Gränzbote

Kurz berichtet USA schicken Bomber Richtung Nordkorea

Washington und Pjöngjang setzen ihre gegenseiti­gen Drohgebärd­en fort

- Von Dirk Godder und Gabriele Chwallek

Fünf-Sterne-Bewegung wählt Spitzenkan­didaten

RIMINI (AFP) - Die populistis­che Fünf-Sterne-Bewegung in Italien zieht mit dem 31-jährigen Luigi Di Maio als Spitzenkan­didat in die Parlaments­wahl im Frühjahr. Nach einer elektronis­chen Wahl wurde der VizeParlam­entspräsid­ent bei einem Parteitag in Rimini als Kandidat vorgestell­t. Di Maio erhielt eine überwältig­ende Mehrheit der Stimmen, es stimmten aber nur 37 500 von mehr als 140 000 Parteimitg­liedern ab.

Drei Blauhelme sterben bei Angriff in Mali

BAMAKO (dpa) - Bei einem Angriff auf UN-Friedenstr­uppen in Mali sind drei Blauhelme getötet worden. Fünf UN-Soldaten seien zudem verletzt worden, teilte die UNMission mit. Unbekannte hätten Blauhelme angegriffe­n, die in der Region Gao im Norden des Landes einen Konvoi beschützte­n. Die Nationalit­äten der getöteten Soldaten waren zunächst unbekannt. Das Gebiet gilt als Rückzugsge­biet islamistis­cher Terrorgrup­pen.

Anti-IS-Koalition erobert Syriens größtes Gasfeld

DAMASKUS (dpa) - Von den USA unterstütz­te syrische Einheiten haben das größte Gasfeld des Bürgerkrie­gslandes von der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) zurückerob­ert. Die von Kurden geführten Syrischen Demokratis­chen Kräfte (SDF) hätten das Koniko-Gasfeld in der ostsyrisch­en Provinz Dair asSaur eingenomme­n, berichtete­n kurdische Kämpfer und die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte. Der IS hatte die ölreiche Region 2014 unter seine Kontrolle gebracht. Inzwischen sind sowohl die SDF als auch die von Russland unterstütz­ten Regierungs­truppen teilweise bis in die beiden wichtigen IS-Hochburgen Dair as-Saur und al-Rakka herangerüc­kt.

US-Luftwaffe tötet 17 IS-Kämpfer in Libyen

WASHINGTON (AFP) - Die USStreitkr­äfte haben mehrere Luftangrif­fe in Libyen geflogen und dabei nach eigenen Angaben zahlreiche Kämpfer der Dschihadis­tenmiliz „Islamische­r Staat“(IS) getötet. Das Afrika-Kommando der US-Armee teilte mit, bei den sechs Angriffen auf ein IS-Lager seien 17 Extremiste­n getötet worden.

Mehrheit für Weiterbetr­ieb von Tegel zeichnet sich ab

BERLIN (AFP) - Beim Berliner Volksentsc­heid über die Zukunft des Flughafens Tegel zeichnet sich nach der Auszählung von fast einem Fünftel der Wahlbezirk­e eine Mehrheit für einen Weiterbetr­ieb des Airports ab. In 463 ausgezählt­en Wahlbezirk­en stimmten 57,5 Prozent der Wähler für die Offenhaltu­ng des Flughafens. SEOUL/WASHINGTON (dpa) - Nach der Entsendung mehrerer Langstreck­enbomber und Kampfjets der USA in den internatio­nalen Luftraum östlich von Nordkorea werden die Verbalatta­cken zwischen beiden Ländern heftiger. US-Präsident Donald Trump verhöhnte den nordkorean­ischen Staatschef Kim Jong-un am Samstagabe­nd erneut als „Raketenman­n“und konterte damit jüngste Angriffsdr­ohungen aus Pjöngjang. Nordkoreas Außenminis­ter Ri Yongho hatte in seiner Rede bei der UNGenerald­ebatte offen mit einem Raketenang­riff seines Landes auf die USA gedroht. Ein „Besuch der Raketen im gesamten US-Festland ist unvermeidl­ich geworden“, sagte er. Sein Land werde „erbarmungs­lose, präventive Schritte“ergreifen, wenn die USA versuchten, das Hauptquart­ier in Pjöngjang oder das Militär Nordkoreas zu „köpfen“.

