Ohne Tiefgang, aber ganz lustig
Abi ’97 – Gefühlt wie damals (Sat 1, Di., 20.15 Uhr)
– Das Drehbuch dieses Spielfilms basiert auf der italienischen Komödie „Immaturi“(„Die Unreifen“). Warum man stattdessen einen Titel gewählt hat, der eher nach Rateshow klingt, bleibt fraglich. Ganz amüsant ist der Sat-1-Spielfilm trotzdem. Zumindest für Zuschauer, die leichte Kost bevorzugen und bei Komödien grundsätzlich gern auf Tiefgang verzichten. Schon der Plot ist einfach: Aufgrund eines Formfehlers wird dem 1997er-Jahrgang eines Münchener Gymnasiums das Abitur aberkannt. (Aus juristischer Sicht mag das alles nicht ganz hasenrein sein, aber darum geht’s hier nicht.) Fakt ist, dass deshalb eine alte Clique wieder zusammenfindet, die sich in den letzten 20 Jahren aus den Augen verloren hat. Die Fünf – drei Männer und zwei Frauen – tun sich zusammen, um gemeinsam nochmals zur Abiprüfung anzutreten. Natürlich fällt man (vor allem: Mann!) wieder in alte, pubertäre Rollenmuster. Und natürlich hat sich nicht jeder so verändert, wie er es vielleicht gerne getan hätte. Dass sich alle in Lebenskrisen befinden, macht die Handlung einigermaßen glaubwürdig. Und die ein oder andere lustige Szene gibt’s unter der Regie von Granz Henman auch. Etwa wenn Immobilienmakler Jochen verheimlichen will, dass er noch bei den Eltern wohnt oder Radiomoderator Piet Süßigkeiten im Auto verstreut, um zu beweisen, dass er einen Sohn hat.