Wirtschaftsverbände sehen in Elektroautos keine Gefahr für das deutsche Stromnetz
INGOLSTADT (dpa) - Die Elektroautolobby wehrt sich gegen einen Vorwurf aus der Strombranche: Elektroautos seien keine Gefahr für das Stromnetz, argumentieren der Bundesverband Elektromobilität (BEM) und der Bundesverband Windenergie. Engpässe für die Stromversorgung seien nicht zu erwarten, sagte BEM-Präsident Kurt Sigl. Denn nach Einschätzung des Verbands ist nicht zu erwarten, dass Millionen E-Autobesitzer ihre Fahrzeuge gleichzeitig aufladen werden und damit das deutsche Stromnetz überlasten.
Sigl begründete das damit, dass die Akkus stetig leistungsfähiger werden – und viele Autos den Großteil ihrer Lebensdauer gar nicht gefahren werden: „Das durchschnittliche Auto in Deutschland fährt laut Kraftfahrtbundesamt 14 000 Kilometer im Jahr, das sind knapp 40 Kilometer beziehungsweise eine Stunde Fahrzeit am Tag“, sagte Sigl. „Im Schnitt steht ein Auto also 23 Stunden am Tag, das
Agrarminister wollen Reform von EU-Verordnung kippen
HANNOVER (dpa) - Eine umstrittene Reform der EU-Ökoverordnung wollen die Agrarminister der Bundesländer auf ihrer am Mittwoch beginnenden Konferenz in Lüneburg kippen. Das sagte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne). „Der endlose Verhandlungsprozess verunsichert die Bio-Bauern seit Jahren und verhindert Investitionen“, kritisierte er und betonte: „Wir wollen keine Aufweichung der bisherigen Standards und lehnen daher eine Totalrevision ab.“
Volkswirte gehen von steigendem Export 2018 aus
NÜRNBERG (dpa) - Die steigende weltweite Nachfrage nach deutschen Maschinen, Autos und Ausrüstungsgütern wird nach Einschätzung von Konjunkturexperten auch 2018 Wachstumstreiber bleiben. Im nächsten Jahr sei in Deutschland mit einem ähnlich starken wirtschaftlichen Auftrieb wie 2017 zu rechnen, betonten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Auch die gute Auftragslage der Bauindustrie werde dazu beitragen.
Moody’s stuft britische Bonität nach May-Rede ab
NEW YORK (dpa) - Nach der BrexitRede der britischen Premierministerin Theresa May hat die US-Ratingagentur Moody's ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens nach unten korrigiert. Das Rating werde von „Aa1“auf „Aa2“gesenkt, teilte Moody's am späten Freitagabend mit. Die Aussichten für die Staatsfinanzen hätten sich „erheblich verschlechtert“, hieß es zur Begründung. Es seien steigende Schulden zu erwarten, der Erfolg von Konsolidierungsbemühungen sei fraglich. Der drohende Brexit verschärfe die Lage. lässt viel Zeit zum Nachladen.“
Anlass der Diskussion: Insbesondere in der süddeutschen Strombranche herrscht Sorge, dass die zunehmende Verbreitung elektrischer Wärmepumpen und Autos künftig höhere Lastspitzen für das Stromnetz mit sich bringen wird. Ein weiterer Faktor ist, dass die Stromproduktion in Bayern und Baden-Württemberg nach der für Ende 2022 geplanten Abschaltung des letzten Atomkraftwerks voraussichtlich weit unter dem Bedarf liegen wird.
Unterstützung kommt vom Bundesverband Windenergie: Ein Elektroauto brauche für 100 Kilometer im Schnitt 17 Kilowattstunden – aufs ganze Jahr gerechnet wären das für die Durchschnittsfahrleistung von 14 000 Kilometern dann 2400 Kilowattstunden. Das ließe sich leicht mit einer Photovoltaik-Anlage von 18 Quadratmetern Fläche erzeugen, sagte Raimund Kamm, der bayerische Landesvorsitzende des Windenergieverbands.
USA fordern „erhebliche Veränderungen“an Nafta
OTTAWA (dpa) - Zum Auftakt der dritten Runde der Neuverhandlungen über das nordamerikanische Freihandelsabkommens Nafta haben die USA gefordert, die Vereinbarung mit Kanada und Mexiko in wesentlichen Teilen zu überarbeiten. „Die USA verpflichten sich weiter, erhebliche Veränderungen an Nafta voranzutreiben und auszuhandeln“, sagte US-Unterhändler John Melle dem „Wall Street Journal“in einer Mitteilung am Samstag.
Grüne fordern klare Regeln für regionale Produkte
BERLIN (dpa) - Die Grünen dringen auf verpflichtende Vorgaben, wenn Anbieter Lebensmittel als „regional“anpreisen wollen. „Wir brauchen klare Kriterien“, sagte die Grünen-Verbraucherexpertin im Bundestag, Nicole Maisch. Nur so bekämen Kunden echte Orientierung. Konkret sollten Angaben zu einer regionalen Herkunft freiwillig sein, dann würde aber eine Definition dafür auf dem Etikett zur Pflicht. Das jetzige „Regionalfenster“-Logo als freiwillige Kennzeichnung mit zu niedrigen Anforderungen helfe Verbrauchern wenig, sagte Maisch.
Thyssen Krupp will Arbeiter bei Fusion ins Boot holen
ESSEN (dpa) - Der Thyssen KruppAufsichtsrat hat die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zur umstrittenen Stahlfusion mit Tata beschlossen. Wie das Gremium am Samstag nach einer Sitzung in Essen mitteilte, solle die Arbeitsgruppe von IGMetall-Gewerkschaftssekretär Markus Grolms und Konzern-Personalvorstand Oliver Burkhard geleitet werden. Grolms sitzt auch als stellvertretender Vorsitzender für die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat.