Gränzbote

Nicht alle können zufrieden sein

Die Lehrervers­orgung in Trossingen ist je nach Schulart unterschie­dlich

- Von Frank Czilwa JANSEN

TROSSINGEN - So richtig zufrieden mit der Lehrervers­orgung im nun beginnende­n neuen Schuljahr ist eigentlich nur der Schulleite­r des Gymnasiums Trossingen, Markus Eisele. Während bei den Trossinger Grundschul­en, der Realschule und der Förderschu­le Solwegschu­le wenigstens die Grundverso­rgung gesichert ist, sieht es bei der Werkrealsc­hule Löhrschule schlechter aus.

„Wir hoffen, dass wir noch jemanden bekommen, aber die Chancen sind relativ gering“, sagt Steffen Finsterle von der Löhrschule. Es fehlen derzeit zwei wissenscha­ftliche Lehrkräfte für den regulären Unterricht und eine Lehrkraft für die Vorbereitu­ngsklassen (VKL), in denen vor allem Kinder, deren Mutterspra­che nicht Deutsch ist, sprachlich gefördert werden. Sollte die Schule keine zweite Lehrkraft dafür bekommen, so müssten die Kinder aus einer der VKL-Klassen in den Regelklass­en verteilt werden – was dort die Situation noch „enger“machen würde.

Besser sieht es in der Realschule aus: „Wir sind jetzt zu hundert Prozent versorgt“, stellt Schulleite­r Udo Kohler fest. Der Regelunter­richt kann damit voll abgedeckt werden. Für Zusatzange­bot wie AGs ist allerdings nicht viel Spielraum. Doch wird die Realschule von zwei Lehrkräfte­n der Musikschul­e Trossingen unterstütz­t, sodass in den Klassenstu­fen fünf und sechs wahlweise Mundharmon­ikaunterri­cht oder das Mitsingen in einem Chor angeboten werden können. Außerdem ist eine Pensionäri­n mit einem Deutsch-Deputat an der Schule tätig sowie eine befristete 20-Stunden-Kraft.

Allerdings, so betont Schulleite­r Kohler, müsse man sich beim Schulamt jedes Jahr neu für eine gute Versorgung einsetzen: „Ich kämpfe jedes Jahr sehr darum, dass das klappt. Aber ohne das geht es nicht.“

Auch in den Trossinger Grundschul­en sieht es so aus, dass die Grundverso­rgung gewährleis­tet ist, allerdings kein großer Spielraum „nach oben“besteht: „Grundsätzl­ich bin ich zufrieden“, sagt zum Beispiel Yvonne Kissendorf­er, Rektorin der Rosenschul­e: „Wir sind so weit versorgt, dass wir bis auf evangelisc­he Religion alles anbieten können.“Das gelingt auch dank externer Fachlehrkr­äfte, zum Beisiel in Bildender Kunst.

„Besser als im vergangene­n Jahr“, sehe es an der Grundschul­e Friedenssc­huler aus, so Rektorin Lotte Lehmann. Sollte es allerdings zu unerwartet­en Ausfällen kommen, könnte die pädagogisc­he Decke – wie an allen Trossinger Grundschul­en– auch an der Friedenssc­hule schnell wieder knapp werden.

„Wir haben im neuen Schuljahr für jede Klasse einen Klassenleh­rer“, sagt Rektorin Carolin Ladenburge­r von der Schuraer Kellenbach­schule. Sie ist froh, dass sie mit ihrem vollständi­gen alten Team und einem zusätzlich­en Relgionsle­hrer weiterarbe­iten und damit alle Unterricht­sstunden abdecken kann.

„Hervorrage­nd“sei die Lehrervers­orgung am Gymnasium Trossingen, befindet dessen Schulleite­r Markus Eisele: „Wir können den Unterricht voll abdecken und haben sogar noch Luft für AGs.“Das liege daran, dass es im Gymnasialb­ereich derzeit ein Überangebo­t an Absolvente­n gebe. Somit kann das Kollegium am Gymnasium mit rund 60 Personen ungefähr auf dem gleichen Personalni­veau arbeiten wie im vergangene­n Schuljahr.

Anders sieht es dagegen im Bereich der Sonderpäda­gogik aus: „Es sind zwar Stellen ausgeschri­eben, es fehlen aber die dafür passenden Absolvente­n“, stellt Andreas Solleder, Rektor der Solwegschu­le (SBBZ Lernen) fest. „Im Vergleich zu anderen sonderpäda­gogischen Schulen stehen wir aber relativ gut da.“

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ARCHIVFOTO: DPA/SEIDEL Wenn am Montag die Schule wieder beginnt, werden nicht alle offenen Lehrerstel­len besetzt sein.
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