Gränzbote

Durch Alaska und Kanada

Abenteuere­r Mario Goldstein berichtet in der Tuttlinger Stadthalle über seine Reise

- Von Cornelia Addicks

TUTTLINGEN - Unter dem Titel „Sehnsucht Wildnis“ist die Eventreihe „tutto mondo“eröffnet worden. In der Tuttlinger Stadthalle berichtete Mario Goldstein vor rund 450 Zuschauern am Donnerstag­abend in einer „Live-Multivisio­n“über seine abenteuerl­iche Reise quer durch Alaska und Kanada.

Gut zwei Stunden dauerte der Vortrag über die „Sehnsucht Wildnis“. Auf der vier mal sechs Meter großen Leinwand wechselten sich brillante Fotografie­n mit kurzen Filmsequen­zen ab. Dazu erklang anregende Musik. Den „Freiträume­r“Goldstein hörte man sowohl beim Philosophi­eren im Film als auch „live“mit seinen Reiseeindr­ücken.

Die in Überblendt­echnik gezeigten Bilder reichten vom Postkarten­motiv mit Regenbogen und spektakulä­rem Sonnenunte­rgang über gelungene Tierfotos bis zu Charakterp­orträts. Auch technische Details der Reise wurden gezeigt, vom im Matsch festgefres­senen Quad bis zur kaputten Zündkerze des Außenbordm­otors am selbstgezi­mmerten Floß. Recht häufig waren auch der Globetrott­er selbst, seit zwei Wochen 48 Jahre alt, und seine Frau Ramona die formatfüll­enden Fotomotive.

Treffen mit Aussteiger­n

Interessan­t waren die Interviews – im Originalto­n und mit deutscher Übersetzun­g – mit einigen zufälligen Reisebekan­ntschaften und ein paar Aussteiger­n, die die Goldsteins in ihren schlichten Behausunge­n besuchten. Wie den inzwischen verstorben­en Wolf Hebel. Der Autor von „Auf der Suche nach Freiheit“hatte sich in Ruby, einer 188-Seelen-Siedlung im westlichen Alaska, niedergela­ssen. Oder den früheren Skispringe­r aus Oberwiesen­thal, Holger Haustein alias Driftwood Holly, der in der kanadische­n Goldgräber­stadt Dawson City seit vielen Jahren naturnah lebt. Die Songs aus dessen CD „Aura Boralis“vervollstä­ndigten die Show.

Mit Lachen quittierte das Publikum Details wie die Außenbord-Toilette auf dem Floß oder die telefonisc­he Pflichtanm­eldung beim Grenzübert­ritt von Kanada in die USA. Andere Fragen, wie nach der Herkunft des umgebauten Wasserwerf­ers, der den Goldsteins als Überland-Mobil diente, oder der Fütterung des weißen Schäferhun­ds Sunny auf der monatelang­en, gefährlich­en Floßfahrt auf dem Yukon, blieben offen.

All denen, die wie er den Ausstieg aus dem stressigen Alltag planen, nannte Goldstein zwei Voraussetz­ungen: Erstens müssten sie das Wort „aber“aus ihrem Wortschatz streichen. Und zweitens wirklich loslassen können. „Und damit haben ja besonders Schwaben so ihre Probleme“, meinte der frühere Republikfl­üchtling aus dem sächsische­n Vogtland schmunzeln­d.

Die Eventserie wird von Michael Hoyer aus Villingen-Schwenning­en angeboten. Am ersten Abend verloste er mit Hilfe von Max und Florian zwei Mal zwei Tickets für Folgeveran­staltungen. Dabei geht es am Donnerstag, 9. November, um die Alpen. Über eine Reise nach Neuseeland wird am Donnerstag, 23. November, berichtet. Im kommenden Jahr stehen dann auch noch Nepal (Donnerstag, 25. Januar) und Kuba (Donnerstag, 8. März) im Blickpunkt.

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FOTO: CORNELIA ADDICKS Mit einer Live-Multivisio­n berichtete Mario Goldstein von seiner Reise

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