Medaillen für Mira Börsig und Lisa Schmid
World Roller Games in China: Fünf Inline-Alpin- und Downhill-Fahrer der TG Tuttlingen in Nanjing am Start
TUTTLINGEN (sw) - In der ostchinesischen Acht-Millionen-Stadt Nanjing hat es eine Weltpremiere gegeben. Bei den World Roller Games traten die besten Inline- und Rollsportler der Welt aus mehr als 60 Ländern erstmals zu gemeinsamen Weltmeisterschaften in allen Rollsportdisziplinen an. Mira Börsig gewann zwei, Lisa Schmid eine Medaille.
Das dargebotene Spektrum dieser allesamt nicht-olympischen Sportarten war enorm. Vom künstlerischen Rollkunstlauf über Rollhockey, Skateboard bis hin zum rasanten SpeedSkating war eine breite Palette an Inlineund Rollsportarten vertreten. Mit dabei waren als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft auch fünf Inline-Alpin und Downhill-Fahrer der TG Tuttlingen.
Nach drei Tagen der Akklimatisierung und einer spektakulären chinesischen Eröffnungsfeier ging es für die Inline-Rennläufer auf den anspruchsvollen Strecken in einem Park am Rande der Stadt um die Medaillen. Das tropische Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit und viel Regen sorgte für zahlreiche Stürze, umso mehr, da auch weniger erfahrene Wettkämpfer aus Indien und Indonesien mit am Start waren.
An den ersten beiden Tagen bei Slalom und Riesenslalom reichte es für die Damen jeweils zu zwei Top-10-Ergebnissen. Lisa Schmid fuhr jeweils unglücklich auf Platz vier, die Schülerin Aurora Hofer glänzte mit dem siebten Platz und Mira Börsig erreichte den Rang zehn. Bei den Männern belegte Manuel Wlcek jeweils Platz elf.
Elea Börsig auf Rang vier
Im dritten Wettbewerb, einem Vielseitigkeitsrennen aus Slalom und Riesenslalom, platzte dann der Knoten für die Tuttlinger Fahrer. Lisa Schmid fuhr im zweiten Lauf noch an ihrer Teamkollegin Elea Börsig vorbei und gewann die Bronzemedaille bei dieser Weltmeisterschaft. Der undankbare Platz vier ging diesmal an ihre Freundin Elea Börsig.
Beflügelt vom Erfolg ihrer Kollegen ging die Downhill-Expertin Mira Börsig in ihre Abfahrtsentscheidungen. Die Strecke mit einem teilweisen Gefälle von 15 bis 20 Prozent und einer 90-Grad-Kurve ins Ziel sorgte für große Herausforderungen. Über 60 Stürze am ersten Trainingstag und zwei Knochenbrüche spiegelten die Schwierigkeit der Strecke wieder.
Beim ersten Rennen, dem TimeTrial genannten Einzelzeitfahren, klappte bereits alles. Mit der zweitbesten Zeit aller Fahrerinnen gewann Mira Börsig die Silbermedaille.
Am Folgetag beim DownhillCross hatte sie zunächst Pech. Im Halbfinale stürzte ihre Gegnerin, die Französin Emelie Sadoux an einer Engstelle. Mira Börsig hatte keine Chance mehr auszuweichen und stürzte so schwer, dass sie erst nach der Weltmeisterin im Time-Trial aufstehen und ins Ziel fahren konnte. Somit durfte die Tuttlingerin nur noch im kleinen Finale um Platz drei antreten. Dort besiegte Mira Börsig dann eine weitere französische Fahrerin und gewann mit der Bronzemedaille ihre zweite Weltmeisterschaftsmedaille.
Die Tuttlinger Starter haben damit einen guten Beitrag zum Gesamtabschneiden der deutschen Mannschaft mit Platz vier im Medaillenspiegel aller Nationen geleistet. Zwei Tage Besichtigung in Nanjing und Shanghai rundeten die erfolgreichen und für alle Teilnehmer sehr beeindruckenden ersten Word-RollerSpiele ab.