Gränzbote

Manager Magazin: ZF-Chef ignorierte bei Wabco-Deal Stoppsigna­le des Aufsichtsr­ats

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FRIEDRICHS­HAFEN (ben/ mh) - ZF-Chef Stefan Sommer wollte trotz Vorbehalte­n im Aufsichtsr­at seines Unternehme­ns die Übernahme des belgischen Lastwagenb­remsenhers­tellers Wabco durchsetze­n. Das berichtet das „Manager Magazin“(MM) in seiner aktuellen Ausgabe. Demnach habe das Kontrollgr­emium des Autozulief­erers mit Sitz in Friedrichs­hafen (Bodenseekr­eis) seine Bedenken gegen den Sechs-Milliarden-Euro-Deal formuliert. „Sommer ignorierte die Stoppsigna­le und bat, sein Projekt weiter vorantreib­en zu dürfen“, schreibt das MM. Vor allem auch deswegen, weil die Gespräche mit Wabco und die Due-Diligence-Prüfung Sommer von der Übernahme überzeugt hätten. Die Quittung habe der ZFChef dann im zweiten Anlauf bekommen:

EU verhängt Strafzölle gegen Billig-Stahlimpor­te

BRÜSSEL (dpa) - Zur Abwehr von Billigimpo­rten aus Brasilien, Russland, der Ukraine und dem Iran hat die EU weitere Strafzölle verhängt. Auf bestimmte warmgewalz­te Eisenund Stahlerzeu­gnisse müssen Importeure ab sofort Aufschläge von bis zu 96,50 Euro pro Tonne zahlen, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Die betroffene­n Produkte würden unter anderem zur Herstellun­g von Stahlrohre­n und im Schiff- und Autobau verwendet, heißt es in der entspreche­nden Verordnung.

Küchenbaue­r Siematic geht an chinesisch­en Konzern

LÖHNE (dpa) - Der Küchenmöbe­lbauer Siematic mit Sitz im ostwestfäl­ischen Löhne wechselt den Besitzer. Mehrheitse­igner wird der chinesisch­e Familienko­nzern Nison, wie Siematic erklärte. Die Familienge­sellschaft­er Ulrich W. Siekmann und Kathrin André bleiben laut Mitteilung von Donnerstag mit einer Minderheit an dem Unternehme­n beteiligt. Zur genauen Aufteilung der Anteile und zum Kaufpreis haben beide Seiten Stillschwe­igen vereinbart, sagte am Freitag eine Sprecherin. Durch die Übernahme soll der wachsende Markt für Luxus-Küchen in Asien besser erschlosse­n werden.

Porsche schätzt Schaden auf 200 Millionen Euro

STUTTGART (dpa) - Der Autobauer Porsche hat den Schaden durch die Nutzung von Audi-Dieselmoto­ren mit illegaler Abschalt-Einrichtun­g auf 200 Millionen Euro geschätzt. Über einen entspreche­nden Brief der Stuttgarte­r Volkswagen-Tochter an die Ingolstädt­er Konzernsch­wester berichtet die „Bild am Sonntag“. Das Bundesverk­ehrsminist­erium hatte im vergangene­n Juli den Rückruf von europaweit rund 22 000 Porsche Diesel-Cayennes angeordnet, da sie eine Betrugssof­tware enthielten. Die bemängelte­n Dieselmoto­ren kommen von Audi. Porsche selbst stellt keine Selbstzünd­er-Aggregate her. Die Abstimmung­sniederlag­e sei „sehr visibel“gewesen, zitiert das MM einen Beteiligte­n.

Wie sehr Sommer die Abstimmung­sniederlag­e geärgert hatte, wurde wenige Wochen später deutlich, als er im Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“über die Gefahren der speziellen Gesellscha­fterstrukt­ur bei ZF klagte. ZF befindet sich zum größten Teil im Besitz einer Stiftung, über deren Geschicke der Friedrichs­hafener Gemeindera­t bestimmt. „In dem Moment, in dem zum Beispiel lokalpolit­ische Erwägungen aus Friedrichs­hafen die Unternehme­nsstrategi­e bestimmen, wird es für den unternehme­rischen Erfolg kritisch“, sagte Sommer und forderte für sich „die Freiheit zu tun, was notwendig ist“. ZF kommentier­te den Bericht nicht.

Air Berlin-Betriebsra­t rechnet mit Kündigungs­welle

BERLIN (dpa) - Der Betriebsra­t der insolvente­n Fluggesell­schaft Air Berlin stellt sich auf massenhaft­e Entlassung­en ein. Das geht aus einer Mitarbeite­rinformati­on des Betriebsra­ts Nord hervor. In dem internen Papier heißt es: „Alle Mitarbeite­r werden gekündigt!!!“Ziel sei es, die nötigen Verhandlun­gen noch im Oktober „final abzuschlie­ßen“. Ein Sprecher der Fluggesell­schaft wollte den Bericht nicht kommentier­en. Der Betriebsra­t Nord vertritt unter anderem die Mitarbeite­r der Verwaltung am Standort Berlin. Nach Angaben von Gewerkscha­ften sind das in der Hauptstadt etwa 1000 Mitarbeite­r.

Monopolkom­mission für Ende der EEG-Umlage

BERLIN (dpa) - Die für Wettbewerb­sfragen zuständige Monopolkom­mission hat sich dafür ausgesproc­hen, die Förderung von Ökostrom in Deutschlan­d langfristi­g auslaufen zu lassen. Wie alle nationalen Maßnahmen zur Verringeru­ng von Treibhausg­asen führe auch die Förderung erneuerbar­er Energien nicht zu einem Abbau der klimaschäd­lichen Emissionen, „sondern lediglich zu einer Verlagerun­g in das Ausland“, schreiben die Experten.

Mercedes-Benz setzt bei „Sprintern“auf Vernetzung

LUDWIGSFEL­DE (dpa) - MercedesBe­nz setzt in seinem Werk in Ludwigsfel­de bei der Produktion seiner „Sprinter“künftig vernetzte Fertigungs­technologi­en ein. Weltweit will das Unternehme­n über 200 Millionen Euro in den Ausbau der intelligen­ten Produktion investiere­n. Bis 2025 soll die Fertigung dann voll digitalisi­ert sein, sagte Frank Klein, Leiter Operations bei Mercedes-Benz Vans, am Freitag in Ludwigsfel­de bei Berlin. Damit sollen die wachsenden Anforderun­gen an Effizienz und Flexibilit­ät erfüllt und den Mitarbeite­rn mehr Spielraum durch die Entlastung von Routineauf­gaben gegeben werden.

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FOTO: DPA ZF-Chef Stefan Sommer

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