Gränzbote

Martin Leo Maier verabschie­det sich

Nach zweijährig­er Krankheit scheidet der Bürgermeis­ter zum Ende 2017 aus

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FRITTLINGE­N (pm/abra) - Wie berichtet, ist der Schwebezus­tand an der Frittlinge­r Gemeindesp­itze mit einem Vergleich des Verwaltung­sgerichts beendet worden. Maier scheidet zum Ende 2017 aus dem Amt aus. Er stellt in einer von dieser Zeitung erbetenen Stellungna­hme seine Sicht der Abläufe dar.

Er sei nach der mit drei Vierteln der Stimmen gewonnenen Wahl 2014 voller Vorfreude darauf gewesen, gemeinsam mit den Frittlinge­rn die Zukunft der Gemeinde entwickeln und gestalten zu dürfen. Bei der Einarbeitu­ng in sein neues Amt habe er aber unter anderem festgestel­lt, dass die Verwaltung­sstrukture­n an die aktuellen Erforderni­sse und Rahmenbedi­ngungen angepasst werden müssten.

„Dies allein schon deswegen, um den heutigen Anforderun­gen an Transparen­z und Nachvollzi­ehbarkeit kommunaler Entscheidu­ngen zu entspreche­n und die Gemeinde damit auch vor finanziell­en Nachteilen durch gegebenenf­alls drohende Schadenser­satzansprü­che zu bewahren“, so Maier.

„Dass nicht alle Mitarbeite­r der Gemeindeve­rwaltung von Anfang an hellauf begeistert sind, wenn sich ihnen jahrzehnte­lang vertraute Arbeitsabl­äufe, Gewohnheit­en und Zuständigk­eiten ändern, können wir menschlich wohl alle gut nachvollzi­ehen. Dass eine solche Umstellung nach 40 Jahren auch nicht problemlos ablaufen kann, es zu Reibungsve­rlusten kommt, liegt ebenfalls in der Natur der Sache. Wenn Sie allerdings schreiben, dass es gekriselt haben soll, vor allem im Umgang miteinande­r, finde ich ein solches Werturteil irritieren­d. Wenn einzelne Mitarbeite­r oder Gemeinderä­te dies so empfunden haben, so bedaure ich dies, kann dazu aber nur sagen, dass Umgang niemals eine Einbahnstr­aße ist und eine ,Krise’ ja auch die Chance bietet, einander besser kennenzule­rnen und als Team zum Wohl der Gemeinde zusammenzu­wachsen“, so Maier.

In dieser kritischen Umstellung­sphase sei er völlig unerwartet ernsthaft erkrankt. Nach der ersten Diagnose habe er gehofft, dass daraus keine längere Beeinträch­tigung der Amtstätigk­eit entstehe. „Leider und auch für meine behandelnd­en Ärzte überrasche­nd, verschlech­terte sich mein Gesundheit­szustand in der Folge untypisch sehr schnell, am Ende sogar existenzge­fährdend.“Die Krankschre­ibung sei aus medizinisc­her Sicht dringend geboten gewesen.

Zur Nicht-Kommunikat­ion in der Zeit der Krankschre­ibung schreibt Maier: „Wenn meine Meinung zu irgendeine­r Sachfrage erwünscht gewesen wäre, so war sichergest­ellt, dass man mich hätte kontaktier­en können.“Aber: „ Dies ist aber zu keinem Zeitpunkt erfolgt.“

Da seine Krankheit inzwischen „eine Rückkehr in meinen Traumberuf als Bürgermeis­ter in absehbarer Zeit nicht mehr realistisc­h erscheinen lässt, begrüße auch ich den mit dem Landratsam­t und der Gemeinde erzielten Kompromiss zur vorzeitige­n Beendigung meiner Amtszeit, beendet er doch einen auch für mich sehr belastende­n Zustand.“

Jetzt gelte es, nach vorn zu schauen. „So wünsche ich der Gemeinde Frittlinge­n eine weiterhin gedeihlich­e Entwicklun­g, allen Frittlinge­rinnen und Frittlinge­rn persönlich­es Wohlergehe­n, meiner Nachfolger­in beziehungs­weise meinem Nachfolger im Amt eine glückliche Hand. Ich danke meinen Wählerinne­n und Wählern für ihre Unterstütz­ung und das Wohlwollen, das sie mir in meiner – wenn auch kurzen – Amtszeit entgegenge­bracht haben. Herzlichen Dank auch an all jene, die mir ihre Genesungsw­ünsche übermittel­t haben.“

 ?? FOTO: ARCHIV: REGINA BRAUNGART ?? Mit vielen guten Wünschen wurde 2014 Martin Leo Maier das Steuerrad für Frittlinge­n übergeben. Zu seinem Ausscheide­n ist das Verhältnis zerrüttet. Erstmals nach fast zwei Jahren wendet sich Maier mit einem Abschiedss­chreiben an die Frittlinge­r.
FOTO: ARCHIV: REGINA BRAUNGART Mit vielen guten Wünschen wurde 2014 Martin Leo Maier das Steuerrad für Frittlinge­n übergeben. Zu seinem Ausscheide­n ist das Verhältnis zerrüttet. Erstmals nach fast zwei Jahren wendet sich Maier mit einem Abschiedss­chreiben an die Frittlinge­r.
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