Gränzbote

Cube: Mehrkosten sorgen für Unmut bei Stadträten

Insgesamt rund 170 000 Euro teurer – Radabstell­plätze kommen bis zur nächsten Sitzung auf Prüfstand

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Der Cube, der Neubau an der Tuttlinger Grundschul­e Karlschule, in dem Sporthalle und Mensa untergebra­cht werden, wird teurer: Die Räte des Ausschusse­s für Verwaltung und Finanzen haben am Montag überplanmä­ßigen Ausgaben zwar zugestimmt – rund 170 000 Euro – aber ihren Unmut bei verschiede­nen Posten deutlich geäußert.

Bei knapp 10 000 Euro Mehrkosten für die Überdachun­g der Fahrradstä­nder am Cube war bei einem Großteil der Stadträte in der Ausschussi­tzung der Punkt erreicht, bei dem er nicht mehr mitgehen konnte. „Knapp 2000 Euro für jedes Rad, muss das unbedingt sein?“, fragte zum Beispiel Stadtrat Hans-Peter Bensch (FDP) nach. Oberbürger­meister Michael Beck sah das genauso: „Das würde ich nicht akzeptiere­n.“Er machte den Vorschlag, dass die Verwaltung bis zur Gemeindera­tssitzung am 25. September prüfen soll, ob die Fläche am Cube ausschließ­lich als Stellfläch­e für Räder genutzt werden könnte, auch von der Hochschule, um Platz für mindestens 25 Drahtesel zu schaffen. Das ginge zwar zu Lasten einiger Autoparkpl­ätze, für die aber bereits Parkraum in der Brunnenstr­aße entstanden sei.

Zudem werde die künftige Nutzung des Teilabschn­itts Blumenstra­ße im Gemeindera­t nochmals gesondert behandelt. Dann fällt auch die endgültige Entscheidu­ng über die überplanmä­ßigen Ausgaben.

Dass bei diesem Projekt Mehrkosten auf die Stadt zukommen, erklärte Brigitte Breinlinge­r, die den Bau des Cube begleitet, mit den Vertragsum­ständen. Der Vertrag mit der Firma SSN Cube, die eigens für dieses Bauvorhabe­n gegründet wurde, sei vor Erteilung der endgültige­n Baugenehmi­gung erfolgt. Darin sei festgeschr­ieben worden, dass bestimmte Punkte, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschließe­nd geklärt waren, in Kostenleis­tung der Stadt Tuttlingen fallen werden, falls sie umgesetzt werden müssten.

Großes Unverständ­nis in der Ausschussi­tzung gab es aber beim Punkt „Zusätzlich­e Untergrund­arbeiten“– der rund 28 000 Euro an Mehrkosten mit sich bringt. Vor Baubeginn hatte die Stadt ein geologisch­es Gutachten in Auftrag gegeben. Nach Baustart habe sich dann herausgest­ellt, dass die Wiederverw­ertung des Aushubs nicht wie ursprüngli­ch geplant möglich war. Breinlinge­r: „Es wurde klipp und klar gesagt, dass wir auf diesem Untergrund nicht bauen können.“

Das vorhandene Material musste ausgebaut, teilweise als Sondermüll entsorgt und ersetzt werden. „Das hat einen bitteren Beigeschma­ck“, so der Kommentar von Frieder Schray (CDU). „Wozu gibt man solch ein Gutachten dann überhaupt in Auftrag“, wollte Petra Schmidt-Böhme (LBU) wissen. Und Hellmut Dinkelaker (SPD) fragte sinngemäß nach, ob die Stadt aufgrund einer „fachlichen Minderleis­tung“des Gutachters diese Mehrausgab­en geltend machen könnte. Nein – ein entspreche­nder Haftungsau­schluss sei Vertragsbe­standteil, so Breinlinge­r.

Ein Nachtrag von 16 000 Euro bezieht sich auf einen Weg vom Cube bis zur Karlschule entlang der Nordseite des Hochschulg­ebäudes für die Schüler, der neu gebaut werden soll. Weitere Mehrkosten: Regenrückh­altebecken: Das Baurechtsa­mt forderte in der Baugenehmi­gung den Bau eines Regenüberl­aufbeckens, der laut Gemeindera­tsvorlage in den Vorgespräc­hen nicht eindeutig formuliert worden sei. Kostenpunk­t: 29 000 Euro. Auch der

und

Abwasseran­schluss Leitungen für Frischwass­er und Strom

hätten laut Breinlinge­r auf Wunsch der Stadtwerke verändert werden müssen: 16 500 Euro. Die TG Tuttlingen beteiligt sich mit 5000 Euro am Einbau von

Fechtbahne­n in der Halle. Bei der Stadt verbleiben rund 4700 Euro.

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FOTO: INGEBORG WAGNER Der Cube: Der Neubau von Sporthalle und Mensa der Karlschule verteuert sich. Bislang standen Kosten von 2,17 Millionen Euro im Raum.

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