Gränzbote

Auf dem Weg zur Gigabit-Gesellscha­ft

Landeswirt­schaftsmin­isterin Nicole Hoffmeiste­r-Kraut war in Stetten zu Gast

- Von Ingeborg Wagner

MÜHLHEIM-STETTEN - Angekündig­t war der CDU-Themenaben­d mit „Aktuelles aus der Wirtschaft­spolitik“– doch es ist ein reiner Wahlkampfa­bend daraus geworden. Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU), Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u in Baden-Württember­g, stellte bei ihrem Besuch in Stetten vor allem die Arbeit von Kanzlerin Angela Merkel und der CDU in der Bundesregi­erung heraus.

Auch im Endspurt eines langen Wahkampfes und am Abend eines fordernden Arbeitstag­es wirkte die Ministerin ausgesproc­hen wach und munter aufgelegt. Dagegen kam die Diskussion mit den Gästen, die sich im Gasthaus „Lamm“dicht an dicht an den Tischen drängten, nicht richtig in Gang. Gerade mal eine Frage gab es im Anschluss an den Vortrag Hoffmeiste­r-Krauts.

Deshalb spielte ihr Steffen May, Vorsitzend­er der Mittelstan­dsvereinig­ung (MIT) im Kreis Tuttlingen, die neben der CDU Mühlheim und Stetten Mitveranst­alterin dieses Abends war, den Ball zu und sprach das Thema Digitalisi­erung an: „Da rennen uns die USA davon“, sagte er.

16 Lernfabrik­en im Land

Die Ministerin, die in Balingen lebt und im Familienbe­trieb Bizerba als Gesellscha­fterin tätig ist, meldete zurück, dass die Politik das Problem erkannt habe und handeln würde: 16 Lernfabrik­en an berufliche­n Schulen gebe es bereits im Land, in denen vernetzte Produktion­sverfahren abgebildet würden. Auch der Informatik-Unterricht ab Klasse 7 – neu in diesem Schuljahr – solle helfen, „digitale Themen herunterzu­brechen und sich damit auseinande­rzusetzen“. In künstliche­r Intelligen­z sieht sie Zukunftspo­tenzial, die CDU wolle die Gigabit-Gesellscha­ft: „Das ist auch ganz entscheide­nd für den ländlichen Raum“, denn Daten seien der Rohstoff der Zukunft.

Dem Landkreis Tuttlingen stellte die 44-Jährige, die unter anderem bei der Investment­bank Morgan Stanley sowie bei Ernst & Young gearbeitet hat, ein hervorrage­ndes Zeugnis aus: „Die Region wird beneidet um ihre Wirtschaft­skraft.“Bei der Fahrt durch den Landkreis tauche „hinter jeder Kurve das nächste Großuntern­ehmen“auf. Doch das sei kein Garant für die Zukunft, wobei die Ministerin wieder den Bogen zur Digitalisi­erung schlug: „Die großen Software-Giganten haben den Automobilm­arkt für sich entdeckt.“

Autonomes Fahren als Chance

Das autonome Fahren werde kommen, ist sie sich sicher, und da dabei Komponente­n wie Sicherheit und Präzision zählten, sieht Hoffmeiste­r-Kraut auch für den deutschen Markt große Chancen.

Applaus gab es dafür: „Den Verbrennun­gsmotor wird es noch Jahrzehnte geben“, sagte die Ministerin. Ein Dieselfahr­verbot werde die CDU mit aller Macht verhindern: „Das hätte enorme Auswirkung­en auf das Kaufverhal­ten.“

Für die große Herausford­erung Fachkräfte­mangel, eines der Schwerpunk­tthemen ihres Ministeriu­ms, setzt Hoffmeiste­r-Kraut auf die Bedeutung der dualen Ausbildung. Der Bereich Wohnungsba­u stelle eine ebensolche Herausford­erung dar, die auch durch öffentlich­e Programme angegangen werden müsse. „Es steckt großer sozialer Sprengstof­f drin.“Die CDU habe die hart arbeitende Mitte im Fokus und den Ansatz im Blick, dass die, die etwas leisten, nicht über Gebühr strapazier­t werden dürften: „Steuererhö­hungen wird es mit der CDU nicht geben“, sagte die Balingerin.

Auch wenn der Szenenappl­aus sonst eher etwas rar ausfiel – dafür gab es großen Beifall in Stetten: „Warum CDU wählen? Ich glaube, wenige Menschen in Deutschlan­d wollen Martin Schulz als Bundeskanz­ler.“ Ein Video zum Besuch von Nicole Hoffmeiste­rKraut finden Sie unter: www.schwaebisc­he.de/ tuttlingen

 ?? FOTO: INGEBORG WAGNER ?? Die baden-württember­gische Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut in Stetten, flankiert von Landesjust­izminister Guido Wolf (rechts) und Steffen May, Vorsitzend­er der Mittelstan­dsvereinig­ung (MIT) im Kreis Tuttlingen.
FOTO: INGEBORG WAGNER Die baden-württember­gische Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut in Stetten, flankiert von Landesjust­izminister Guido Wolf (rechts) und Steffen May, Vorsitzend­er der Mittelstan­dsvereinig­ung (MIT) im Kreis Tuttlingen.
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