Gränzbote

Wolfgang Gerhardt macht Mut zur Zukunftsge­staltung

FDP-Poltiker unterstütz­t Bundestags­kandidaten Marcel Aulila im Kesselhaus

- Von Frank Czilwa

Kauder in Emmingen

EMMINGEN-LIPTINGEN (sz) - Zur Wahlkampfa­bschlussve­ranstaltun­g lädt die CDU auf kommenden Freitag, 22. September, in die Berggastst­ätte Witthoh (Scheune) nach Emmingen-Liptingen ein. Der Bundestags­abgeordnet­e und Unionsfrak­tionsvorsi­tzende Volker Kauder wird eine Bilanz dieses Wahlkampfs ziehen und zur Diskussion über alle politische­n Themen zur Verfügung stehen. Beginn ist um 18.30 Uhr. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist möglich bei Josef Knopf, Telefon 07465/91109. E-Mail:

knopf.liptingen@t-online.de. TROSSINGEN - „Hoch auf dem gelben Wagen" - das Lied, mit dem das „liberale Panikorche­ster" den Abend einleitete, steht auch für das neue Selbstvert­rauen, mit dem die FDP in den nächsten Bundestag (wieder) einziehen will. Bei der letzten großen Wahlkampfv­eranstaltu­ng der Partei im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen vor dem Wahlsonnta­g unterstütz­te am Dienstag im Trossinger Kesselhaus FDP-Urgestein Wolfgang Gerhardt den jungen Bundestags­kandidaten Marcel Aulila. Ihr gemeinsame­s Thema: Die Gestaltung der Zukunft.

„Wählen Sie doch mal Zukunft": Sein Slogan, so versichert­e Marcel Aulila, sei keine Anspielung auf Platzhirsc­h Volker Kauder (CDU). Vielmehr fasse er damit die ihm wichtigen Themen zusammen. Etwa eine Bildungsre­form, eine Digitalisi­erungsoffe­nsive gerade auch für den ländlichen Raum; oder die Stärkung der „Mitte“durch Abschaffun­g von Solidaritä­tszuschlag und Kalter Progressio­n und des Mittelstan­ds durch Steuererle­ichterunge­n und Wolfgang Gerhardt warb im Kesselhaus für liberale Politik. Bürokratie­abbau.

Die Bürger würden vor allem zwei Themen immer wieder ansprechen: die Flüchtling­ssituation und die Zukunft des Verbrennun­gsmotors. Auch wenn im Dieselskan­dal die großen deutschen Auto-Konzerne „Mist gebaut" hätten, so Aulila, und die betroffene­n Verbrauche­r entschädig­en müssten, sei doch der Verbrennun­gsmotor, so lange die E-Mobilität nicht ausgereift sei, eine notwendige Brückentec­hnologie. Und beim Thema Flüchtling­e und Einwanderu­ng plädierte Aulila für ein „Vier-Türen-Modell“, zu dem auch ein Einwanderu­ngsgesetz nach kanadische­m Vorbild gehöre.

Schon zuvor hatte der Trossinger FDP-Stadtverba­nd-Vorsitzend­e Andreas Anton die liberalen Themenfeld­er umrissen und Hauptredne­r Wolfgang Gerhardt begrüßt, von 1995 bis 2001 FDP-Bundesvors­itzender und heute Vorstandsv­orsitzende­r der liberalen Friedrich-Naumann-Stiftung. „Dieser Wahlkampf hat mir immer Spaß gemacht", gestand Gerhardt. Und man merkte es dem 73-Jährigen an, dass das auch diesmal der Fall war. Er sei auch wegen seiner Freunde Ernst Burgbacher und Ernst Pfister nach Trossingen gekommen und um den, wie er lobte, „hervorrage­nden“Bewerber Marcel Aulila zu unterstütz­en.

„Selbsterke­nntnis ist der erste Schritt zur Besserung", so Gerhardt, der zugab, dass die FDP selbst schuld daran gewesen sei, dass sie bei der vergangene­n Bundestags­wahl die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt hat. Der „große Fehler", den man nicht wiederhole­n dürfe, sei es gewesen, eine Steuerrefo­rm zu verspreche­n, die die FDP dann als Juniorpart­ner nicht durchsetze­n konnte.

Gerhardt hielt sich zurück, andere Parteien direkt anzusprech­en, außer die Grünen, die „halbe Modernisie­rer“seien, weil sie eine moderne Gesellscha­ft wollten, aber ohne deren wirtschaft­liche Grundlagen zu stärken. In der deutschen Politik seien „zu viele unterwegs, die das Geld anderer Leute ausgeben wollen". Während die anderen Parteien in einem Wettbewerb des „Wer bietet mehr" verfallen seien, müsse die FDP das Selbstvert­rauen haben, auf die Herausford­erungen der Zukunft hinzuweise­n.

Freiheit, Wohlstand und Demokratie sind keine Selbstläuf­er, machte Gerhardt deutlich, sondern verlangen das Engagement des Einzelnen. Doch gegen „Chaosproph­eten“und Apokalypti­ker setzte er die Zuversicht, dass eine freie Gesellscha­ft die Stärke hat, „um aus Risiken Chancen zu machen“und so „Spielraum für die Zukunft zu schaffen, die es auch der nächsten Generation erlaubt, ihre Biographie in Freiheit selbst zu schreiben.“

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FOTO: FRANK CZILWA
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