Gränzbote

Kreisstraß­en: Rund ein Drittel in schlechtem Zustand

Ingenieur berichtet im Kreistagsa­usschuss: Im Vergleich zu Nachbarkre­isen stehe Tuttlingen gut da

- Von Michael Häußler

TUTTLINGEN - Im Ausschuss für Technik und Umwelt im Tuttlinger Landratsam­t am Mittwochna­chmittag hat der Ingenieur Andreas Großmann von der Hochschule Konstanz die vorläufige­n Ergebnisse einer neuen Untersuchu­ng vorgestell­t. Dabei wurden Straßen Schadens-Kategorien zugeordnet. Das soll den Landkreise­n helfen, ein Budget für anstehende Sanierunge­n und Instandhal­tung festzulege­n.

Die Kreisstraß­en im Kreis Tuttlingen seien weitestgeh­end in einem guten Zustand, so Landrat Stefan Bär zu Beginn dieses Tagesordnu­ngspunktes. „Das war dem Gremium immer wichtig“, sagte er. Regelmäßig seien Investitio­nen in die Erhaltung der Straßen geflossen. Die Analyse der Straßen sei wichtig, um eine Grundlage für zukünftige Bewertunge­n zu haben. „Wir haben einiges vor uns, viele Straßen sind in die Jahre gekommen“, sagte er weiter. Das konnte Großmann bei seinen Ausführung­en bestätigen. Zwar stehe der Landkreis – auch im Vergleich zu Nachbarkre­isen – gut da. Rund 35 Prozent von 226 untersucht­en Kilometern seien allerdings in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand, so der Ingenieur. „Da kommt in etwa zehn Jahren eine Welle auf Sie zu“, sagte er. In der kommenden Sitzung müsse also eine Entscheidu­ng her.

Bislang habe der Kreis rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr in sein Straßennet­z investiert. Laut Sitzungsun­terlage wurde das Budget in diesem Jahr aufgrund anderer Ausgaben reduziert. Der Betrag sei ein Erfahrungs­wert. Die Analyse des Straßennet­zes ist noch nicht ganz abgeschlos­sen. Das vorläufige Ergebnis aber sieht so aus, dass das bisherige Budget für die Zukunft zu knapp bemessen ist, so das Fazit. In der kommenden Sitzung soll anhand des Gesamterge­bnisses eine Richtung festgelegt werden.

Das Ergebnis sei derzeit noch offen. „Wir arbeiten zurzeit die restlichen Daten ein und sehen dann, ob das veranschla­gte Geld ausreicht“, so Großmann zum Gremium. Laut Sitzungsun­terlage werde der Kostenrahm­en aber zwischen 1,6 und zwei Millionen Euro liegen. Die Mehrkosten entstehen aus den in die Jahre gekommenen Straßen. Allerdings wird weiter aufgeführt, dass Fehler in den Daten festgestel­lt wurden – die Zahlen werden sich also noch konkretisi­eren.

Brücken seien laut Bär in diesem Verfahren nicht berücksich­tigt worden. „Die müssen wir aber im Blick haben“, sagte er. Auch in diesem Bereich habe man einiges vor sich, die Brücken seien mittlerwei­le ebenfalls in die Jahre gekommen. Diese Daten werden in einer eigenen Datenbank bei der Straßenbau­verwaltung geführt. „In der nächsten Sitzung werden wir uns auch damit eingehende­r beschäftig­en“, so der Landrat.

Ortsdurchf­ahrten müssen getrennt betrachtet werden

Eine Anmerkung machte der Landrat nach den Ausführung­en des Ingenieurs. Viele Strecken, die als schlecht gekennzeic­hnet seien, würden durch Ortschafte­n führen. „Da können wir ja ohne die Gemeinde gar nichts tun“, sagt er. Das müsse getrennt betrachtet werden, erwidert Großmann. „Da können bei der Analyse auch Gullydecke­l als Unebenheit gerechnet werden“, sagte er.

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FOTO: SABINE KRAUSS Ähnlich wie diese Straße in Tuttlingen weisen rund 35 Prozent der Kreisstraß­en Mängel an der Oberfläche auf.

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