Nico Vetere: „Das 1:1 ist für uns zu wenig“
Aldinger Trainer trauert vergebenen Chancen nach – Ärger über Schiedsrichter – Trossingen kommt in Schwung
● TUTTLINGEN - In der Nachspielzeit lesen Sie heute, dass Nico Vetere einem verpassten Sieg in Mahlstetten hinterhertrauert, von guten und schlechten Schiedsrichter-Leistungen sowie kleinen Siegesserien von drei Bezirksligisten. Das 1:1 zwischen der SG Dürbheim/Mahlstetten und der SpVgg Aldingen hilft keiner Mannschaft richtig weiter. Mit diesem Unentschieden verbleiben beide Mannschaften mit nun sieben Punkten im unteren Tabellendrittel der FußballKreisliga.
Nachspielzeit
Während vor der Partie Gastgeber Trainer Joachim Patzak mit einem Zähler nicht zufrieden gewesen wäre, so war es nach dem Spiel sein Gegenüber Nico Vetere, dem das Remis zu wenig war. „Klar, auswärts ein Punkt ist immer gut. Aber heute ist das 1:1 für uns zu wenig. Wir hätten nach dem 1:0 nachlegen, das 2:0 und 3:0 machen müssen“, haderte der Aldinger Coach nach dem Abpfiff mit den vergebenen Chancen.
Seine Mannschaft begann auf dem Mahlstetter Sportgelände engagiert und selbstbewusst, war spielerisch in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft. Die Aldinger überzeugten in dieser Phase mit gutem Zusammenspiel, bei dem auch der eine oder andere Pass in die Tiefe nicht fehlte. So fiel auch der Führungstreffer nach 18 Minuten, als
Thomas Allgaier nach einem steilen Zuspiel den Ball ins SG-Tor schoss.
Joachim Patzak konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft lange nicht zufrieden sein. Patzak: „Wir hatten uns vorgenommen, die Bälle hinten rauszuspielen, durchs Mittelfeld und dann die Außen einzusetzen. Aber das haben wir in der ersten Hälfte nicht gemacht, wir haben keinen Zugriff auf das Spiel gehabt. Allerdings muss man auch sagen, dass Aldingen in der ersten Halbzeit gut gespielt hat und in der Abwehr gut gestanden ist.“Dabei war ja gerade die Defensive bisher die Achillesferse der SpVgg. Vor dem Spiel hatte der Aufsteiger in sechs Spielen bereits 26 Treffer hinnehmen müssen. Da machte sich die Reaktivierung von
Fabian Schnell positiv bemerkbar. Er verlieh an der Seite von Kapitän
Martin Dudu der Abwehr mehr Stabilität.
Die SG Dürbheim/Mahlstetten steigerte sich nach der Pause. Sebastian Hug erzielte in der 55. Minute den Ausgleich. „Nach dem Wechsel haben wir es dann besser gemacht, hatten nach dem 1:1 mehr vom Spiel. Unterm Strich ist das 1:1 ein gerechtes Ergebnis. Wir hatten ja auch noch einen Lattenknaller“, fasste der SGCoach die Partie zusammen.
Das Spiel hätte auch gänzlich kippen können. Denn in der 57. Minute sah der gute Aldinger Torhüter Jannik Lindner die rote Karte. Er hatte außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand gespielt. „Die rote Karte hat uns ein bisschen aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Vetere, der mit dem Platzverweis nicht ganz einverstanden war: „Er hat nur sein Gesicht geschützt.“Patzak konterte: „So ist die Regel.“
Ein Lob hatte Patzak für seinen Torhüter Sebastian Wolf übrig: „Basti hat in der Schlussphase noch zweimal gut gehalten.“So unterband der Keeper ein Zuspiel von Lukas
Buschbacher auf den freien Marcel Bender und parierte einen Flachschuss Benders von der Strafraumgrenze. Dabei hatte Wolf bereits seine Karriere beendet. Doch er musste noch mal ran. Der etatmäßige Keeper Marius Sauter fällt mit einer Rippenprellung aus und der Schlussmann der zweiten Mannschaft hatte eine Woche zuvor die rote Karte gesehen.
