Gränzbote

Kein Erdrutsch – verglichen mit 2016

AFD profitiert gegenüber der Landtagswa­hl kaum – CDU verliert, FDP gewinnt

- Von Regina Braungart

HEUBERG - Überall auf dem Heuberg haben sich die Kräfte gegenüber der letzten Bundestags­wahl deutlich verschoben. So verliert die CDU gegenüber 2013 etwa in Bubsheim als Spitzenrei­ter fast 30 Prozentpun­kte von 70,1 Prozent auf 42,4 Prozent. Das Interessan­te aber ist nicht der Vergleich zu 2013, sondern der zu 2009 und zur Landtagswa­hl 2016. Denn: Die Ergebnisse von 2017 sind tendenziel­l ähnlich wie die der Landtagswa­hl.

Und noch interessan­ter: Die CDU-Wähler scheinen ziemliche Lust am Wechseln zu haben und zwar bunt gemischt zwischen FDP, Grünen und AFD.

Diese hat in manchen Gemeinden des Heubergs zwar überdeutli­ch höhere Zustimmung als im Bund, in Reichenbac­h etwa 22,2, Egesheim 19,4, Bubsheim 18,6 und Wehingen 18,7 Prozent – und damit auch bis zu 14 Prozent mehr als bei der letzten Bundestags­wahl. Aber: Gegenüber der Landtagswa­hl 2016 sind die AfDWerte in fünf Gemeinden sogar gesunken, in vieren nur um zirka einen Prozentpun­kt gestiegen.

Interessan­t hier Egesheim: Trotz der Wahlplakat-Affäre ist die AfD gegenüber dem Landtagser­gebnis nur um 0,5 Prozentpun­kte gestiegen. Es scheint in manchen Gemeinden also ein Kernklient­el zwischen elf und 20 Prozent zu existieren.

Diese Ergebnisse – mit stark gewachsene­r FDP, die allerdings an das Rekorderge­bnis von 2009 nicht heranreich­t – zeigen, dass die Analyse im Bund auch auf den Heuberg zutrifft: Die gestiegene Wahlbeteil­igung, und damit die mobilisier­ten Nicht-, darunter viele Protestwäh­ler, bringen das Gesamtgefü­ge nicht in dem Maße ins Wanken, wie befürchtet.

 ?? FOTO: GISELA SPRENG ?? Erstwähler Lars Pieper (19, links) gibt im Wahllokal „Kindergart­en St. Franziskus“in Gosheim seine Stimme ab. Gemeinderä­tin und Wahlhelfer­in Melitta Bode (rechts) gibt die Wahlurne frei.
FOTO: GISELA SPRENG Erstwähler Lars Pieper (19, links) gibt im Wahllokal „Kindergart­en St. Franziskus“in Gosheim seine Stimme ab. Gemeinderä­tin und Wahlhelfer­in Melitta Bode (rechts) gibt die Wahlurne frei.

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