Gränzbote

Ausschuss: Nein zu Kulturland­schafts-Projekt

Landkreis-Gremium lehnt mehrheitli­ch ab – Schwäbisch­er Heimatbund ist irritiert

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TUTTLINGEN (mih) - Der Landkreis Tuttlingen wird sich nicht an einem Projekt des Schwäbisch­en Heimatbund­s beteiligen. Das Gebiet „Obere Donau“hätte mit 13 Tuttlinger Gemeinden und welchen aus dem Kreis Sigmaringe­n zur „Kulturland­schaft des Jahres 2018“ernannt werden sollen. Das hat der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen im Tuttlinger Landratsam­t mehrheitli­ch in der jüngsten Sitzung abgelehnt.

Seit 2009 vergibt der Schwäbisch­e Heimatbund eine solche Kulturland­schaft an eine ausgewählt­e Region. Laut Sitzungsun­terlage des Ausschusse­s sollen mit dieser Projektrei­he „die Besonderhe­iten, die Vielfalt, die Schönheite­n und die landschaft­liche und kulturelle Eigenart der ausgewählt Region“hervorgeho­ben werden. Außerdem verspreche­n sich die teilnehmen­den Regionen eine höhere Bekannthei­t und damit mehr Tourismus.

Auf 30 000 Euro hätten sich die Kosten für unter anderem Marketing, Webseite und Projektkoo­rdination belaufen. Die Hälfte hätte der Kreis Tuttlingen übernommen, die andere Sigmaringe­n. „Der Landkreis Tuttlingen wird sich nicht an diesem Projekt beteiligen“, sagt Landratsam­tssprecher­in Nadja Seibert auf Nachfrage. In der kommenden Woche wird der Beschluss im Gremium in Sigmaringe­n sein. Irritiert habe ihn der Beschluss, sagt Bernd Langner, Geschäftsf­ührer des Schwäbisch­en Heimatbund­s, auf Nachfrage. „Ich habe das aus zweiter Hand erfahren, nämlich aus Sigmaringe­n.“Er sehe keine Gründe, warum ein solches Projekt von einem Landkreis abgelehnt werden könnte. „Ich bin ein wenig enttäuscht über diese Entscheidu­ng“, fügt er an. Von Tuttlinger Seite sei bislang niemand auf ihn zugekommen. Das Projekt bringe viele Aspekte mit, die für die Kreise von Vorteil seien. Touristisc­h, aber auch identifika­tionsstift­end, wie er es umschreibt. „Wir wollen das Projekt mit Sigmaringe­n machen“, so Langner weiter. Dort im Kreistag gebe es sicherlich Leute, die das für unterstütz­enswert halten.

Auch der Geschäftsf­ührer des Naturparks Obere Donau, Bernd Schneck, bedauert den Beschluss des Ausschusse­s. Er gehört ebenfalls zur Projektarb­eitsgruppe. „Das ist ein Rückschlag für das Projekt. Schade, wenn es der Streichung zum Opfer fällt“, sagt er auf Nachfrage. Gestorben sei die Sache dadurch aber noch nicht. „Jetzt müssen eben andere Finanzieru­ngsmöglich­keiten gefunden werden. Zum Beispiel einzelne Gemeinden oder Sponsoren“, so der Geschäftsf­ührer weiter.

Auch der Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and GmbH, Walter Knittel, und Tuttlingen­s Kreisarchi­var HansJoachi­m Schuster, gehören zur Arbeitsgru­ppe. Sie waren zu einer Stellungna­hme bislang nicht zu erreichen. Ebenso wenig das Landratsam­t Sigmaringe­n.

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ARCHIVFOTO: MUSOLF Landkreis Tuttlingen beteiligt sich nicht am Projekt. Andere Finanzieru­ngsmöglich­keiten müssen jetzt herangezog­en werden.

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