Schifferstadt ist dicker Brocken für den ASV
Deutsche Ringerliga: Nendingen will dem Tabellenführer aus der Pfalz ein Bein stellen
TUTTLINGEN - Heimpremiere für den ASV Nendingen in der Deutschen Ringerliga (DRL). Der dreimalige deutsche Meister empfängt am heutigen Samstag um 19.30 Uhr in der Tuttlinger Mühlauhalle den VfK Schifferstadt.
Die Zuschauer dürfen Top-Kämpfe erwarten, da beide Mannschaften wegen des Wegfalls der DeutschQuote viele Weltklasse-Ringer aufbieten. Markus Scheu, Vorsitzender Sport des ASV Nendingen: „Jeder Verein in der DRL versucht, konkurrenzfähige deutsche Ringer einzusetzen. Wenn sie aber nicht konkurrenzfähig sind, macht es keinen Sinn, sie auf die Matte zu schicken.“
Der ASV Nendingen tritt mit zwei deutschen Ringern an. Benjamin Raiser (66 kg, G) und Samet Dülger (75 kg, F) werden gegen starke georgische Ringer wohl nicht gewinnen, ihnen aber das Siegen schwer machen können.
Mit dem VfK Schifferstadt stellt sich heute der Tabellenführer in der Mühlauhalle vor. Die Pfälzer, in der vergangenen Saison in der Bundesliga-Vorrunde noch Tabellenletzter, haben sich enorm verstärkt. Die Schifferstädter ließen besonders am ersten Kampftag aufhorchen, als sie beim amtierenden Titelträger Germania Weingarten sensationell hoch mit 18:3 triumphierten. Zuletzt gab es einen 18:9-Heimsieg gegen KAV Eisleben.
Die Nendinger sind also gewarnt und stehen nach der 5:14-Auftaktniederlage beim KSV Ispringen unter Druck. Scheu ist aber optimistisch: „Das wird ein interessanter Kampf mit einem engen Ausgang. Aber wir haben gute Chancen auf einen Sieg.“
Die Nendinger haben in der Woche noch einen Ringer nachnominiert. Für das Schwergewicht wird im klassischen Stil Levan Arabuli auf die Matte gehen. Der Georgier trifft auf seinen Landsmann Iakobi Kajaia, den bisherigen Überflieger in den ersten Kämpfen. Vor allem Kajaias 9:0-Punktsieg über den Schweden Johan Euren (Weingarten) hinterließ bei der Konkurrenz starken Eindruck. Arabuli, bei der Weltmeisterschaft im August Siebter, soll nach Nendinger Rechnung möglichst nur einen Punkt gegen den Junioren-Europameister von 2016 abgeben.
Die Schifferstädter werden voraussichtlich mit der gleichen Aufstellung wie in den ersten beiden Kämpfen antreten. Sieben ihrer zehn Ringer haben beide Duelle auf der Matte gewonnen. Das soll sich nach Nendinger Vorstellungen am Samstag ändern. So geht Scheu davon aus, das Andrej Perpelita (66 kg, F) das Bruderduell gegen den VfK-Ringer Maxim gewinnt (Scheu: „Unser Perpelita ist in Moldawien die Nummer eins“) und außerdem rechnet er mit einem Erfolg von Daniel Cataraga (75 kg, G) gegen Manukhar Tskhadaia. Zudem hofft der ASV, das Piotr Ianulov (86 kg, F) auch in diesem Jahr eine Bank ist und Patryk Dublinowski besiegt.
Wichtig ist für Scheu, dass alle Nendinger Kämpfer konzentriert auf die Matte gehen. Scheu: „Die Kämpfe sind alle so knapp, dass man keine Vier abgeben darf. Das ist dann kaum noch aufzuholen.“
Der Nendinger Funktionär ist zuversichtlich, dass im letzten Mattenduell noch einiges gutzumachen ist. Den letzten Kampf wird Nenad Zugaj (86 kg, G) voraussichtlich gegen Iliyas Özdemir bestreiten. Hier geht Scheu davon aus, dass der Kroate in ASV-Diensten mehr als zwei Punkte für die Gastgeber holt und somit vielleicht sogar den Mannschaftssieg sicher stellen kann. Vor dem Kampf und in der Pause bietet der ASV Nendingen ein Rahmenprogramm. Aus Berlin kommen die Breakdancer Nenad Grüning (deutscher Meister 2012 und 2014) und Yunus Ala (Dozent in der Flying Steps Dance Academy) in die Mühlauhalle und sorgen für Unterhaltung.