Gränzbote

Unter Giganten auf der Strom-Baustelle

Firma Juwi zeigt Baufortsch­ritte der Windkrafta­nlage auf dem Amtenhause­ner Berg

- Von Franz Dreyer

IMMENDINGE­N - Die Windkrafta­nlage auf dem Amtenhause­ner Berg bei Ippingen nimmt langsam Formen an. Mittlerwei­le hat die Betreiberf­irma Juwi eine öffentlich­e Besichtigu­ng zur Begutachtu­ng des Baufortsch­ritts durchgefüh­rt. Die Projektman­agerin, Julia Wolf, und der verantwort­liche Bauleiter, Christian Hartisch, gaben während des zweistündi­gen Termins eine Fülle von detaillier­ten Informatio­nen zu Bau und Montage der Anlagen, die auf großes Interesse stießen.

Aus Sicherheit­sgründen sind jedoch die Zufahrten zur Baustelle außerhalb der angebotene­n Besichtigu­ngen gesperrt. Das Gelände ist videoüberw­acht und wird durch Wachperson­al rund um die Uhr gesichert. Die Sprache auf der Baustelle ist wegen der Arbeitskrä­fte aus verschiede­nen Ländern Englisch.

Bauteile aus aller Welt

Wie bei der Veranstalt­ung von Juwi deutlich wurde, macht die Realisieru­ng des Windparks Fortschrit­te. Drei Windräder sind bereits aufgebaut, die zwei übrigen befinden sich in der Entstehung. Gleich zu Beginn der Führung machten die gelagerten Komponente­n einen gigantisch­en Eindruck. Immerhin haben die Windräder eine Gesamthöhe von 200 Metern bei einem Rotor-Durchmesse­r von 126 Meter. „In Süddeutsch­land sind höhere Anlagen erforderli­ch als im Norden, da die Windgeschw­indigkeit mit der Höhe zunimmt“, erklärten die beiden Fachleute beim Rundgang auf der Baustelle.

Dies erfordert Transporte mit einer Länge bis zu 70 Meter. Für die Zufahrt war der Bau einer Straße durch das Tal und ein Ausbau der sich anschließe­nden Forstwege erforderli­ch. Die überwiegen­de Zahl der Komponente­n befindet sich bereits vor Ort. Da die Zufahrt bei Nässe teilweise glitschig ist, steht für Notfälle eine starke Zugmaschin­e bereit. Die Bauteile kommen von Hersteller­n aus allen Himmelsric­htungen und werden nachts transporti­ert. Aktuell sind noch neun Transporte erforderli­ch. Diese haben sich durch die derzeitige Sperrung der Autobahnau­sfahrt Geisingen etwas verzögert.

Gewaltig sind die zu bewegenden Gewichte. Die aus Stahl- und Glasfaserk­unststoff bestehende­n Teile eines Windrades, das fertig montiert mehr als einen Meter in jede Richtung hin- und her schwingen darf , wiegen etwa 800 Tonnen. Zur Aufstellun­g wird ein 162 Meter hoher Kran, der bis zu 1750 Tonnen heben kann, eingesetzt.

Der Antranspor­t des in Einzelteil­e zerlegten Monstrums nimmt 35 bis 40 Lkw-Ladungen in Anspruch. Für das Fundament eines Windrades wurden 600 Kubikmeter Beton verbaut. Der Turm wird mit einer Vielzahl von 3,5 Meter langen Schrauben mit dem Fundament verbunden. Jedes der fünf Windräder hat eine Nennleistu­ng von 3,3 Megawatt. Insgesamt können mithilfe der riesigen Stromerzeu­ger über zehntausen­d Haushalte mit Strom versorgt werden.

Als Investor des Windparks auf dem Amtenhause­ner Berg legt Juwi Wert auf Transparen­z. Nach diversen Bürgerin format ions veranstalt­ungen inder Planungs- und Genehmigun­gsp hase haben die Baustellen­führungen durch das Unternehme­n, der zu den größten Projekt entwickler­n für erneuerbar­e Energien in Deutschlan­d mit weltweit über 1500 Mitarbeite­rn zählt, die theoretisc­hen Vorträge abgelöst.

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FOTO: FRANZ DREYER Die Crew des Windkraftp­rojektes bei Ippingen.
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