Wohnungen mit Blick auf die Stadthalle?
Die Wohnbau möchte Gelände der alten Stadtgärtnerei für 80 bis 100 Wohnungen nutzen
TUTTLINGEN - Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei könnten Mehrfamilienhäuser entstehen. Das sagte Horst Riess, Geschäftsführer der Tuttlinger Wohnbau, auf Anfrage unserer Zeitung. „Das Gelände würde mir gefallen“, sagt Riess. Die Fläche an der Donau, die der Stadt gehört, mit Blick auf die Stadthalle sei eine „wunderschöne Wohnlage.“
Zwischen 80 und 100 Wohnungen könnten an dem Areal an der Nendinger Allee gebaut werden. Allerdings, sagt Riess, stehe die Wohnbau mit den Planungen noch ganz am Anfang. „Wir müssen mit dem Wasserwirtschaftsamt verhandeln und haben auch schon einmal vorgefühlt.“
Allerdings ist für diese Fläche eine besondere Planung notwendig. Der Bereich von der Donau bis zur Nendinger Allee sei, so Riess, eine sogenannte Retentionsfläche. „Dieser Raum muss bei Hochwasser als Überflutungsfläche zur Verfügung stehen“, erklärt Riess, der bei der Planung der Häuser den Retentionsraum nicht verkleinern will.
Überflutungsfläche soll nicht verkleinert werden
„Wir würden beim Wasserwirtschaftsamt nichts fordern, was ein Hochwasser begünstigen könnte. Wer macht denn so etwas?“, fragt der Wohnbau-Geschäftsführer. Denkbar sei, dass die Bodenplatten der Gebäude auf Stützen gestellt würden.
Mit einem Jahrhundert-Hochwasser wie Anfang der 90er-Jahre, als die Donau über die Ufer trat und Teile der Tuttlinger Innenstadt überschwemmte, rechnet Riess nicht mehr. Dafür seien auch von der Stadt Tuttlingen bereits Maßnahmen ergriffen worden.
Zudem, so Riess, wurde bei den Bauten der Wohnbau entlang der Donau der Hochwasserschutz vorsorglich verbessert. So sind die Mauern entlang des Scala-Kinos 40 Zentimeter höher als der höchste Pegel beim letzten JahrhundertHochwasser. Das Gebäude steht zudem in einer wasserdichten („schwarzen“) Wanne.
„Wir nehmen das Wasser und insbesondere das Hochwasser sehr ernst“, erklärte Riess. Entlang der Donau würden Wasserschäden aber immer durch den Übertritt des Wassers über das Ufer und nicht durch den Anstieg des Grundwasserspiegels verursacht. Mit einem baldigen Spatenstich für das Gelände an der Nendinger Allee sei nicht zu rechnen. „Im nächsten Monat wird das nichts“, sagt Riess und lacht. Bevor die Wohnbau in die Planung einsteigt, bedarf es erst noch genauer Abstimmung, wie die Flächen überhaupt genutzt werden können. Diese Gespräche strebt Riess mit der Stadt bald an.