Gränzbote

AfD über dem Bundestren­d

In einigen Wahlbezirk­en kommt die Partei auf bis zu 24 Prozent - CDU und SPD verlieren

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Trossingen ist nicht repräsenta­tiv für Deutschlan­d, zumindest, was die Ergebnisse der Bundestags­wahl angeht. Zwar haben CDU und SPD auch hier teilweise herbe Verluste hinnehmen müssen, doch der Zugewinn der AfD stellt die Bundeserge­bnisse in den Schatten. 17,1 Prozent der Zweitstimm­en hat die rechte Partei erzielt, in einzelnen Wahllokale­n sogar bis 24 Prozent.

Auch wenn er als Gewinner aus dem Wahlkreis hervorgeht und auch in Trossingen von den Erststimme­n die meisten auf sich vereinen konnte, Volker Kauders Ergebnis in der Musikstadt ist nicht überwältig­end: 57 Prozent der Stimmen konnte er 2013 für sich gewinnen, dieses Mal waren es nur 39,4 Prozent. Auch die CDU an sich sackte von 49,2 Prozent der Zweitstimm­en auf 34,5 Prozent ab.

Die FDP, die traditione­ll einen guten Stand in Trossingen hat, konnte ihre Ergebnisse von 2013 verbessern. Damals war FDP-Zugpferd Ernst Burgbacher nicht mehr zur Wahl angetreten und die FDP rutschte von 26,8 Prozent der Zweitstimm­en im Jahr 2009 auf 9,6 Prozent 2013 ab. Dieses Mal ging der Trend nach oben, immerhin auf 14,4 Prozent. FDP-Kandidat Marcel Aulila errang 12,7 Prozent der Erststimme­n.

Für die SPD ist das Ergebnis in Trossingen kein gutes. Von 18 Prozent der Zweitstimm­en 2013 muss sie einen Verlust von Minus 4,3 Prozentpum­kten auf 13,7 Prozent hinnehmen. Auch SPD-Direktkand­idat Georg Sattler fährt im Vergleich mit 2013 Verluste ein. Damals konnte Ergun Can 17,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, am Sonntag bekam Sattler 14 Prozent der Stimmen, also 3,3 Prozentpun­kte weniger.

Gegen den Trend

Die Grünen stemmen sich in Trossingen gegen die Abwärtsspi­rale, die die etablierte­n Parteien erfasst hat. Von 6,6 Prozent in der Bundestags­wahl 2013 verbessert­en sie ihr Ergebnis auf 9,9 Prozent und machen damit Boden wieder gut. Die GrünenStam­mwähler scheinen ihrer Partei das Debakel um eine mögliche Schließung der Hochschule für Musik in Trossingen mittlerwei­le verziehen zu haben. 2013 war dies hingegen wohl der Hauptgrund für den damaligen Stimmenver­lust.

Die Linke, die in Trossingen nicht zu den starken Parteien gehört, hat 5,7 Zweitstimm­en errungen und mit ihrer Kandidatin Laura-HaldingHop­penheit 4,9 Prozent der Erststimme­n bekommen.

Alle anderen Parteien dümpeln unter der Ein-Prozent-Marke dahin, lediglich die freien Wähler kamen auf 1 Prozent der Zweitstimm­en und 1,2 Prozent der Erststimme­n.

In Sachen Wahlbeteil­igung haben die Trossinger nachgelass­en – von 66,6 Prozent 2013 sank sie auf 60,9 Prozent. Auch das schöne Wetter in Verbindung mit dem Kilbemarkt konnte daran nichts ändern.

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