Tuttilla Abenteuerland bekommt eine Mädchenhütte
Die Rückzugsmöglichkeit für junge Frauen wird von der Tuttlinger Bürgerstiftung finanziell unterstützt
TUTTLINGEN (pm) - Manchmal brauchen Kinder Rückzugsräume. Die Mädchenhütte im Tuttilla Abenteuerland in Tuttlingen ist ein solcher. Ihr Bau wurde jetzt von der Tuttlinger Bürgerstiftung unterstützt.
Die Regeln für die Mädchenhütte sind klar definiert. Die Schuhe werden vor der Tür ausgezogen, und Jungs dürfen erst einmal nicht hinein – es sei denn, sie werden ausdrücklich eingeladen und keine der anderen jungen Frauen hat was dagegen. Denn die helle und gemütliche Holzhütte gleich neben dem Eingang zum Tuttilla Abenteuerland – das ist ihr Reich.
Gezielte Angebote machen
Eine Extra-Hütte nur für Mädchen: Unterläuft das nicht die Idee eines Abenteuerdorfes für alle ohne Privilegien oder Benachteiligungen für einzelne Gruppen? Martina Gröne widerspricht. „Es ist wichtig, dass Mädchen auch mal für sich alleine sein können“, sagt die erste Vorsitzende des Tuttilla-Vereins. Schließlich sei die Besucherstruktur von Tuttilla von Haus aus eher „jungslastig.“Rund 75 Prozent der Besucher, so schätzte Spielplatzleiter Daniel Schmidt, seien männlichen Geschlechts. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Großteil der Aktivitäten auf Tuttilla handwerklicher Art sind, sei dies nachvollziehbar. Umso wichtiger sei es aber, gezielt auch Angebote für Mädchen zu machen.
Und das fällt im Fall der Mädchenhütte ausgesprochen gemütlich aus: Bunte Poster und ein Berg an Kuscheltieren dominieren den Raum. Wer schmökern möchte, kann auf ein Regal voller Comic-Taschenbücher zurückgreifen. „Die Hütte ist ein Ort, an dem man gerne Dinge macht, die man auch zu Hause im eigenen Kinderzimmer machen würde“, sagt Martina Gröne. Und die Nutzerinnen selber erzählen, wie das aussieht. „Am liebsten ausruhen“, sagt die zehnjährige Diana. Und die elfjährige Michelle und Alessia tauschen sich über „Germany’s Next Topmodel“aus – falls sie nicht gerade eine Kissenschlacht anzetteln.
Ortwin Guhl lobt Konzept
Gebaut wurde die Holzhütte größtenteils in Eigenarbeit, vor allem die Vereinsmitglieder Frieder Reiner und Matthias Frey opferten viele Stunden. Für eine hochwertige und langlebige Hütte waren gute Materialien nötig – und hier sprang die Bürgerstiftung ein. Zwei Mal förderte sie das Projekt, zumal der Stiftungsvorsitzende, Ortwin Guhl, für das Konzept von Tuttilla nur lobende Worte hat. „Hier wird sinnvolle pädagogische Arbeit geleistet“, sagt er, „vor allem spricht Tuttilla Kinder der unterschiedlichsten Gruppen an und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Integration.“Besonders lobt er das große ehrenamtliche Engagement bei Tuttilla: „Projekte dieser Art sind es, für die die Bürgerstiftung sich gerne einsetzt.“