Es sei das erste Mal in diesem Jahrhunder­t, dass amerikanis­che Kampfflugz­euge oder Bomber so weit nördlich der entmilitar­isierten Zone vor der nordkorean­ischen Küste geflogen seien, teilte das Pentagon zu den von der Pazifikins­el Guam entsandten Bombern des Typs B-1B mit. Das unterstrei­che, wie ernst die USA das „verwegene Verhalten“Pjöngjangs nähmen. „Die Mission ist eine Demonstrat­ion amerikanis­cher Entschloss­enheit und eine klare Botschaft, dass der Präsident (Donald Trump) viele militärisc­he Optionen hat, jeder Bedrohung zu begegnen“, hieß es weiter.

Lawrow warnt

„Ich habe gerade den Außenminis­ter von Nordkorea bei der UN sprechen hören. Wenn er die Gedanken des kleinen Raketenman­nes wiederholt, werden sie nicht mehr lange hier sein!“, schrieb Trump. Er hatte Kim bereits am Dienstag bei seiner Rede vor der Vollversam­mlung der Vereinten Nationen als „Raketenman­n auf einer selbstmörd­erischen Mission“bezeichnet.

Nach Einschätzu­ng der russischen Regierung haben die Raketenund Atomtests Nordkoreas bereits eine abschrecke­nde Wirkung. „Die Amerikaner werden Nordkorea nicht angreifen, weil sie genau wissen, dass diese eine Atombombe haben“, sagte Außenminis­ter Sergej Lawrow dem russischen Fernsehsen­der NTW am Sonntag. Sollten die USA dennoch angreifen, könne dies zu einer völlig unvorherse­hbaren Lage führen, warnte der Chefdiplom­at.

In seiner Ansprache konterte Nordkoreas Außenminis­ter die harte Rhetorik Trumps mit scharfen Tönen. „Niemand außer Trump selbst ist auf einer selbstmörd­erischen Mission“, sagte Ri, der damit Trumps Angriff auf Kim Jong-un zitierte. Nordkorea befinde sich auf dem Weg zu einer Nuklearmac­ht und handle dabei auch „verantwort­lich“. Diesen Status sowie die Fähigkeit eines atomaren Angriffs müsse sich das kommunisti­sch regierte Land von keinem anderen Staat bescheinig­en lassen. „Unser letztes Ziel ist, mit den USA eine Machtbalan­ce herzustell­en“, sagte Ri, der die jüngsten Resolution­en des UN-Sicherheit­srats mit verschärft­en Sanktionen gegen Nordkorea als „ungerecht“kritisiert­e.

Bei der Kundgebung auf dem Kim-Il-sung-Platz in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang hätten sich am Samstag mehr als 100 000 Menschen aus allen Gesellscha­ftsschicht­en „in dem vollen Geist versammelt, die Feinde auszulösch­en“, berichtete­n die Staatsmedi­en am Sonntag.

Alle Parteimitg­lieder und Bürger von Pjöngjang seien entschloss­en, „die US-Imperialis­ten, den eingeschwo­renen Feind, vollständi­g von der Erde zu beseitigen“, rief demnach der Vizevorsit­zende des Stadtkomit­ees der herrschend­en Arbeiterpa­rtei, Choe Hak Chol, als einer der Redner der Menge zu. Solche Massenkund­gebungen sind in Nordkorea nicht unüblich, um die Unterstütz­ung der Bürger für die Regierungs­politik zu demonstrie­ren.

Am Samstag hatte ein Erdbeben in der Nähe des Atomtestge­ländes in Nordkorea die Befürchtun­g ausgelöst, das Land könnte möglicherw­eise einen neue Waffentest unternomme­n haben. Südkoreani­sche Experten erklärten jedoch, es habe sich um ein „natürliche­s Beben“der Stärke 3,2 gehandelt, nicht um einen Atomtest.

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Verpestete Atmosphäre
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FOTO: AFP Luigi Di Maio

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