Abstimmung über Arztpraxis kommt
Gemeinderat von Emmingen-Liptingen entscheidet über Um- oder Neubau
EMMINGEN-LIPTINGEN – Am Montag, 16. Oktober, fallen im Rat der Doppelgemeinde Entscheidungen, die vor allem für die ärztliche Versorgung vieler Bürger in Emmingen und Liptingen von großer Bedeutung sind. Da derzeit der einzige Allgemeinmediziner in Liptingen praktiziert, herrscht in Emmingen de facto eine Unterversorgung.
Für beide Gemeinden möchte der Emmingen-Liptinger Rat etwas unternehmen: Das Architekturbüro Moser stellt am Montag zwei Entwürfe für den Um- beziehungsweise Neubau eines Gebäudes mit Arztpraxis, Wohnungen und weiteren Praxisräumlichkeiten in Liptingen vor – einen oberhalb der Liptinger Kirche, einen in der Mättlestraße. Die beiden Vorschläge unterscheiden sich dadurch, dass die Planung für eine Arztpraxis oberhalb der Liptinger Kirche einen kompletten Neubau darstellte, wie Richard Gnirß, stellvertretender Bürgermeister von Emmingen-Liptingen, ergänzt.
Zukunft der ärztlichen Versorgung
„Entweder gibt es eine Entscheidung für einen Um- oder einen Neubau“, sagt er. Ein Neubau über einen Bauträger, der sich für die Finanzierung einen Investor sucht, stellt für ihn jedoch die sinnvollere Alternative dar.
In Verbindung damit solle auch über die Zukunft der ärztlichen Versorgung in Emmingen gesprochen werden. Gewünscht ist, dass sich hier ein Arzt niederlässt (wir haben berichtet). Möglich wäre etwa, dass die Liptinger Arztpraxis künftig als Gemeinschaftspraxis mit einem sich neu niederlassenden Arzt geführt werden könnte. Welche der Varianten der Fall sein werde, hänge von der zukünftigen Entwicklung ab, fügt Gnirß hinzu.
Weiterhin kommt im Gemeinderat das Thema Windkraft bei Emmingen-Liptingen in Form der Konzentrationszone Buchhalde zur Sprache, zu der sowohl der Umweltbeauftragte der Stadt Tuttlingen, Michael Hensch, als auch Dr. Martin Leonhard als Gegner des Standortes Gelegenheit erhalten werden, ihre Position darzulegen.
Der Gemeinderat plant nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters, zu dem Thema in seiner Sitzung eine Entscheidung zu fällen. Er ergänzt jedoch auch: „Die Frage ist dabei vielmehr, inwieweit wir überhaupt in den Prozess eingreifen können?“
Es wird darüber hinaus zum Thema Windkraft und Konzentrationszone Buchhalde im Anschluss an die Vorträge von Michael Hensch und Dr. Martin Leonhard auch eine Fragerunde durch die Gemeinderäte geben, in der diese die beiden Vertreter der unterschiedlichen Positionen befragen werden. Die Mitglieder des Gremiums behalten sich aber auch vor, Fragen an die beiden Vortragenden zu stellen.