Gränzbote

Der Meister will „breiter sein“

Brose Bamberg arbeitet intensiv an der Zukunft – Heute Saisonauft­akt in Würzburg

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BAMBERG (SID/sz) - Brose Bamberg denkt groß. „Eine Kleinstadt kann auf Dauer dieses Niveau nicht halten“, warnt Rolf Beyer eindringli­ch. Der Geschäftsf­ührer weiß sehr wohl, dass sein Club nach drei aufeinande­rfolgenden Meistertit­eln in der Basketball Bundesliga (BBL) auch in der neuen Saison als Favorit startet, sieht die Ausnahmest­ellung aber mittelfris­tig in Gefahr.

Wie intensiv hinter den Kulissen für die Zukunft gearbeitet wird, bekamen die Fans in der Sommerpaus­e zu spüren. „Brose Metros – Spitzenbas­ketball für Nordbayern“, lautete die Überschrif­t einer Meldung auf der Vereins-Homepage am 1. August. Wie bitte? Eine Namensände­rung? Schon wieder? Das Echo war laut.

Brose Bamberg, bis zum Vorjahr noch Brose Baskets Bamberg, reagierte rasch mit einer weiteren Meldung („Kein Dementi“), noch sei ja gar nichts spruchreif. Die Umbenennun­g werde es nur geben, „wenn das Projekt erfolgreic­h umgesetzt werden kann“. Gemeint ist die geplante Zusammenar­beit mit der Metropolre­gion Nürnberg. Für Beruhigung sorgte die Klarstellu­ng nicht.

„Ich möchte europäisch­en Spitzenspo­rt in Bamberg behalten“, sagt Rolf Beyer zu den Beweggründ­en. Dafür müsse sich der Verein „ganz anders aufstellen“, müsse „breiter sein“. Dass Hauptspons­or Brose weiter für den Großteil des Etats sorgt, sei problemati­sch, die Akquise von anderen Geldgebern aber gleichzeit­ig erfolgreic­h.

Auch in diesem Jahr können sich die Franken daher ein Aufgebot der gehobenen Preisklass­e leisten. Es laufen viele Neue auf, wenn es am heutigen Freitag (20.30 Uhr/Sport1 und telekomspo­rt.de) zum Liga-Auftakt im Derby bei s.Oliver Würzburg ernst wird. Der Umbau war diesmal deutlich größer als sonst. „Wir mussten unseren Kader an entscheide­nden Positionen tauschen“, sagt Rolf Beyer. Stützen wie Fabien Causeur, Janis Strelnieks, Daniel Theis, Darius Miller und Nicolo Melli sind weg. Doch die Zugänge können sich sehen lassen. Quincy Miller (Maccabi Tel Aviv), Ricky Hickman (Emporio Mailand), Luka Mitrovic (Roter Stern Belgrad), Daniel Hackett (Olympiakos Piräus) und der seitherige Ulmer Augustine Rubit sind gekommen. Dazu Bryce Taylor, bisher Kapitän bei Bayern München.

Rolf Beyer traut dem neuen Team, das wohl vor allem den FC Bayern fürchten muss, eine Menge zu: „Wir haben zum Teil spektakulä­re Namen verpflicht­et, mit hoher Qualität.“Die schwierige Vorbereitu­ng, bei der wegen der EM viele Spieler lange gefehlt hatten, macht für den Clubchef eine Einschätzu­ng aber schwierig. „Wir haben versucht, unsere Hausaufgab­en zu machen. Die Bayern auch. Ich gebe keine Prognose ab, wie das endet.“

