Gränzbote

Wohnungen mit Blick auf die Stadthalle?

Die Wohnbau möchte Gelände der alten Stadtgärtn­erei für 80 bis 100 Wohnungen nutzen

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtn­erei könnten Mehrfamili­enhäuser entstehen. Das sagte Horst Riess, Geschäftsf­ührer der Tuttlinger Wohnbau, auf Anfrage unserer Zeitung. „Das Gelände würde mir gefallen“, sagt Riess. Die Fläche an der Donau, die der Stadt gehört, mit Blick auf die Stadthalle sei eine „wunderschö­ne Wohnlage.“

Zwischen 80 und 100 Wohnungen könnten an dem Areal an der Nendinger Allee gebaut werden. Allerdings, sagt Riess, stehe die Wohnbau mit den Planungen noch ganz am Anfang. „Wir müssen mit dem Wasserwirt­schaftsamt verhandeln und haben auch schon einmal vorgefühlt.“

Allerdings ist für diese Fläche eine besondere Planung notwendig. Der Bereich von der Donau bis zur Nendinger Allee sei, so Riess, eine sogenannte Retentions­fläche. „Dieser Raum muss bei Hochwasser als Überflutun­gsfläche zur Verfügung stehen“, erklärt Riess, der bei der Planung der Häuser den Retentions­raum nicht verkleiner­n will.

Überflutun­gsfläche soll nicht verkleiner­t werden

„Wir würden beim Wasserwirt­schaftsamt nichts fordern, was ein Hochwasser begünstige­n könnte. Wer macht denn so etwas?“, fragt der Wohnbau-Geschäftsf­ührer. Denkbar sei, dass die Bodenplatt­en der Gebäude auf Stützen gestellt würden.

Mit einem Jahrhunder­t-Hochwasser wie Anfang der 90er-Jahre, als die Donau über die Ufer trat und Teile der Tuttlinger Innenstadt überschwem­mte, rechnet Riess nicht mehr. Dafür seien auch von der Stadt Tuttlingen bereits Maßnahmen ergriffen worden.

Zudem, so Riess, wurde bei den Bauten der Wohnbau entlang der Donau der Hochwasser­schutz vorsorglic­h verbessert. So sind die Mauern entlang des Scala-Kinos 40 Zentimeter höher als der höchste Pegel beim letzten Jahrhunder­tHochwasse­r. Das Gebäude steht zudem in einer wasserdich­ten („schwarzen“) Wanne.

„Wir nehmen das Wasser und insbesonde­re das Hochwasser sehr ernst“, erklärte Riess. Entlang der Donau würden Wasserschä­den aber immer durch den Übertritt des Wassers über das Ufer und nicht durch den Anstieg des Grundwasse­rspiegels verursacht. Mit einem baldigen Spatenstic­h für das Gelände an der Nendinger Allee sei nicht zu rechnen. „Im nächsten Monat wird das nichts“, sagt Riess und lacht. Bevor die Wohnbau in die Planung einsteigt, bedarf es erst noch genauer Abstimmung, wie die Flächen überhaupt genutzt werden können. Diese Gespräche strebt Riess mit der Stadt bald an.

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FOTO: MATTHIAS JANSEN An der Nendinger Allee gegenüber der Stadthalle könnten Gebäude mit 80 bis 100 Wohnungen entstehen. Die Tuttlinger Wohnbau hat das Areal zumindest einmal ins Auge gefasst.

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