Neuhauser Ortsgruppe pflegen Harresser Erdfälle
Feuchtgebiet soll als Einmaligkeit erhalten bleiben – Freiwillige Helfer dämmen Überwucherung ein
NEUHAUSEN (wr) - Zahlreiche Mitglieder des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Neuhausen sind bei der jährlichen Landschaftspflege ans Werk gegangen. Naturschutzwart Thomas Storz hatte in diesem Jahr eine beachtliche Zahl freiwilliger Helfer für die unverzichtbaren Pflegearbeiten im Naturdenkmal „Harresser Erdfälle“motivieren können.
Um das Feuchtgebiet und aktive Doline in ihrer Einmaligkeit zu erhalten, bedarf es des Einsatzes von Menschenhand sowie forst- und landwirtschaftlichen Geräten. Mit Freischneidern, Rechen, Mäh- und Mulchmaschinen gingen die Albvereinler ans Werk, um die Überwucherung einzudämmen. Bei der jährlichen Aktion, die vom Landkreis unterstützt wird, wurden feuchte Wiesen gemäht und gemulcht und Wildgestrüpp freigeschnitten, um der Vegetation Luft zu verschaffen. Die Harresser Erdfälle, eine der wenigen aktiven Dolinen Süddeutschlands befindet sich rechts der B 311 im Gewann „Riedwiesen“gegenüber den keltischen Grabhügeln in Richtung Worndorf. Das in den Dolinen versickerte Wasser taucht nach etwa 20 Stunden in der Aachquelle wieder auf. Das Biotop ist neben der Vielfalt an Sträuchern und seltenen Pflanzen auch ein Rückzugsort für brütende Vögel.
Die Harresser Erdfälle – ein Naturdenkmal
Der Name kommt von den Leinwebern, die hier früher Flachs „rösch“machten (im Wasser faulen und anschließend trocknen). Das Entstehen einer Doline (Grube) wird durch das Einstürzen von riesigen Hohlräumen bewirkt, die sich unter der Erde als Folge von Verkarstung im Laufe vieler Jahrtausende gebildet haben. Das Wasser kann in die durchlässigen Gesteinsmassen eindringen und dadurch ein verzweigtes Spaltensystem erschaffen.
Seit 1987 sind die Erdfälle ein flächendeckendes Naturdenkmal.