Alles dreht sich um die Diabetes
Selbsthilfegruppe besteht seit 25 Jahren
Gerne nutzten die Besucher auch die Möglichkeit, ihren Blutzucker und Blutdruck vom Diabeteszentrum Spaichingen messen zu lassen. Sie lauschten den Fachvorträgen der Experten, in denen es unter anderem um Diabetes und Nieren ging, die Technologie in der Therapie von Diabetes mellitus und um das Autofahren mit der Krankheit. Die Interessierten ließen sich aber auch ganz individuell beraten über diese heimtückische Krankheit, die urplötzlich das bisherige Leben auf den Kopf stellt. Und die Leute konnten außerdem an Workshops teilnehmen mit Themen wie Kinder und Jugendliche, die Füße und Bewegung. Außerdem hatten alle die Möglichkeit, Fortuna bei einem Gewinnspiel aus der Reserve zu locken.
Viele Lobesworte für die Gruppe
Holger Aszmons, der Kopf der Selbsthilfegruppe, begrüßte alle Gäste zu dieser Veranstaltung, die zum dritten Mal in Spaichingen stattfand. Schirmherr und Landrat Stefan Bär bedankte sich für das Engagement und die Aktionen, die im Landkreis Tuttlingen 10 000 Menschen zu Gute kommen. Auch wenn es in der modernen Welt mit Computer, Internet und Co sehr viele Informationsmöglichkeiten gebe, „es ist das Zwischenmenschliche“, auf das es ankomme. „Sie leisten da eine großartige Arbeit“, dankte Stefan Bär dem Verein und seinem Vorsitzenden. Der Landrat hatte eine kleine Jubiläumsgabe mitgebracht.
Von einem „sehr gut funktionierenden Netzwerk“sprach anerkennend Klaus Hermann von der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Diabetes treffe ja sehr viele Menschen. Und die Diagnose bedeute einen sehr tiefen Einschnitt im Alltag. Die Ernährung müsse umgestellt werden und es stehen regelmäßige Besuche beim Arzt an. Da sei es sehr gut „wenn man merkt, man ist nicht alleine.“Dass diese Initiative schon so lange bestehe, sei nicht selbstverständlich. Es sei eine sehr wertvolle Selbsthilfearbeit.
„Schön, dass es Sie gibt“, erklärte auch Oliver Butsch vom Klinikum Landkreis Tuttlingen/Spaichingen. In Baden-Württemberg gebe es wohl eine halbe Million Diabetiker. „Diese Menschen brauchen Sie als Ergänzung zu therapeutischen Maßnahmen. Wir wissen, wie wichtig und wertvoll Ihre Arbeit ist.“Butsch bedankte sich für die sehr vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit und hatte noch eine Finanzspritze mitgebracht Bürgermeisterstellvertreter Karsten Frech überbrachte die Grüße von Verwaltung und Gemeinderat. Diese Hilfe zur Selbsthilfe mache Mut zu einer gesunden Lebensweise. „Gesundheit ist unser höchstes Gut“, so Karsten Frech. Er bedankte sich für das Engagement und den Idealismus. für die nächste
Bereits erzielte Erfolge
Vereinsausfahrt. Dr. Albrecht Dapp, stellvertretender Landesvorsitzender von Diabetiker Baden-Württemberg und Gründer der Selbsthilfegruppe „Die Diabetiker“, berichtete über positive Entwicklungen, die anstehen oder bereits Realität sind. Erreicht wurde, dass betroffene Kinder in Kitas oder Schulen keine Nachteile erfahren. Verbessert werden soll auch die Situation von Diabetikern im hohem Alter mit Typ 1. „Das sind die Ärmsten der Armen“bei der Versorgung. Situationsbedingt haben diese Menschen große Angst, in ein Pflegeheim zu kommen. Deshalb soll eine Stiftung gegründet werden. Ein weiterer Punkt ist die Verhinderung des Manifestationskomas. Beim ersten Auftreten der Diabetes von Typ 1 komme es vor allem bei Kindern zu lebensbedrohlichen Zuständen, bevor Diabetes erkannt werde.
„Wir wollen die Öffentlichkeit wach machen.“Und er bat darum: „Kämpfen Sie mit uns für Diabetesbekämpfung und bessere Betreuung.“
Der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe „Die Diabetiker“, Holger Aszmons, freut sich über das überwältigende Interesse von Betroffenen und Interessierten, den sehr guten Besuch der angebotenen Experten- und Fachvorträge. Denn Aufklärung sei „für jeden Diabetiker wichtig, da sich die Betroffenen zum größten Teil selber therapieren müssen“. Weitere Fotos von der Veranstaltung finden Sie online unter: www.schwaebische.de/diabetikertag-spaichingen.