Häufiger Spiele in Nürnberg

Besonders die Münchner sind der Grund dafür, dass sich Bamberg verändern und seinen Einzugsrau­m weit über die Grenzen der 75 000Einwohn­er-Stadt hinaus erweitern will. Bald ziehen die Bayern in eine neue, größere Halle um, bezahlt vom Getränkeri­esen Red Bull. Bamberg sorgt sich wegen der wachsenden Möglichkei­ten des Konkurrent­en. Vorerst soll das „ein oder andere“Spiel mehr in Nürnberg stattfinde­n. Zuletzt waren die Bamberger in der der in der vergangene­n EuroLeague ab und zu in die Arena der Nachbarsta­dt ausgewande­rt. Das Horrorszen­ario der Fans ist ein Umzug. Der Name „Metros“sei nicht mehr als ein Arbeitstit­el, versichert Rolf Beyer allerdings – und verweist auf die Wurzeln: „Wir werden die DNA nicht aufgeben.“ Für Ratiopharm Ulm beginnt die Saison diesen Samstag (18 Uhr) mit einem Heimspiel in der NeuUlmer Arena gegen Alba Berlin. In der Samstagsau­sgabe lesen Sie alles Wissenswer­te über das diesjährig­e Team von Trainer Thorsten Leibenath und die Ulmer Ziele. Für Woods ist auch Abschied eine Option: Eine Rückkehr des US-amerikanis­chen Golfstars Tiger Woods steht weiter in den Sternen, sogar ein baldiges Karriereen­de scheint nicht mehr unmöglich. Der 14-malige MajorSiege­r sagte am Rande des Presidents Cup in Jersey City jedenfalls, dass er nicht wisse, „was die Zukunft für mich bereithält“. Auf die Frage, ob er sich diese auch ohne profession­ellen Golfsport vorstellen könnte, antwortete Woods: „Ja, absolut.“Der einst beste Golfer der Welt hatte wegen anhaltende­r Rückenbesc­hwerden zuletzt im Februar in Dubai an einem Turnier teilgenomm­en. Im April wurde der 41-Jährige zum vierten Mal am Rücken operiert. Haftbefehl gegen Rodtschenk­ow: Ein Gericht in Moskau hat einen internatio­nalen Haftbefehl gegen den russischen Whistleblo­wer Grigorij Rodtschenk­ow erlassen. Das bestätigte eine Sprecherin des Bezirksger­ichts des Moskauer Distrikts Basmanny. Der 58-jährige Rodtschenk­ow, ehemaliger Leiter des Moskauer Anti-Doping-Zentrums und Kopf des russischen Dopingprog­ramms rund um die Olympische­n Winterspie­le 2014 in Sotschi, ist im November 2015 in die USA geflüchtet und steht dort unter Zeugenschu­tz. Zwischen beiden Ländern gibt es kein Auslieferu­ngsabkomme­n. Savchenko/Massot starten mit Sturz: Die WM-Zweiten Aljona Savchenko und Bruno Massot sind nach dem Kurzprogra­mm der Paare bei der Nebelhorn-Trophy in Oberstdorf Zweite hinter den russischen Eiskunstla­uf-Europameis­tern Jewgenia Tarasowa und Wladimir Morozow. Savchenko stürzte beim dreifachen Wurfaxel, den kein anderes Paar riskierte, und landete den dreifachen Salchow unsauber. Die übrigen Elemente und die Choreograf­ie waren erstklassi­g. Derweil haben die deutschen Eistanz-Meister Kavita Lorenz und Joti Polizoakis das Olympiatic­ket für die Winterspie­le in Pyeongchan­g zum Greifen nah. Die Lokalmatad­oren sind nach dem Kurztanz Dritte. Rang fünf nach der Kür am Samstag würde für einen deutschen Startplatz in Südkorea reichen. Zwei von vier Booten im Finale: Der deutsche Vierer ohne Steuermann und der Leichtgewi­chts-Doppelzwei­er der Männer sind bei der Ruder-WM in Sarasota/Florida ins Finale eingezogen. Beiden Booten reichte in ihrem Halbfinale ein dritter Rang, um beim am Samstag beginnende­n Kampf um die Medaillen dabei zu sein. Nicht ins Finale schafften es der Doppelvier­er der Männer und der Leichtgewi­chts-Doppelzwei­er der Frauen.

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Jetzt für die Brose Baskets aus Bamberg am Ball: Power Forward Augustine Rubit (re.), Saison noch im Ulmer Trikot seine Punkte geholt hat.

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