Karriere in Sachen Technik – auch mit Hauptschulabschluss
In der Zerspanungsbranche gibt es attraktive Ausbildungschancen für so gut wie jeden: Beruf „Fachkraft für Metalltechnik“als Einstieg zum Aufstieg
KREIS TUTTLINGEN Einen Beruf fürs Leben zu finden ist eine echte Herausforderung: Spaß soll er machen, zukunftssicher soll er sein, und auch eine gute Bezahlung ist nicht verkehrt. Die Berufe der Zerspanungsbranche können all das bieten: Denn die rund 800 Unternehmen in der Region, die sich mit dem hochpräzisen Verarbeiten von Metall beschäftigen, haben beste Zukunftsaussichten. Und sie suchen Schulabgänger, die Lust darauf haben, Technologie gekonnt zu nutzen und am technischen Fortschritt mitzuarbeiten. Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und viele weitere Techniken: Die Möglichkeiten, aus einem einfachen Stück Metall oder anderen Werkstoffen ein hochpräzises Bauteil herzustellen, sind extrem vielfältig – so vielfältig wie die Berufsmöglichkeiten in der Zerspanungstechnik. Der Einstieg in eine Karriere gelingt bereits mit einem Hauptschulabschluss und eher praktischer Begabung: Als Auszubildender zur Fachkraft für Metalltechnik (Fachrichtung Zerspanungstechnik) lernt man in der zweijährigen Ausbildung, wie Dreh-, Fräsund Schleifmaschinen eingerichtet und bedient werden. Und auch wie man die Qualität der darauf produzierten Teile im Griff hat, wird hier vermittelt. Wer nach der Abschlussprüfung zur Fachkraft für Metalltechnik mehr erreichen möchte, kann sich in eineinhalb weiteren Jahren zum Zerspanungsmechaniker ausbilden lassen und später mehr Verantwortung in der Produktion und Qualitätssicherung übernehmen: CNC-Programmierung und die Leitung von Produktionsteams gehören dazu. Der Einstieg in die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker geht natürlich auch direkt: Schon mit einem Hauptschulabschluss mit guten MatheNoten hat man Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Nach 3,5 Jahren erfolgreicher Ausbildungszeit hält man dann den begehrten Abschluss als Zerspanungsmechaniker in Händen. Dann muss allerdings noch lange nicht Schluss sein: Weiterbildungsmöglichkeiten für Zerspanungsmechaniker gibt es jede Menge, so etwa zum Meister oder zum staatlich geprüften Zerspanungstechniker. Mit solchen Weiterqualifizierungen ist ein Studium möglich, oder es stehen Führungspositionen offen. Neben diesen Kernberufen hat die Zerspanungsbranche aber noch mehr zu bieten: So werden auch Industriemechaniker und Mechatroniker gebraucht, die sich um die zahlreichen technischen Systeme in der Produktion kümmern. WarWährend tung, Reparatur von Maschinen und Anlagen und auch der Bau technischer Einrichtungen ge- hören zu den Fertigkeiten, die diese Azubis in dreieinhalb Jahren erlernen. Auf Bürotätigkeiten sind Industriekaufleute und Technische Produktdesigner spezialisiert: die Kaufleute für Zahlen, Bestellungen und Rechnungen zuständig sind, sorgen Technische Produktdesigner dafür, dass aus Ideen konkrete Fertigungsdaten in Form von CAD-Zeichnungen werden. Diese digitalen Zeichnungen bilden die wichtige Grundlage für die Herstellung von Präzisionsteilen. Beide Berufe setzen mindestens einen Realschulabschluss voraus. Wer die Hochschulreife in der Tasche hat, kann in den Unternehmen der Zerspanungstechnik ebenfalls an seiner Karriere feilen: Ein Duales Studium mit Bachelorabschluss in den Fachrichtungen Industrie, Produktionstechnik oder Wirtschaftsinformatik ist in vielen Unternehmen der Branche möglich. Bei aller Unterschiedlichkeit in der späteren Tätigkeit ist allen Ausbildungsgängen dabei eines gemeinsam: Sie werden von Betrieben angeboten, deren Zukunft sicher ist und die in der Regel ihre Auszubildenden nach der Abschlussprüfung gerne übernehmen. Denn der Arbeitskräftebedarf wächst in dieser Branche stetig weiter. Gute Bezahlung, überdurchschnittliche Leistungen für die Mitarbeiter und Weiterbildungsangebote gehören ebenfalls zum guten Ton in den Unternehmen der Zerspanungstechnik in der Region.