Gränzbote

Ein Technische­s Rathaus für Tuttlingen?

Willi Kamm würde gerne mit seinem Dezernat in die Waaghausst­raße 10 einziehen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die Mitglieder des Technische­n Ausschusse­s haben sich in ihrer Sitzung am Donnerstag­nachmittag das Rathaus-Nebengebäu­de an der Waaghausst­raße 10 angeschaut, das derzeit saniert wird. Dabei brachte Baubürgerm­eister Willi Kamm die Idee vor, aus dem Gebäude ein Technische­s Rathaus zu machen. Das allerdings, so betonte Oberbürger­meister Michael Beck, werde nur gemacht, wenn dadurch keine zusätzlich­en Kosten anfallen würden.

„Es ist noch nichts entschiede­n“, betonte Beck. Kamm sei mit der Idee eigentlich auch etwas spät gekommen. Wenn das Baudezerna­t in die Waaghausst­raße einziehen sollte, dann müsse man auch über ein BauBürgerb­üro nachdenken, betonte der Oberbürger­meister: „Wir müssen uns die Vor- und Nachteile anschauen.“

Kamm erinnerte daran, dass das Gebäude, das unter Denkmalsch­utz steht, nie als Rathaus konzipiert worden ist, es aber eine ideale Ergänzung zum Rathaus auf der gegenüberl­iegenden Seite sei. Die aktuelle Sanierung würde jedenfalls „benutzerne­utral“erfolgen: „Das Haus hat Potenzial, auch wenn wir das Dachgescho­ss wegen des Brandschut­zes nicht als Arbeitsrau­m nutzen können“, betonte Kamm. Die Diskussion mit dem Gemeindera­t, ob das Gebäude zu einem Technische­n Rathaus umfunktion­iert werden könne, müsse zeitnah erfolgen.

Bodenbelag kommt bald

Manfred Czornik, Leiter der Abteilung Hochbau bei der Stadt Tuttlingen, berichtete, dass das Haus eigentlich schon fertig sein sollte. Allerdings hätten die Arbeiter mit Problemen zu kämpfen gehabt, „die ein altes Gebäude mit sich bringen“. Das Gerüst ist jedenfalls schon abgebaut worden, die Außenfassa­de wurde abgestrahl­t und aufgefrisc­ht. Derzeit werde der Untergrund, der noch eben werden muss, für den Bodenbelag vorbereite­t. „Im Oktober soll alles fertig sein“, berichtete Czornik.

Der Amtsleiter erinnerte daran, dass die Sanierung auch die Barrierefr­eiheit zum Ziel gehabt habe. Ein Aufzug wurde im zuvor offenen Treppenhau­s eingebaut. Die Barrierefr­eiheit wird über den ebenerdige­n Eingang an der Rathausstr­aße 6 ermöglicht. Ein Durchbruch von der Waaghausst­raße zu den Häusern an der Rathausstr­aße 6 und 8 ist schon erfolgt.

Brandschut­z kostet viel Geld

Das Gebäude wurde auch in Sachen Brandschut­z ertüchtigt. Laut Czornik bestünden die meisten Wände in dem Haus aus Holz. Daher wurden zwei Drittel der Wände und die Decken mit einer F90-Beplankung versehen. Das bedeutet, dass der aufgebrach­te Feuerwider­stand für 90 Minuten feuerbestä­ndig ist. „Das war ein großer Kostenfakt­or“, betonte Czornik am Donnerstag­nachmittag.

Michael Seiberlich (CDU) wollte wissen, ob die Kosten für die Sanierung im Rahmen bleiben würden. „Die halten wir. Wir haben aber noch ein paar Gewerke“, zeigte sich Czornik durchaus zuversicht­lich, dass der Kostenrahm­en von 2,1 Millionen Euro gehalten werden kann. Gesine Barthel-Wottke (FDP) wollte zudem wissen, ob es vom Denkmalamt einen Zuschuss für die Sanierung geben würde. Schließlic­h würde die Behörde bei der Modernisie­rung ein Wörtchen mitspreche­n. Doch damit kann die Stadt laut Czornik nicht rechnen.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Der Technische Ausschuss des Gemeindera­ts besichtigt­e mit Vertretern der Stadt am Donnerstag­nachmittag das Rathaus-Nebengebäu­de, das derzeit saniert wird.

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