Rittergartenverein will es krachen lassen
Konzertreihe findet nach mehrjähriger Pause mit drei Bands bis Jahresende wieder statt
TUTTLINGEN - Still: Mit diesem Lied hat Jupiter Jones vor Jahren einen Hit gelandet. Um die Konzertreihe des Rittergartenvereins, einst Gastgeber für die Band aus der Eifel, war es ebenfalls ruhiger geworden. Das soll sich ändern. Der Kulturverein will ab Samstag, 21. Oktober, an frühere Erfolge anknüpfen.
„Wir sind ein musikaffiner Verein. Da gehört es zu unserem Selbstverständnis, dass wir den Menschen tolle Bands präsentieren wollen“, sagt Christine Treublut, Vorsitzende des Rittergartenvereins. Zusammen mit einem größeren Team hat sie sich dafür eingesetzt, dass es nach mehr als vierjähriger Pause wieder eine Konzertreihe in Tuttlingen geben wird. Diese ist allerdings zunächst begrenzt. Nach „two a.m.“, die am kommenden Wochenende den Anfang machen, treten bis zum Jahresende immer samstags ab 20.30 Uhr noch „Fireball“(18. November) und „Die Rigatonis“(23. Dezember) in der Donaustadt auf. „Wir müssen erst einmal schauen, wo der Weg uns hinführt. Wenn es ein Erfolg wird, machen wir nächstes Jahr weiter“, sagt Treublut. Momentan beschäftigen sich die Musikliebhaber allerdings mit der Frage: Wie werden die Konzerte in einer fremden Lokalität angenommen? Die Gigs finden nämlich nicht mehr im Rittergarten an der Neuhauser Straße statt, sondern in der S4-Club Lounge neben dem Donaustadion. Der Aufwand in dem namensgebenden Speiselokal sei für den Verein zu groß gewesen. „Der Raum ist bestuhlt. Wir bräuchten viel Personal, um abends aufzuräumen“, sagt Treublut, die sich mit ihren Mitstreitern auf die Suche nach einer anderen Lokalität machte. „Wir sind dabei strategisch vorgegangen, haben uns durch die Gasthäuser geschmaust. Also: Das Wichtige mit dem Nützlichen verbunden“, erklärt die Vorsitzende des Rittergartenvereins schmunzelnd.
Auch in der S4-Club Lounge werde es eine gute Atmospähre geben, meint Treublut. „Wir wollen in dem Stil von früher weitermachen. Nur in einer anderen Lokalität“, sagt sie und erinnert sich daran, dass bis zu 170 Musikfans die Konzerte im Rittergarten verfolgten. „Dort gab es eine Bühne. Die Zwischentüren wurden ausgehängt und der Raum war immer genagelt voll.“Legendär seien immer die Treffen am 23. Dezember gewesen, wenn die Menschen vor den Feiertagen noch zu guter Musik zusammenkamen.
Ob die Tuttlinger wieder Bedarf an einer Konzertreihe haben, sei nicht klar. Der Rittergarten will aber nichts unversucht lassen, damit wenigstens an einem Samstag pro Monat die Stille durchbrochen wird. Das sind die ersten drei Bands: „two a.m.“: Ad Schwarz und Marc Buschle sind seit 20 Jahren in Süddeutschland unterwegs. Die beiden Rock-Gitarristen interpretieren von REM, U2, Hooters oder Bon Jovi. Hilfsmittel wie Playback oder Drumcomputer benötigen sie nicht – lediglich zwei Stimmen, zwei Gitarren und viel Leidenschaft für ihre Musik. Fireball: Die Stuttgarter Band ist ein Ereignis. Mit viel Power, musikalischem Talent und Authenzität bringen sie Songs von Led Zeppelin genauso überzeugend rüber wie Blues oder Rock. Fireball verbreitet das Gänsehaut-Gefühl einer Zeit, als Rock’ n’ Roll noch eine Lebenseinstellung und musikalisches Handwerk eine Grundvoraussetzung war. Gemeinsam mit Mother’s Finest war Fireball beim Rottweiler Jazzfest ein Highligt und spielte sich in der ausverkauften Stadthalle in die Herzen der über 1000 Fans.
Die Rigatonis: Die frühere Hausund Hofkapelle des Rittergartenvereins bietet eine bekannt vielfältige Mixtur aus Rock, Blues und Soul. Die Musiker treten mit Spielfreude auf. Eine fetzige Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Der Eintritt zu den Konzerten ist unter anderem für Vereinsmitglieder ermäßigt. Die Karten werden in der Ticketbox oder bei Stiefels Buchladen verkauft.