Gränzbote

Es geht um die Macht

- Von Katja Korf

Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hat so seine Lieblingss­ätze. Zu denen gehört jener, Politik müsse Probleme lösen. Im Streit um die Luftreinha­ltung geht es derzeit nicht um Lösungen, sondern um Macht.

Auf der einen Seite steht eine CDU, die angeschlag­en aus den Bundestags­wahlen kommt. Ihr Chef Strobl will um jeden Preis den Eindruck verhindern, er lasse sich von den Grünen weitgehend­e Kompromiss­e abringen.

Auf der anderen Seite die Grünen. Sie wollen vor den JamaikaSon­dierungen in Berlin ihrerseits beweisen, dass sie sich in bürgerlich­en Koalitione­n keinesfall­s von ihren Grundwerte­n verabschie­den. Mag der Ministerpr­äsident selbst auch anderer Meinung sein: Damit kommt auch er als Lichtgesta­lt nicht durch.

Dem Ganzen mag eine Parteilogi­k innewohnen. Lösungsori­entiert und bürgernah ist diese nicht. k.korf@schwaebisc­he.de darf. „Wir werden uns bis dahin einigen“, sagte ein Regierungs­sprecher.

Die Opposition dagegen warf Grünen und CDU vor, nicht handlungsf­ähig zu sein. SPD-Chef Andreas Stoch sagte: „Bei einem der wichtigste­n aktuellen Themen hat sie nicht die Kraft, eine Lösung im Interesse des Landes und seiner Menschen zu finden. Stattdesse­n verhakt sie sich in Machtspiel­chen.“

Sein FDP-Amtskolleg­e Rülke kritisiert­e: „Wie sollen die wirklichen Probleme des Landes gelöst werden, wenn diese Landesregi­erung sich nicht einmal darauf einigen kann, wie sie mit einem Gerichtsur­teil umgeht“.

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