlen aber die dafür passenden Absolventen“, stellt Andreas Solleder, Rektor der Solwegschule (SBBZ Lernen) fest. „Im Vergleich zu anderen sonderpädagogischen Schulen stehen wir aber relativ gut da.“