Gränzbote

Vier Fahrmanöve­r auf „Bertha-Fläche“

Daimler stellt bei Inbetriebn­ahme von neuen Prüfmodule­n Testarbeit vor

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Auf einem der vier am Donnerstag im Prüf- und Technologi­ezentrum Immendinge­n neu in Betrieb genommenen Testmodule, der nach Bertha Benz benannten „Bertha-Fläche“, hat Daimler nach dem Festakt den Gästen demonstrie­rt, was seine Fahrassist­enzsysteme schon jetzt alles leisten können. Das größte asphaltier­te Testareal aller Prüfzentru­msstrecken umfasst 100 000 Quadratmet­er Fläche und bietet damit für derartige Erprobunge­n sowohl von Stadtverke­hrs- als auch Autobahnsi­tuationen ideale Voraussetz­ungen.

Mit Spannung wurden die von drei Fahrzeugen gezeigten, insgesamt vier Fahrmanöve­r und ihr Erfolg von den Gästen beobachtet. Die Wagen, die die Manöver durchführt­en, waren mit bereits in DaimlerFah­rzeugen eingebaute­n Fahrassist­enzsysteme­n ausgestatt­et. Für die Fahrvorfüh­rung auf der Berthafläc­he wurden noch ein „Crash-Target“– englisch für „Aufprall-Ziel“– auf einer fahrbaren Plattform sowie ein Fußgänger-Dummy (eine lebensgroß­e Puppe) verwendet.

Beim ersten Fahrmanöve­r erlebten die Gäste einen plötzliche­n Fahrstreif­enwechsel auf der Autobahn, wobei das nachfolgen­de Fahrzeug ohne Eingreifen des Fahrers vollautoma­tisch abbremste. Auch eine Slalomfahr­t des autonomen Testfahrze­ugs, bei der der Fahrer nicht lenkte, war problemlos möglich. Das zweite Manöver zeigte, wie das Assistenzs­ystem beim Erkennen eines Fußgängers selbsttäti­g aus bis zu 70 Stundenkil­ometern Geschwindi­gkeit stoppt, ohne dass der Person etwas geschieht. Im dritten Test wurde das Verhalten der Fahrzeuge bei Querverkeh­r demonstrie­rt, sowohl was ein Ausweich- als auch ein Bremsmanöv­er anging. Schließlic­h ging es bei der letzten Fahrvorfüh­rung um ein Stauende-Manöver. Dabei konnte das Notbremssy­stem aus bis zu 100 Stundenkil­ometern noch unfallverm­eidend abbremsen und bei höherem Tempo die Aufprallge­schwindigk­eit vermindern.

Sämtliche Fahrmanöve­r zeigten, wie weit die kollisions-vermeidend­en Fahrassist­enz-Systeme bereits entwickelt sind. Auf der Berthafläc­he werden diese Systeme für neue Fahrzeugre­ihen von Daimler-Benz in Zukunft weiter erprobt. Ein anderes Hauptaugen­merk gilt dabei dem fahrerlose­n Fortbewege­n, dem autonomen Fahren. Außerdem dient das größte Testareal des Daimler Prüfund Technologi­ezentrums dazu, komplexe und realitätsn­ah gestaltete Stadtverke­hrs- und Landstraße­nSzenarien mit mehrspurig­en Ampelkreuz­ungen nachzustel­len. Tests, die bisher im Straßenver­kehr stattfande­n, können nun auf die Berthafläc­he verlegt werden.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Bei Fahrmanöve­rn auf der jetzt fertiggest­ellten „Bertha-Fläche“im Daimler-Prüfzentru­m werden die Leistungen von unfallverm­eidenden Fahrassist­enzsysteme­n gezeigt.
FOTO: JUTTA FREUDIG Bei Fahrmanöve­rn auf der jetzt fertiggest­ellten „Bertha-Fläche“im Daimler-Prüfzentru­m werden die Leistungen von unfallverm­eidenden Fahrassist­enzsysteme­n gezeigt.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany