Ein Konzert für Schüler Nepals
Pianist Daniel Stenway spielt in St. Josef zugunsten zerstörter Schulen
TUTTLINGEN - Der Ausnahmepianist Daniel Stenway ist am Mittwochabend wieder nach Tuttlingen gekommen. Dieses Mal konzertierte er im Gemeindehaus St. Josef zugunsten der 196 nepalesischen Schulen, die durch die schweren Erdbeben im Jahr 2015 zerstört worden sind. Der Mittelsmann hierfür ist Winfried Leibinger, der Hilfsaktionen für Nepal initiiert.
Stenway bot in diesem Konzert Beethovens Sonate Appassionata in einer begeisternden Interpretation. Vom Pianissimo bis zum Fortissimo ließ er Beethofens Ideen erklingen. Schon den geheimnisvollen Anfang, in den immer wieder Akkordsäulen hineingestellt sind, überhöhte er im Hauptteil zu einem Himmelsgewölbe. Die vielfältigen Variationen des Mittelsatzes mündeten übergangslos in den temperamentvollst gespielten Schlusssatz.
Den zweiten Teil begann Stenway mit Mozerts Variationen über das französische Lied „Ah, vous dirai-je Maman“, in Deutschland bekannt unter „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, die er elegant zart spielte. Darauf folgte Chopins Revolutions-Etüde und Polonaise Heroique, Musik, die aus seinem vitalen Körper sprühte. Nur noch die Boogie-Variationen seien erwähnt, man meinte, sich in einer Bar von New Orleans zu befinden.
Talente kommen auch zum Zug
Stenway, der sich auch für die Zukunft interessiert, nahm Anna Merz, Schülerin von Johanna Amiras, ins Programm, die eine Humoresque von Rachmaninoff überlegen spielte. Dann noch Amiras frühere Schülerin Teresa Nann, nun Studierende an der Musikhochschule in Trossingen, die das Allegro aus der anspruchsvollen f-Moll Sonate von Prokofjew glänzend interpretierte.
Zum Beschluss des interessanten Konzertes setzten sich Stenway und Teresa Nann an den Flügel und spielten vierhändig die Ungarischen Tänze zwei und vier von Johannes Brahms als Zugabe. Ein schöner Abschluss für die vielen Besucher in diesem Konzert.