Hopfen und Malz – Gott erhalt’s
Pastoralreferent Alexander Krause gibt ein besonderes Bierseminar in der Lammbrauerei in Weilheim
RIETHEIM-WEILHEIM (jeg) - Pastoralreferent Alexander Krause hat in der Lammbrauerei in Weilheim ein etwas anderes Bierseminar abgehalten und ist dabei auf das Bier und seine Verbindung zum Christentum eingegangen. Das Bier hat eine faszinierende Geschichte und ist durch die Brauereiaktivitäten in den Klöstern auch fester Bestandteil.
Schon die Ägypter brauten 1500 Jahre vor Christus eine Art Bier, und schon seit dem 9. Jahrhundert ist es urkundlich erwähnt. In den Klöstern wurde Bier gebraut. Da es nahrhaft ist und nicht gegen das Fasten verstößt, wurde es auch „flüssiges Brot“genannt – allerdings hatte dieses Bier weit weniger Alkoholgehalt.
Auch fand man viele Brauereien in der unmittelbaren Nähe von Bäckereien, wodurch die Hefe mit ins Spiel kommt, die den Geschmack verbessert und den Gärprozess in die Gänge bringt. Hopfen ist seit dem 6. Jahrhundert bekannt, verleiht dem Bier Geschmack, eine gewisse Haltbarkeit und wird auch als Seele des Bieres bezeichnet. Malz gibt dem Bier Charakter und die Farbe.
Was jetzt noch fehlt ist das Wasser. Wasser ist Leben – ohne Wasser kein Leben. Bei den Christen ist das Wasser der Anfang, bei der Taufe, und das Ende, wenn der Sarg mit Weihwasser beträufelt wird. In der Bibel gibt es viele Stellen, die das Wasser als Symbol darstellen, wie beispielsweise Moses das Meer teilte oder Jesus, der über das Wasser ging.
So brauten Mönche Bier, bis 1516 die Herzöge Wilhelm IV und Ludwig V das Reinheitsgebot auf den Weg brachten, bei dem nur Hopfen, Malz, Gerste und Wasser zur Anwendung kamen, wobei Hefe zusätzlich eingebracht werden kann. Auch die Namen der Brauereien haben eine christlichen Zusammenhang wie Krause anhand der Lammbrauerei definierte. Das Lamm spielt im Glauben eine wichtige Rolle. So heißt es „Lamm Gottes“, was auf den Sohn Gottes hindeutet und als friedvolles Wesen dargestellt wird. Einen christlichen Bezug fand der Referent im Entstehungsjahr der Lammbrauerei 1648. So ist es eine Gemeinschaft, das Jüdische Symbol hat sechs Ecken, es sind vier Himmelsrichtungen und es gibt einen achten Schöpfungstag bei den Juden.
Bei den mehr als 40 Besuchern kamen die oft auch zweideutigen Ausführungen gut an. Auch die Besitzer der Lammbrauerei, Renate und Hans Storz, waren beeindruckt von den Ausführungen. Weitere Bierseminare mit Pastoralreferent Alexander Krause wird es am 22. Oktober ab 18 Uhr in der Hirschbrauerei in Wurmlingen und ebenfalls ab 18 Uhr am 19. November im Gasthaus „Adler“in Oberflacht geben.