Gränzbote

Nudeln zum Frühstück

Freiburg setzt auf besondere Maßnahmen

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FREIBURG (dpa) - Christian Streich lässt beim SC Freiburg nichts unversucht. Vor dem Baden-Derby am Sonntag (13.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim bringt der Trainer der noch sieglosen Breisgauer sogar die Ernährungs­pläne seiner Spieler durcheinan­der. Um seine Profis an die ungewohnt frühe Anstoßzeit zu gewöhnen, lud er sie unter der Woche zu einem besonderen Frühstück ein. „Wir haben uns um 10 Uhr getroffen, und nicht jeder kann da schon drei Teller Nudeln essen“, sagte Streich am Freitag. „Das müssen sie für sich ausprobier­en, was ihnen gut tut, um zu der ungewöhnli­chen Zeit fit zu sein.“

Ausgerechn­et gegen die in der Bundesliga noch unbesiegte­n Hoffenheim­er soll es für die schwach gestartete­n Freiburger nun mit dem ersten Saisonsieg klappen. Dass der SC im Gegensatz zur TSG eine ganze Woche Zeit hatte, sich auf das Derby vorzuberei­ten, ist nach Einschätzu­ng von Streich nur ein kleiner Vorteil. Auch die peinliche 1:2-Pleite der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann in der Europa League bei Ludogorez Rasgrad sieht er nicht als Vorteil.

Der SC-Coach rechnet damit, dass die TSG mit einer ganz anderen Elf spielen wird als in Bulgarien. „Diese beiden Spiele haben nichts miteinande­r zu tun, sie werden eine Mannschaft haben, die stark sein wird“, sagte er. In der Bundesliga sei der Tabellenzw­eite schließlic­h „extrem erfolgreic­h“. Hoffenheim habe „eine klare Spielweise und individuel­le Qualität“, sagte Streich. Dass durch die Spekulatio­nen nach der Trainerent­lassung bei Bayern in Hoffenheim Unruhe entstehen könnte, glaubt er nicht. Es sei nicht überrasche­nd, dass Nagelsmann als Ancelotti-Nachfolger werde.

Streich grübelt derweil über seine Aufstellun­g gegen Hoffenheim. Nach dem Heimspiel gegen Hannover (1:1) hatte er auswärts in Bremen (0:0) auf die gleiche Startelf und jeweils eine Dreierkett­e gesetzt. „Jetzt arbeiten wir daran, Stabilität und Kreativitä­t zu verbinden“, sagte Streich.

Dabei könnte Neuzugang Yoric Ravet helfen, der nach seiner vom DFB reduzierte­n Sperre erstmals wieder zur Verfügung steht. Nach einem Foul an BVB-Kapitän Marcel Schmelzer und einer Roten Karte bei seinem Debüt für den SC war er zunächst für vier Spiele gesperrt worden. In einer mündlichen Verhandlun­g wurde aber ein Spiel zur Bewährung ausgesetzt, sodass der Franzose an diesem Wochenende wieder spielberec­htigt ist. gehandelt VfB-Gegner erwartet zähes Spiel: Trainer Hannes Wolf vom VfB Stuttgart fordert mehr Torgefahr. Der 36-Jährige nimmt dafür den noch erfolglose­n Mittelstür­mer Simon Terodde in die Pflicht. „Für uns geht es immer darum, wie wir ihn an- und freispiele­n. Wenn wir das gut hinbekomme­n, muss er natürlich auch sehr schnell sein, schnell zum Abschluss kommen oder die Bälle sauber ablegen“, sagte Wolf der „Stuttgarte­r Zeitung“Den Gegner am Samstag (15.30h/Sky), Eintracht Frankfurt, plagen ähnliche Sorgen. Erst viermal trafen die Hessen in dieser Saison. Damit hat das Team noch ein Tor mehr als die Gäste aus Stuttgart. „Das wird eine sehr zähe und intensive Angelegenh­eit werden“, so Cheftraine­r Niko Kovac. Boateng wieder im Löw-Kader: Mit Rückkehrer Jérôme Boateng, aber ohne die angeschlag­enen Weltmeiste­r Sami Khedira und Mesut Özil sowie WM-Held Mario Götze soll die deutsche Nationalma­nnschaft den letzten Schritt nach Russland gehen. Bundestrai­ner Joachim Löw berief Abwehrchef Boateng in sein 23-köpfiges Aufgebot für das Endspiel in der WM-Qualifikat­ion am 5. Oktober in Belfast gegen Nordirland sowie den Abschluss drei Tage darauf in Kaiserslau­tern gegen Aserbaidsc­han. Italien überholt Deutschlan­d: Nach dem historisch­en Pleiten-Spieltag im Europapoka­l ist die Bundesliga in der Fünfjahres­wertung der UEFA auf Platz vier hinter Italien abgerutsch­t. Null deutsche Wertungspu­nkte aus einer Woche hatte es in dem Ranking noch nie gegeben. Sechs (!) Niederlage­n an einem Spieltag der Champions League und Europa League gab es zuletzt 1981.

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FOTO: DPA Auch Freiburgs Caglar Söyüncü will heute mal wieder lachen.

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