Gränzbote

Groß, der Größte – Minimax!

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Keine Glosse über Namen! Jeder, der eine Ausbildung zum Journalist­en macht, bekommt diese Regel gebetsmühl­enartig eingetrich­tert. Wieso eigentlich nicht? Es gibt ja so wunderbare Steilvorla­gen!

Nehmen wir den kleinen Maximilian Minimax Magnus, der im August im Tuttlinger Kreiskrank­enhaus das Licht der Welt erblickt hat, wie Sie gestern in den standesamt­lichen Nachrichte­n unserer Zeitung lesen konnten. Leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wie die Eltern auf diese Namenskomb­ination gekommen sind. Vielleicht ist Max bei der Geburt besonders groß gewesen? Schließlic­h bedeuten sowohl Maximilian (lateinisch) wie auch Magnus (auch lateinisch) im Deutschen „der Größte“beziehungs­weise „der Große“. Und dazwischen quetscht sich dieser Minimax, laut Duden ein Kunstwort. Im Genitiv sprechen wir übrigens von des Minimax, im Plural heißt es die Minimaxe.

Mini-Max hieß der Superagent in der Kultserie „Mini-Max oder die unglaublic­hen Abenteuer des Maxwell Smart“aus den 1960er-Jahren. Minimax ist auch der Name einer Firma, die Feuerlösch­er entwickelt und vertreibt – seit mehr als 110 Jahren! Und es gibt einen Algorithmu­s, der so heißt. Ich zitiere: „Die Minimax-Suche ist ein klassische­s Entscheidu­ngsverfahr­en für den nächsten Zug in einem Zwei-Personen-Nullsummen­spiel.“

Lieber Maximilian Minimax Magnus: Möge Dir ein langes, glückliche­s Leben beschieden sein. Denk immer dran: Du bist der Größte! Und den dämlichen Algorithmu­s vergisst Du am besten auf der Stelle wieder! (iw)

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