Zufrieden äußerte sich Patzak nach dem Schlusspfiff über die Leistung des Referees Can Göksu aus Krauchenwies: „Der Schiedsrichter hat seine Sache gut gemacht, tadellos gepfiffen.“Dabei hatten es die Spieler dem Unparteiischen nicht unbedingt leicht gemacht. Denn das Spiel war von vielen Zweikämpfen und Fouls geprägt. So gab es unzählige Freistöße auf beiden Seiten, neben der roten Karte für den Aldinger Torhüter Jannik Lindner noch die Ampelkarte gegen den SG-Abwehrspieler Thomas Dilger sowie weitere drei gelbe Karten gegen die Gastgeber und sechs Verwarnungen gegen die SpVgg Aldingen. In der Beurteilung der Fouls lag der ruhig und sachlich leitende Göksu aber immer richtig. Nicht so gut kam der Schiedsrichter-Kollege weg. Der Rottweiler leitete die Begegnung gegen
Thomas SC 04 Tuttlingen II Glantz FSV Denkingen
(4:3). „Wenn der Schiedsrichter meint, er ist der wichtigste Mann auf dem Platz, dann ist das schon kein gutes Zeichen“, sagte Schulz, Trainer der SC-Zweiten. Glantz hatte gegen beide Mannschaften eine gelbrote und gegen die Tuttlinger eine rote Karte gezeigt. Schulz: „Die rote Karte war wegen Beleidigung gerechtfertigt. Aber beide gelbroten Karten waren überzogen. Die Ampelkarte wegen der Äußerung ,das war doch nichts´ zu zeigen, ist übertrieben.“Glantz legte sich zudem auch mit den Zuschauern an. Schulz: „Als ein Zuschauer zu ihm rief, er sei ein schlechter Schiedsrichter, rief er zurück, du bist der schlechteste Zuschauer.“Glantz ist in der Vergangenheit schon öfter mit seiner arroganten Art aufgefallen.
Mit dem knappen Sieg beendeten die Tuttlinger eine Durststrecke von zuletzt drei Niederlagen in Folge mit 2:16-Toren. Nach der 4:0-Führung mussten die Tuttlinger aber noch zittern, ehe der 4:3-Sieg unter Dach und Fach war. „Wir haben 45 Minuten mit neun gegen elf gespielt. Das zehrt an den Kräften“, begründete Schulz den Leistungsabfall und sagte weiter: „Wir haben mit zwei Spielern in Unterzahl das 4:0 gemacht. Bei dem Sieg von 4:3 war das am Ende entscheidend.“
Über einen guten Lauf dürfen sich momentan in der Fußball-Bezirksliga Schwarzwald drei Vereine aus dem Kreis Tuttlingen freuen. Der
erweist sich an der Tabellenspitze als stabil und feierte am Sonntag mit 4:2 gegen die den sechsten Folge. In
Mühlheim SpVgg Schramberg
Sieg in
VfL Rainer
Schwung ist die mit 3:1 gegen erfolgreich war. Das war bereits der vierte Sieg in Folge, mit dem sich die Musikstädter auf den dritten Platz vorgearbeitet haben. „Es war eine perfekte Woche. Die Siege waren nicht unbedingt richtig überzeugend herausgespielt, aber auch nicht unverdient. In einer englischen Woche ist es nicht wichtig, gut auszusehen, wichtig sind die Punkte“, freute sich der Trossinger Trainer über die jüngste Erfolgsserie mit zwölf Punkten am Stück, ohne gleich abheben zu wollen: „Wir wissen die Leistung richtig einzuschätzen.“Er möchte nun im nächsten Spiel bei der SG Böhringen/Dietingen nachlegen. Warnick: „Danach geht es gegen den SC Tuttlingen, zum SV Villingendorf und gegen den FV 08 Rottweil. Diese Gegner sind dann eine echte Standortbestimmung.“Die Trossinger haben im Übrigen keinen Einspruch gegen die Wertung der Partie gegen den SV Gosheim (3:3) eingelegt, als dem Schiedsrichter ein Regelverstoß unterlaufen war (wir berichteten). „Wir haben es laufen lassen. Man muss einem Schiedsrichter auch mal einen gröberen Fehler zugestehen.“
SpVgg Trossingen Kickers Lauterbach Ronny
Auf Erfolgskurs befindet sich auch der SC 04 Tuttlingen, der zum dritten Mal hintereinander drei Punkte eingefahren hat. Die Tuttlinger musssten nach dem 3:2-Anschlusstreffer in den Schlussminuten zwar noch einmal zittern, brachten den knappen Sieg aber über die Zeit. auch die hoch eingeschätzte gekommen,
Warnick Bochinger