„Auf dem Motorrad aufgewachsen“
Ariane Schmitz aus Emmingen-Liptingen konkurriert erfolgreich als Motocross-Fahrerin
EMMINGEN-LIPTINGEN - Als Ariane Schmitz begonnen hat, sich bei Motocross-Rennen mit anderen Fahrern zu messen, war für Frauen, die am MX-Jugendcup teilnehmen wollten, noch nicht einmal eine eigene Klasse vorgesehen. Doch die 23-Jährige aus Emmingen-Liptingen fand für dieses Problem schnell eine Lösung: „Ich bin dann einfach bei den Jungs mitgefahren.“2014 sei dann eine eigene Frauenklasse gegründet worden, sagt sie. „Dort war ich dann von Anfang an meist auf dem ersten oder zweiten Platz.“
Zu Beginn ihrer Motorsportlaufbahn gefiel ihr, dass man ihr sehr positiv begegnet sei. „Wir wurden bewundert, weil wir bei den Männern mitgefahren sind und uns, obwohl es in der Klasse aggressiver zugeht, trotzdem an den Start getraut haben.“Und wenn man dann vorne mitfahre, werde man respektiert.
Doppelerfolg auf der Rennstrecke
Schmitz hat für schnelle Rennmaschinen ein besonderes Händchen: Jüngst hat sie am 7. Oktober beim MX-Jugendcup das Rennen in Immendingen-Ippingen gewonnen, eine Woche zuvor hatte sie schon den Ladies Cup beim Motocross-Supercup 2017 in Emmingen-Liptingen für sich entschieden.
Es gibt für die Emmingerin Schmitz wohl kaum einen Ort, an dem sich so wohl fühlt wie hinter dem Lenker ihrer Honda CRF 250 R. Von Kindesbeinen an war sie schon mit der Rennstrecke auf dem Buhlenhof bei Emmingen-Liptingen vertraut: „Die Strecke, die es schon seit über 30 Jahren gibt, ist bei meiner Oma auf dem Bauernhof. Mein Vater Fritz Schmitz ist der erste Vorsitzende des Motorsportclubs (MSC) Emmingen-Liptingen, meine Mutter Gerda ist dort Kassiererin – die ganze Familie ist hier engagiert.“
Dass sich im Hause Schmitz alles um schnelle Motoren dreht, kann man daran sehen, dass auch Schwester Rafaela (17) und Bruder Dominik (20) Motocross-Rennen fahren. „Wir sind von klein auf mit dabei und auf dem Motorrad sozusagen aufgewachsen“, meint Schmitz.
Als Ziel aufs Siegertreppchen
Wie sie erzählt, begann sie den Sport im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal auszuüben. Nach zwei oder drei Jahren sei sie bereits bei Rennen angetreten – zu diesem Zeitpunkt aber noch in der Hobby-Klasse.
Zu den anspruchsvollen Wettbewerben der Saison gehören für sie die Rennen der Schweizer Meisterschaft, zu denen die Motorsport-Familie zwischen eineinhalb bis drei Stunden unterwegs ist. „Dort gibt es einen eigenen Women’s Cup, bei dem 30 Frauen am Start sind“, sagt sie. Ein Ziel der 23-Jährigen im Jahr 2018 ist, dort bei Wettbewerben eventuell aufs Siegerpodest zu kommen. Das werde aber schwer. „Denn die Konkurrenz ist dort härter als bei uns in Deutschland.“
Doch auch bei der Deutschen Meisterschaft gingen um die 20 Frauen an den Start, fügt sie hinzu. Dort wolle sie einen Gaststart absolvieren und im kommenden Jahr bei diversen Clubrennen mitfahren,.
Auch wenn sich Motocross bei seinen Fans großer Beliebtheit erfreut, sagt die Rennfahrerin aus Emmingen-Liptingen ganz klar, dass – obwohl die gesamte Familie den Sport mit überaus großer Professionalität betreibe – es in Deutschland derzeit nicht möglich sei, sich den Rennen hauptberuflich zu widmen und dies als Karriere zu verfolgen. „Das geht im Moment nur in Amerika“, meint sie.
Geschwister starten im Team
Am 21. Oktober absolviert Schmitz gemeinsam mit ihrem Bruder Dominik das abschließende MotocrossRennen der aktuellen Saison 2017, den Black Forest Enduro Cup auf der Rennstrecke Buhlenhof bei Emmingen-Liptingen.
Die Rennfahrerin erläutert die Besonderheiten des Wettbewerb am Wochenende: „Beim Motocross wird auf einem Rundkurs eine bestimmte Anzahl von Runden absolviert und auf Zeit gefahren, der Enduro Cup führt dagegen durch eine wilde Strecke, stellenweise auch durch den Wald und über Hindernisse.“Das Rennen dauert etwa zwei bis drei Stunden.
Zu den unterschiedlichen Anforderungen der beiden Kurse sagt die 23-jährige Motorsportlerin, bei einem klassischen Motocross-Rennen stehe im Mittelpunkt, sich über einen kurzen Zeitraum voll „auspowern“. „Beim Enduro geht es dagegen darum, sich längerfristig voll zu konzentrieren, ohne zu stürzen oder Fehler bei den Geländehindernissen oder den Streckenpassagen im Wald zu machen.“Das Team Ariane und Dominik Schmitz geht beim Black Forest Enduro Cup am 21. Oktober auf dem Buhlenhof ab 13.30 Uhr an den Start.