Rolling home
Vadder, Kutter, Sohn
(ARD, Fr., 20.15 Uhr) – Na ja, so bekümmert wie dieser Lenny ständig aus der Wäsche guckt, da müsste selbst einem Sturkopf wie Vadder Knud ein Licht aufgehen. Aber der ist mit vielen anderen Dingen beschäftigt: Krabbenfischen, illegalen Sportwetten, Freundin Nadja und vor allem mit seinem ShantyChor, den er in vierter Generation leitet. Zum 100-jährigen Jubiläum erhoffen sich die wackeren Sänger eine Auszeichnung, aber die gestrenge Jurorin verlässt vorzeitig das Probelokal. Ausgerechnet in dieser Situation taucht der verlorene Sohn Lenny auf. Vor zehn Jahren hatte er sich aus dem Dorf in Dithmarschen nach Hamburg aufgemacht und dort eine steile Karriere als Starfriseur hingelegt. Die ganze Zeit herrschte Funkstille zwischen Vater und Sohn. Warum er zurückgekehrt ist? Diese Erklärung lässt lange auf sich warten.
Regisseur Lars Jessen setzt bei diesem VaterSohn-Konflikt auf die beiden schon mehrfach ausgezeichneten Nordlichter Axel Prahl (Knud) und Jonas Nay (Lenny), die auch musikalisch harmonieren. Prahl versteht es, mit seinem Dialekt Klangfarbe ins Spiel zu bringen. Er hat auch die Chancen, die Rolle voll auszuleben, während Nay den eher Zurückhaltenden und Verunsicherten spielen muss. Doch am Ende ist es der junge Lenny, der den Windhund von Vater zur Vernunft bringt und schließlich den Chor rettet. Das Leben ist so schön – vor allem in TV-Filmen.