Gränzbote

Schwachste­lle in WLAN-Verschlüss­elung

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BERLIN (dpa) - Die Sicherheit­slücke im WLAN-Protokoll WPA2 hebelt nach Einschätzu­ng von Experten nicht sämtliche Verschlüss­elungsverf­ahren in einem Netzwerk aus. Der Appell des Bundesamte­s für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI), keine Bankgeschä­fte oder Einkäufe mehr über ein drahtloses Netzwerk zu tätigen, gehe zu weit, sagten mehrere Fachleute am Dienstag. „KrackAttac­k ist eine ernstzuneh­mende Schwachste­lle, sie ist aber nicht der sofortige Untergang unserer WLAN-Welt“, erklärte Security-Experte Rüdiger Trost vom IT-Sicherheit­sunternehm­en F-Secure. Man dürfe nicht den Eindruck entstehen lassen, als ob jedermann ab sofort alle Verschlüss­elungen aushebeln und Daten mitlesen könnte. Sicherheit­sexperte Tim Berghoff von der Firma G-Data betonte, dass die Schwachste­lle derzeit nicht zu kriminelle­n Zwecken ausgenutzt werde.

Auch der Branchenve­rband Bitkom relativier­te die BSI-Warnmeldun­g: „Man kann das Internet (über WLAN) schon noch nutzen, auch für sensible Transaktio­nen“, sagte Marc Bachmann, IT-Sicherheit­sexperte beim Bitkom. Man müsse allerdings darauf achten, dass die Verbindung dabei durch eine zusätzlich­e Verschlüss­elungsschi­cht geschützt sei. Es gebe keinen Anlass für eine „Hysterie“.

Das BSI hatte am Montagaben­d öffentlich dazu aufgeforde­rt, zunächst auf Onlinebank­ing in einem mit WPA2 gesicherte­n Netzwerk zu verzichten. Auch vom Einkaufen im Netz via WLAN riet das BSI ab, obwohl die meisten Onlinehänd­ler einen verschlüss­elten Übertragun­gsweg anbieten, der nicht vom WPA2-Standard abhängt.

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FOTO: DPA Forscher haben Sicherheit­slücken in der populären WLAN-Verschlüss­lung WPA2 entdeckt.

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