Ein Technisches Rathaus für Tuttlingen?
Willi Kamm würde gerne mit seinem Dezernat in die Waaghausstraße 10 einziehen
TUTTLINGEN - Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben sich in ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag das Rathaus-Nebengebäude an der Waaghausstraße 10 angeschaut, das derzeit saniert wird. Dabei brachte Baubürgermeister Willi Kamm die Idee vor, aus dem Gebäude ein Technisches Rathaus zu machen. Das allerdings, so betonte Oberbürgermeister Michael Beck, werde nur gemacht, wenn dadurch keine zusätzlichen Kosten anfallen würden.
„Es ist noch nichts entschieden“, betonte Beck. Kamm sei mit der Idee eigentlich auch etwas spät gekommen. Wenn das Baudezernat in die Waaghausstraße einziehen sollte, dann müsse man auch über ein BauBürgerbüro nachdenken, betonte der Oberbürgermeister: „Wir müssen uns die Vor- und Nachteile anschauen.“
Kamm erinnerte daran, dass das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, nie als Rathaus konzipiert worden ist, es aber eine ideale Ergänzung zum Rathaus auf der gegenüberliegenden Seite sei. Die aktuelle Sanierung würde jedenfalls „benutzerneutral“erfolgen: „Das Haus hat Potenzial, auch wenn wir das Dachgeschoss wegen des Brandschutzes nicht als Arbeitsraum nutzen können“, betonte Kamm. Die Diskussion mit dem Gemeinderat, ob das Gebäude zu einem Technischen Rathaus umfunktioniert werden könne, müsse zeitnah erfolgen.
Bodenbelag kommt bald
Manfred Czornik, Leiter der Abteilung Hochbau bei der Stadt Tuttlingen, berichtete, dass das Haus eigentlich schon fertig sein sollte. Allerdings hätten die Arbeiter mit Problemen zu kämpfen gehabt, „die ein altes Gebäude mit sich bringen“. Das Gerüst ist jedenfalls schon abgebaut worden, die Außenfassade wurde abgestrahlt und aufgefrischt. Derzeit werde der Untergrund, der noch eben werden muss, für den Bodenbelag vorbereitet. „Im Oktober soll alles fertig sein“, berichtete Czornik.
Der Amtsleiter erinnerte daran, dass die Sanierung auch die Barrierefreiheit zum Ziel gehabt habe. Ein Aufzug wurde im zuvor offenen Treppenhaus eingebaut. Die Barrierefreiheit wird über den ebenerdigen Eingang an der Rathausstraße 6 ermöglicht. Ein Durchbruch von der Waaghausstraße zu den Häusern an der Rathausstraße 6 und 8 ist schon erfolgt.
Brandschutz kostet viel Geld
Das Gebäude wurde auch in Sachen Brandschutz ertüchtigt. Laut Czornik bestünden die meisten Wände in dem Haus aus Holz. Daher wurden zwei Drittel der Wände und die Decken mit einer F90-Beplankung versehen. Das bedeutet, dass der aufgebrachte Feuerwiderstand für 90 Minuten feuerbeständig ist. „Das war ein großer Kostenfaktor“, betonte Czornik am Donnerstagnachmittag.
Michael Seiberlich (CDU) wollte wissen, ob die Kosten für die Sanierung im Rahmen bleiben würden. „Die halten wir. Wir haben aber noch ein paar Gewerke“, zeigte sich Czornik durchaus zuversichtlich, dass der Kostenrahmen von 2,1 Millionen Euro gehalten werden kann. Gesine Barthel-Wottke (FDP) wollte zudem wissen, ob es vom Denkmalamt einen Zuschuss für die Sanierung geben würde. Schließlich würde die Behörde bei der Modernisierung ein Wörtchen mitsprechen. Doch damit kann die Stadt laut Czornik nicht rechnen.