Aulila-Effekt in Spaichingen spürbar
Junger FDP-Kandidat kann aber nicht so stark mobilisieren, wie vermutet
SPAICHINGEN - Es gibt in Spaichingen den Aulila-Effekt, aber nicht so deutlich, wie er zu erwarten gewesen wäre. Der Spaichinger FDP-Kandidat kommt auf 17,0 Prozent der Stimmen, im Kreis sind es 11,9.
Das bedeutet aber auch, dass mehr den jungen Politiker gewählt haben, als letztlich seine Partei. Diese kam auf 13,6 Prozent in der Primstadt.
Die CDU macht gegenüber der Landtagswahl vom vergangenen Jahr zwar Boden gut - von 33,1 auf 38,4 Prozent.
Aber an das Bundestagsergebnis von 52,5 Prozent von 2013 kommt sie nicht heran. Erstaunlich aber trotzdem: Noch vier Jahre zuvor, also 2009, hatte die CDU nur 40,8 Prozent der Stimmen.
Die FDP legt gegenüber der Landtagswahl 2016 nochmal zu: Vor einem Jahr bekam sie 8,5 Prozent, jetzt liegt sie bei 14,2 Prozent, 2013 waren es 17,1 Prozent.
Einen großen Einbruch müssen die Grünen beklagen. Sie hatten noch vor einem Jahr in Spaichingen bei der Landtagswahl 28,3 Prozent geholt. Der Kretschmann-Effekt ist weg. Jetzt liegen sie zwar noch leicht über dem Bundesergebnis mit 10,3 Prozent und scheinen sich bei den zehn Prozent einzupendeln. 2009 waren es 9,7, 2013 waren es 7,7 Prozent. Die FDP scheint aus dem Jammertal herauszukommen und liegt bei stolzenund über bundeswertigen - 13,6 Prozent.
Es ist ein Zufall, aber auch die AfD kommt auf 13,6 Prozent der Stimmen. Das ist weniger als bei der Landtagswahl 2016 (15,4 Prozent) und mehr als bei der Bundestagswahl 2013 mit 5,2 Prozent.
Noch bemerkenswert: Die Linken wären mit 5,2 Prozent in Spaichingen ins Parlament gewählt worden und damit erstmals nach 2013 und nach der Landtagswahl.
Die Wahlbeteiligung in Spaichingen ist ebenfalls gestiegen. In allen Wahllokalen gab es zeitweilig Wartezeiten: Das Ergebnis 74,32 Prozent (2013 71,7).