Bauern kämpfen um Selbstbestimmung
Lebendige Geschichte schwungvoll und schonungslos dargestellt
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sz) Das Schauspiel „Die Bauernoper“mit der Württembergischen Landesbühne Esslingen erzählt von der ersten deutschen Revolution. Dieser verzweifelte Kampf um Selbstbestimmung, eine zeitlose Geschichte über Macht und Politik, ist am Mittwoch, 4. Oktober, um 20 Uhr im Theater am Ring zu sehen. Um 19.30 Uhr gibt es eine Stückeinführung im Kleinen Saal.
Deutschland im 15. Jahrhundert: rund zwölf Millionen Bewohner, drei Viertel sind leibeigene Bauern. Die Bevölkerung wächst sprunghaft, doch der Adel und die Kirche haben das Land fest in der Hand und denken nicht daran, ihre Privilegien auch nur im Geringsten einzuschränken. Die Bauern müssen Frondienste leisten, sie selbst und ihr Boden sind Eigentum der geistlichen oder weltlichen Feudalherren, die Abgaben ruinieren sie.
Die Not wächst – und mit ihr der Widerstand! Endlich stehen die Geknechteten gegen ihre Peiniger auf. Die Bauern fordern die Abschaffung der Willkür, die Aufhebung der Leibeigenschaft, demokratische Rechte und eine bessere Verteilung des Eigentums. Doch die brutale Antwort der Fürsten und der Kirche lässt nicht lange auf sich warten.
Schwungvoll und schonungslos: Mit einer klassischen Oper hat das Stück nichts gemein. „Wer 1523 nicht stirbt / 1524 nicht im Wasser verdirbt / Wer 1525 nicht wird erschlagen / Der mag wohl von Wundern sagen“, singen die Schauspieler in einem der eingängigen Lieder über den Bauernkrieg, der auch Villingen-Schwenningen betraf. Sie selbst bezeichnen das Stück zwar nur als „einfaches Spiel über einfache Leute“, doch die Auswirkungen waren groß – auch in unserer Region. Karten gibt es beim Tourist-Info & Ticket-Service in Villingen, Telefon 07721 / 82 25 25 und Schwenningen, außerdem an allen Vorverkaufsstellen von Kulturticket Schwarzwald-Baar-Heuberg und unter www.villingen-schwenningen.de