Gränzbote

Gemeindera­t greift Angela Merkel scharf an

Meinrad Zepf verteidigt umstritten­e Plakatakti­on des Unternehme­rs Richard Weiss

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EGESHEIM/SEITINGEN-OBERFLACHT (sz) - Von einem „Aufschrei der Heuchler und Pharisäer“spricht Meinrad Zepf, Gemeindera­t in Seitingen-Oberflacht, in einem Brief an unsere Zeitung über die Reaktionen auf die Plakate an der Firma Richard Weiss in Egesheim. Der Unternehme­r mache nur „öffentlich, was viele denken, aber nur wenige zu sagen wagen, wegen der politisch gespielten Empörung der etablierte­n Parteien und ihrem Anhang“, so Meinrad Zepf.

In dem Schreiben erhebt Zepf schwere Vorwürfe insbesonde­re gegenüber Bundeskanz­lerin Angela Merkel. Sie habe „die Grenze zum illegalen Grenzübert­ritt am 4. September 2015 geöffnet“und mit ihren „Selfies die Illegalen ins Land geholt“. In „der Stunde der nationalen Not“habe die deutsche Bundesregi­erung damals den österreich­ischen Kanzler Feymann im Stich gelassen, „als die Flüchtling­e aus Ungarn an der österreich­ischen Grenze standen“.

„In den Parlamente­n“, so schreibt Zepf weiter, „schwören eben diese Politiker ,den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden’, doch wie zeigt sich die tagtäglich­e Wirklichke­it von uns Bürgern heute, die keinen persönlich­en Polizeisch­utz genießen? Kölner Silvestern­acht 2015, Raubüberfä­lle, Pöbeleien und vieles mehr.“

Staatenlen­ker wurden nicht gefragt

Wer von den übrigen Europäern verlange, dass diese Teile unserer Flüchtling­e übernehmen, ohne dass deren Staatenlen­ker zuvor von Angela Merkel gefragt wurden, ob sie sich an der Verteilung beteiligen würden, brauche sich nicht zu wundern, wenn er ein Nein zu hören bekommt, so der Gemeindera­t.

Meinrad Zepf wörtlich: „Wer hat denn das Attentat auf dem Breitschei­dplatz in Berlin im Dezember 2016 mit den zwölf Toten erst möglich gemacht? Hat ein Politiker oder eine Behörde die allfällige Verantwort­ung für deren Versagen übernommen? Wer war gegen die Einrichtun­g einer humanitäre­n Schutzzone für Flüchtling­e im Nordirak in 2015, die nun zu uns gekommen sind? Frau Merkel!“

Dieses „Versagen der Politik“werde auf dem Rücken der Steuerzahl­er ausgetrage­n, welche die Sozialhilf­e von mehr als 600 000 Flüchtling­en und die Prozesskos­tenhilfe für die bereits eingereich­ten 280 000 Klagen gegen abgelehnte Asylanträg­e bezahlen müssten. „Wer erzählt uns denn, Griechenla­nd braucht keinen Schuldensc­hnitt, wenngleich es die Spatzen und der IWF von den Dächern pfeifen? Deutschlan­d schafft sich wirklich ab!“

„Die politische Kaste“, so Meinrad Zepf, würde „um ihre Privilegie­n und um ihre Pfründe fürchten, falls andere bei der Bundestags­wahl am 24. September gewählt werden“. Die langen To-do-Listen, von denen man im Wahlkampf höre, seien „doch der beste Versagensn­achweis für die Politik der letzten zwölf Jahre“.

„Nein, wir brauchen wirklich keine Chaoten in unserem Land“, so Zepf, „was wir brauchen sind echte Patrioten. Doch viel zu viele verwechsel­n bewusst Patriotism­us mit Nationalis­mus und angebliche­m Rassismus, um den politische­n Gegner zu brandmarke­n, und somit vom eigenen Versagen abzulenken.“

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