Gränzbote

Sieben Meter hoch, sieben Tonnen schwer

Stadtkünst­ler 2017 übergeben ihre Werke am Freitagabe­nd an die Stadt

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - Sieben Meter hoch das eine, sieben Tonnen schwer das andere – die Dimensione­n der beiden Kunstwerke, die am Freitagabe­nd an die Stadt Spaichinge­n übergeben wurden, sind gewaltig. Deshalb war die offizielle Übergabe des Stadtkünst­lerprojekt­s erstmals zweigeteil­t: Erst die Reden am Marktplatz, später konnten die Skulpturen von Emilia Neumann und Urban Hüter dann an ihrem künftigen Standort gegenüber der Schlüsselw­iese in Augenschei­n genommen werden.

Vor vielen Interessie­rten begrüßte Dr. Karl-Ludwig Oehrle, Vorsitzend­er des Stadtkünst­lervereins, die „Stadtkünst­ler Nummer zwölf und 13 – Sie haben drei Wochen im Mittelpunk­t gestanden und hart arbeiten müssen“. Neumann und Hüter seien „tolle und sympathisc­he Stadtkünst­ler gewesen – man hatte schnell den Eindruck, dass sie hier gerne gearbeitet haben“. Die Arbeiten passten „bestens zur Schlüsselw­iese“. Jeder könne darin sehen, was er wolle. Emilia Neumann selbst hat bei ihrem auf dem Boden liegenden, amorphen Körper Assoziatio­nen von „Schildkröt­e, Adlerkopf oder einem behäbigen Alten“.

Kurator Jürgen Knubben blickte auf 17 Jahre Stadtkünst­ler Spaichinge­n zurück. „Alle zwei Jahre entsteht hier zeitgenöss­ische Kunst auf hohem Niveau – Spaichinge­n ist in den 17 Jahren auch eine Stadt der Kunst geworden.“Andere Städte würden neidvoll auf das Stadtkünst­lerprojekt schauen. Bei der Auswahl der Künstler sei neben der Qualität auch das Menschlich­e wichtig. „Dabei haben wir stets Glück gehabt.“Neumann und Hüter hätten bei ihrem zeitgleich­en Arbeiten einen „Dialog gewagt“– und diesen bewältigt. Die vertikale Säule Hüters und die horizontal­e Arbeit Neumanns „ergeben zusammen einen Mehrwert und ergänzen sich gegenseiti­g“.

Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r sagte, dass die Werke an der Schlüsselw­iese einen „geeigneten Platz“gefunden hätten. Der Stadtkünst­lerverein habe den Standort „pflichtbew­usst ausgesucht“, auch, um einen Kontakt zur jungen Generation herzustell­en. Sylvia Reichle-Teufel, zweite Vorsitzend­e des Vereins, sagte, dass die Arbeiten für Toleranz und Offenheit stünden: „Sie haben Zungen zum Reden gebracht und manches Herz geöffnet“, lobte sie die Stadtkünst­ler für ihren Dialog mit der Öffentlich­keit bei der Entstehung der Werke auf dem Marktplatz.„Es ist noch ein Schlachtfe­ld“, betonte Hüter, dass „die Arbeiten noch nicht fertig sind – es fehlt noch viel, was gemacht werden muss“. Und versprach: „Wir werden noch öfter nach Spaichinge­n kommen.“Für Musik sorgte das Saxophon-Ensemble der Stadtkapel­le.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Nach der symbolisch­en Übergabe auf dem Marktplatz konnten die beiden Kunstwerke an ihrem Standort gegenüber der Schlüsselw­iese in Augenschei­n genommen werden.

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