Laudatio si
In meiner Schulzeit war es ein Schlager im Reli-Unterricht: „Laudato si“ist ein Lied, das man viertelstundenlang singen kann, ohne müde zu werden. Auch der Bischof von Rom ist ein großer Fan der Botschaft, die der heilige Franziskus vor 800 Jahren in seinem Sonnengesang formuliert hat: „Sei gepriesen für Licht und Dunkelheiten!“Franz von Assisi zeigt uns, wie viel Spaß das machen kann: ‚Danke‘ zu sagen für Gottes gute Schöpfung.
Papst Franziskus sieht in seinem Namensbruder ein Vorbild für heute. Kurz nach seinem Amtsantritt hat er geschrieben: „Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie ist.“Mit seinem Lehrschreiben ‚Laudato si‘ hat der Papst das bisher wichtigste theologische Dokument im 21. Jahrhundert verfasst.
Er fordert eine ganzheitliche Sicht auf die weltweiten Probleme Armut und Umweltzerstörung. Ob die Wege, die er empfiehlt – mehr Staat, weniger persönliche Freiheit – die richtigen sind, darüber mag man streiten. Sicher ist: Auf Dauer werden sich Menschen für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen nur begeistern, wenn sie darin ein spirituelles Ziel sehen. Ein neuer Anstoß auch für die Ökumene? Das wäre ein weiterer Grund, Danke zu sagen. Dr. Johannes Wischmeyer, Pfarrer Möhringen-Emmingen-Liptingen