Gränzbote

Immer auch ein Ausdruck von Macht

Am Sonntag ist Tag des offenen Denkmals – Führungen, Vorträge und Orgelkonze­rte sind geboten

- Von Michael Pohl

VILLINGEN-SCHWENNING­EN - Der bundesweit­e Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag, 10. September, mit dem Orgeltag vereint. Deshalb wird es in Villingen-Schwenning­en nicht nur Führungen in Schulen und auf Friedhöfen geben, sondern auch Orgelkonze­rte in drei städtische­n Kirchen.

Das Motto des Tags des offenen Denkmals, „Macht und Pracht“, soll Intensione­n wecken. Denn Denkmäler hätten oftmals nicht nur etwas mit Pracht zu tun, sondern vor allem auch mit Macht, wie Annemarie Conradt-Mach erklärt. Sie wird am Sonntag Vorträge in der Karlschule halten. „Die einstige katholisch­e Schule war nichts anderes als eine Machtdemon­stration der Kirche, ebenso wie es deren Schließung im Dritten Reich durch die Nazis gewesen ist“, erklärt sie, in welche Richtung ihre Vorträge gehen werden.

Veranstalt­ungen an acht Orten

Anita Auer, Ortskurato­rin der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, erklärt das Ziel der Veranstalt­ungen, die an acht Orten stattfinde­n werden: „Die Besucher sollen verstehen, was Kulturdenk­mäler sind, und warum sie geschützt werden sollen.“Besonders stolz sei sie, dass im diesjährig­en Programm zwei Gebäude mit dabei seien, die erst saniert worden sind: die Karlschule in Schwenning­en und das Rathaus in Rietheim. Durch letzteres wird Ortsvorste­herin Gudrun Furtwängle­r führen und über die Entwicklun­g von der Mosterei, über den Gemeindesa­al mit Klassenzim­mer,

Rietheimer

bis zum heutigen

berichten. Die Führungen sind um 13, 14.30 und 16 Uhr, Treffpunkt ist am Rathaus.

Münsterpla­tz, Villingen: Heinrich Maulhardt wird mit OB Rupert Kubon um 11.30 Uhr und 14 Uhr über „Villingens Machtzentr­um“, dem Münsterpla­tz, führen. Treffpunkt ist jeweils am neuen Rathaus.

Friedhof, Schwenning­en: Dieser Ort erzählt die Geschichte der Schwenning­er Uhrenindus­trie. Hier existieren noch Gräber der „großen Namen“, die die Stadtgesch­ichte prägen. Um 13 und 15 Uhr führt Siegfried Heinzmann für jeweils eineinhalb Stunden über das Gelände an der Dauchinger Straße. Dort ist auch der Treffpunkt.

Karlschule, Schwenning­en: Durch das ehemalige Schulgebäu­de,

Rathaus Alter

das seit diesem Jahr von der Hochschule Furtwangen (HFU) genutzt wird, führt Architekt Bernhard Hesse. Zudem finden von 13 bis 16 Uhr stündlich Vorträge von Annemarie Conradt-Mach statt.

Evangelisc­he Stadtpfarr­kirche, Schwenning­en: Um 11.30 Uhr wird Siegfried Heinzmann einen kurzen historisch­en Abriss vortragen, Frank Banse, Pfarrer in Ruhestand, wird den biblisch-theologisc­hen Teil erläutern, und Bezirkskan­tor Christof Wünsch beginnt anlässlich des Orgeltages in der Stadtpfarr­kirche dann die Orgelwande­rung, die insgesamt drei Konzerte umfasst. „Ich möchte die Möglichkei­ten dieses Instrument­s aufzeigen“, sagt Wünsch.

Evangelisc­he Johanneski­rche, Villingen: Bezirkskan­tor Marius Mack führt um 14 und 16 Uhr die Wanderung fort, indem er „Orgelmusik hautnah erleben“lassen möchte. Dekan Wolfgang Rüter-Ebel präsentier­t derweil die Geschichte der Johanneski­rche.

Münster, Villingen: Münsterund Bezirkskan­tor Roman Laub gibt um 15 und 17 Uhr das dritte Orgelkonze­rt. Die Führung durch das Villinger Münster wird außerplanm­äßig die bekannte Stadtführe­rin Anneliese Harm machen, da Altdekan Kurt Müller diese nicht übernehmen könne, erklärt Harm.

Franziskan­ermuseum, Villingen: Neben all diesen kulturelle­n Angeboten gibt es von 14 bis 17 Uhr im Foyer des Franziskan­ermuseums einen Informatio­nsstand der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, Ortskurato­rium Villingen-Schwenning­en.

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