Das offene Denkmal interessiert die Leute
Aktionstag am Sonntag auch in Mühlheim
MÜHLHEIM (wlw) – Der Tag des offenen Denkmals, der bundesweit am Sonntag begangen worden ist, ist in Mühlheim auf großes Interesse gestoßen. An die 200 Besucher waren gekommen, um nicht alltägliche und interessante Dinge unter dem ausgegebenen Motto „Macht und Pracht“zu bestaunen. Dem Heimatverein Mühlheim und Stadtarchivar Ludwig Henzler war es zu verdanken, dass in drei Sonderführungen durch das Vordere Schloss und in der Remise des Rentamtes in der Schlossanlage der Familie von Enzberg Besonderheiten bestaunt werden konnten.
Im Museum im Vorderen Schloss wurde in drei Räumen die Kostbarkeiten alter, inzwischen verblichener Macht und Pracht vorgestellt. Dazu sagte Henzler, die Herrschaft, die Kirche und die Stadt Mühlheim hätten, auch in den vergangenen Jahrhunderten, viel für die Kunst getan. Paramente, Monstranz, Rauchfass und Leuchten sind heute Zeichen von Macht und Pracht. Belegte Zeichen dafür sind auch die Zunftstangen im Treppenaufgang im Vorderen Schloss.
Durch das Zutun von Freiherr Wilfried von Enzberg war es möglich, die vier großformatigen Bilder aus der Zeit von 1760 in der Remise zu bestaunen. Zur Remise erzählte der Schlossherr die wechselhafte Geschichte des Rentamtes. Die Bilder verdankt man Maria Ursula Freifrau von Hallwyl/Hallweil, der Ehefrau des Freiherrn Nikolaus von Enzberg, die maßgeblich den Umbau des Schlosses Mühlheim betrieben hat. Sie hatte ihrem Mann auch Besitzungen in der Schweiz zugeführt.
Die vier großformatigen Bilder wurden im Auftrag der Maria Ursula von Enzberg durch den Maler Conrad Zoll gemalt. Sie hinterließen einen starken Eindruck bei den Besuchern. Dazu verstand es Henzler, die einzelnen Gemälde bis ins Detail zu deuten und damit einen besonderen Einblick in das Leben der damaligen Zeit zu geben.