„Neuhauser Kirbe“verzeichnet Besucherrekord
Über 11 600 Kirbe-Fans strömen am Wochenende ins Museumsdorf nach Neuhausen
NEUHAUSEN O.E. (wr) - Die „Neuhauser Kirbe“hat am Wochenende über 11 600 Besucher ins Freilichtmuseum gelockt. Am Sonntag war fast kein Durchkommen mehr möglich. Bereits am Samstag begann mit der „Antiquitäten-Kirbe“und dem Schlachtfest vor dem Bauernhaus „Biehle“die Kirbe.
Unter den Augen von über 1500 Besuchern hatten die Metzgermeister Gerhard Beppler aus Thalheim und Konrad Bräunlinger alle Hände voll zu tun, ein 160 Kilogramm schweres Schwein vom Bauer Günter Seeh aus Neuhausen ob Eck zu zerlegen und nach dem Okay von Fleischbeschauerin Helga Boos aus Neuhausen ob Eck weiterzuverarbeiten. Die „Original Talheimer Straßenmusikanten“aus Obernheim versüßten die Stunden mit zünftiger Blasmusik.
Das Museum hatte gemeinsam mit dem Antiquitäten-Spezialisten Manfred Wilhelm sehr sorgfältig die Marktbetreiber ausgewählt, die Kunst und Krempel aus den 20er und 30er Jahren anboten. Beim Kinderprogramm waren die Stationen stets von einer Kinderschar belagert. Bei der Schießbude vom Schützenverein Böttingen führte ein gutes Auge zum erhofften Ziel.
Am Markttag stand der große Bauern- und Handwerkermarkt beim Dorfbrunnen im Mittelpunkt. Zur „Neuhauser Kirbe“, also ursprünglich der Kirchweih, wurden Waren feilgeboten und Ernteabschluss gefeiert. Der Dorfpolizist Martin Bertsche kündigte mit seiner Schelle lautstark die Neuigkeiten an. Die historische Kirmesorgel von 1878 spielte Kirmesmusik und die museumseigene Lokomobile beim Dampfdreschen war ein Magnet für Fotofreunde und Fans alter Technik.
Der Kleintierzuchtverein Wurmlingen zeigte Prachtexemplare von Zuchthasen und exotische Geflügelrassen. Einige Handwerksberufe stellten sich dem Publikum vor. Scherenschleifer Rolf Luz schärfte stumpfe Taschenmesser. Der Krauthobel bewegte sich unter den Händen von Hannelore Haaf und Sabine Heinzelmann unentwegt hin und her. Gotthard Störk und seine zwei Gesellen droschen im Dreiviertel-Takt. Laut Guiness-Buch der Rekorde der kleinste Zirkus der Welt, „Zirkus Liberta“, war mit über einhundert Stück Kleinvieh, von der Maus bis zur Henne, eine von vielen Attraktionen.
Sia und Thomas Thompson als „The sideshow charlatans“boten zauberhafte Unterhaltung für die ganze Familie. Die Gaukler- und Musikergruppe G´hörsturz aus Trossingen zog eine wahre Besucherkolonne hinter sich her und in den Bann. Weitere Musikanten wie die Badische Bråtwurschtmusig sorgten für das Rahmenprogramm. Mit leiseren Tönen drehten die Drehorgelspieler Alfons Hermle und seine Frau Lisa aus Gosheim ihre Runden. Und wie es zu einem zünftigen „Sauf-, Fress- und Buhlfest“gehört, probierten die Besucher die vielen Köstlichkeiten.
Drei Kapellen im Festzelt
Im Festzelt unterhielten die Musikkapellen aus Nendingen, Stetten an der Donau und Neuhausen ob Eck die Besucher. Der Obst- und Gartenbauverein Neuhausen hatte selbstgepresste Säfte zum Probieren angeboten Ein Bad im 42 Grad warmen Wasser bei der MGV Liederkranz Straßberg zu nehmen, nutzten kleine und große Wasserratten. Und beim traditionellen Hammellauf schlängelten sich kleine und große Besucher dichtgedrängt durch den Ring, um einen der Preise zu erhaschen.