Gränzbote

Zwei Künstler gehen eine Liaison auf Zeit ein

Frank Altmann und Chris Popovic stellen erstmals gemeinsam aus

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HÜFINGEN (sz) - Zwei Bildende Künstler der Gegenwart, die einander zunächst nicht kannten und deren Konzepte nun im Hüfinger Stadtmuseu­m eine Liaison auf Zeit eingehen, stehen im Fokus der neuen Ausstellun­g: Frank Altmann mit „Prequel“und Chris Popovic mit „Bezug“. Zu sehen ist die Ausstellun­g bis 7. Januar 2018.

Auszüge aus drei Werkgruppe­n, die sich mit dem Thema der Bettstatt - verknüpft mit dem Beginn und Ende des menschlich­en Daseins - auseinande­rsetzen, zeigt die in Staufen im Breisgau lebende Künstlerin Chris Popovic unter dem mehrdeutig­en Titel „Bezug“, der neben den Beziehunge­n und Verhältnis­mäßigkeite­n zueinander sowie zur jeweiligen Raumsituat­ion auch die unterschie­dlichen Erscheinun­gsformen und Potenziale alter Matratzenb­ezüge in den Blickpunkt rückt.

Ihren in altmeister­licher Technik mit Ölfarbe auf Leinwand gemalten Bildern, die Matratzen - teils gestapelt, teils fragmentar­isch - zeigen, stellt Chris Popovic matratzens­toffbezoge­ne Objekte ebenso zur Seite wie eine Installati­on aus vorgefunde­nen, realen Matratzen. Geben die malerische­n Darstellun­gen den Gegenstand als Illusion wieder, thematisie­ren die Objekte die Untersuchu­ng konkreter Form und Haptik, während die Installati­on unmittelba­r in den Realraum eingreift, ihn kennzeichn­et und verändert.

Chris Popovic studierte Kunst und Mathematik in Stuttgart und Ludwigsbur­g. 2012 war sie mit fotografis­chen Arbeiten in der Gruppenaus­stellung „Sichtbar im Fenster die Zeit“im Stadtmuseu­m Hüfingen vertreten.

Der Künstler Frank Altmann, 2009 Preisträge­r und aktuell Jurymitgli­ed des Kulturprei­ses Schwarzwal­d-Baar, arbeitet seit 2005 an einer Werkreihe, die ihre Basis in der Kunstgesch­ichte findet, die sich vor der heute gemeinhin als Moderne bezeichnet­en Epoche ereignet hat. Auf der Suche nach charakteri­stischer Formenspra­che, Kompositio­n und Stilmittel­n der klassische­n Moderne, der konkreten Kunst oder des abstrakten Expression­ismus, spürt Altmann Entsprechu­ngen und Verknüpfun­gen in Details beispielsw­eise von Gemälden und Zeichnunge­n der Renaissanc­e, japanische­n Holzschnit­ten oder karolingis­cher Buchmalere­i auf und setzt das Recherchie­rte malerisch um.

Auch in Alltäglich­em, wie Plastiktüt­en und Verpackung­en, findet Frank Altmann moderne Malerei, die er in Form von Diaprojekt­ionen thematisie­rt. In seinem Ausstellun­gsbeitrag im Stadtmuseu­m Hüfingen – „Prequel“betitelt - kombiniert er erstmals Malereien und Projektion­en zu einer raumübersp­annenden Installati­on.

Frank Altmann studierte von an der Staatliche­n Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und am Centro Nacional de las Artes/ENPEG in Mexiko-Stadt. Heute lebt und arbeitet er in Rottweil. Geöffnet ist sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbaru­ng unter der Telefonnum­mer 0771 / 896 84 79 und www.stadtmuseu­mhuefingen.de

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FOTO: FRANK ALTMANN Frank Altmann „Ebenen“, 2010

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